Um Charlie endlich an die Frau zu bringen, organisierte Alan in Staffel fünf von "Two and a Half Men" ein Blind Date für seinen Bruder. Die Kandidatin: Richterin Linda Harris (Ming-Na Wen). Es hätte ihr einziger Auftritt sein können, denn der übermäßig nervöse Charlie vergeigt das Treffen und Linda ist wenig angetan. Doch die Götter des Zufalls (aka die Drehbuchautoren) wollen es anders. Als Charlie seinen Frust über das verpatzte Date im Alkohol ertränkt, randaliert er betrunken und landet vor Gericht – in dem ausgerechnet Linda arbeitet. Nach dieser zweiten Zwangszusammenführung und ein paar Startschwierigkeiten nähern sich die beiden schließlich doch noch an. Charlie kann Linda von sich überzeugen, indem er sich um ihren Sohn kümmert, und verdankt seinen Job als Jingle-Komponist schließlich sogar ihrem Ex-Mann. Auch mit dieser Frau ist sein Glück jedoch nur von kurzer Dauer: Als sie zur Richterin des Jahres gekürt werden soll, versaut er ihr unter versehentlichem Drogeneinfluss den großen Auftritt. Nach fünf Folgen kommt es zur Trennung, bevor Linda Harris in Staffel sieben noch einmal zu sehen ist – allerdings nur noch in Charlies Halluzination.

Ming-Na Wen: Nicht nur mit "Two and a Half Men" Erfolg

Vielen dürfte Ming-Na Wen erstmals durch ihre Rolle in "Two and a Half Men" aufgefallen sein, dabei stellt die Kult-Sitcom nur einen kleinen Punkt in ihrer Filmografie dar. Die studierte Schauspielerin hatte bereits Anfang der Neunziger einen ersten kleinen Auftritt neben Größen wie Jeff Daniels und Linda Hunt im Film "Lautloser Regen", spielte in "Street Fighter" mit Jean-Claude Van Damme und in "One Night Stand" mit Wesley Snipes.

Nachdem ihre Serien-Karriere in der US-Soap "Jung und leidenschaftlich – Wie das Leben so spielt" und danach in "Töchter des Himmels" ihren Lauf nahm, machte sie von 1995 bis 1997 ihre erste Sitcom-Erfahrung in "Ein Single kommt immer allein" und gehörte von 2000 bis 2004 zum Cast von "Emergency Room".

Vor allem ihre Stimme erlangte Bekanntheitsgrad: 1998 und 2004 lieh sie sie Disneys "Mulan". Bis heute ist sie als Schauspielerin und Synchronsprecherin gefragt: Hören konnte man sie inzwischen auch in "The Batman" und "Phineas und Ferb". Als eine der Hauptrollen war sie in "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." zu sehen und aktuell ist sie Teil des Star-Wars-Ablegers "The Mandalorian". Hinzu kommen kleinere Auftritte in Filmen und weitere Gastrollen in Serien. 

Für Ming-Na Wen erfüllte sich ein Traum

Nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera ist Ming-Na Wen aktiv, beispielsweise als Mitglied in der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die sich um die Vergabe der Oscars kümmert. Außerdem hat sie einen Stern auf Hollywoods Walk of Fame. Ähnlich gut scheint es privat zu laufen: Seit fast 30 Jahren ist sie mit dem Schauspieler Eric Michael Lee verheiratet und hat mit ihm zwei Kinder.

Als Tochter chinesischer Einwanderer hatte sie es in jungen Jahren dagegen weniger leicht. Um in der Schule besser angenommen zu werden, soll sie ihren Namen unter anderem in Maggie und Doris geändert haben, und kämpfte für ihren Berufswunsch als Schauspielerin damit gegen die Vorstellungen ihrer Eltern, die sie lieber im von der Familie geführten Restaurant gesehen hätten. Auch deshalb ist die Rolle im Star-Wars-Universum für sie eine besondere Ehre – oder mit ihren Worten sogar "eine religiöse Erfahrung": Aufgewachsen als großer Star-Wars-Fan verglich sie sich als Kind mit Luke Skywalker, weil ihre Familie für ihren Traum wenig Verständnis hatte. Bestätigt wurde sie in ihrer Rolle als Fennec Shand durch positive Reaktionen der Fans, die ihr ein Comeback als Partnerin von Boba Fett ermöglichten, nachdem sie eigentlich schon den Serientod gestorben war. Ihren Charakter verkörpert Ming-Na Wen auch stimmlich in "Star Wars: The Bad Batch" (verfügbar auf Disney+).