Anfang der 2000er-Jahre zählte Tobey Maguire zu den vielversprechendsten Stars in Hollywood. Nach Auftritten in Werbefilmen und kleineren Nebenrollen in TV-Serien gelang dem heute 47-Jährige mit dem Film "This Boy's Life" ein erster kleiner Treffer. In dem Drama war der damals junge Schauspieler in einer kleinen Rolle an der Seite von Robert De Niro und Leonardo DiCaprio zu sehen, mit dem Maguire seitdem eine enge Freundschaft verbindet. Zu größerer Bekanntheit verhalf ihm ein paar Jahre später schließlich der Film "Der Eissturm" von Ang Lee. Dadurch wurde dann auch Regiegröße Woody Allen auf Maguire aufmerksam und besetzte ihn in "Harry außer sich".

Auf einen ikonischen Kurzauftritt in dem Kultstreifen "Fear and Loathing in Las Vegas" folgte in "Pleasentville" schließlich die erste Hauptrolle für den Schauspieler. Danach ging es für Maguire nur bergauf. Mit Filmen wie "Gottes Werk & Teufels Beitrag", "Ride with the Devil", "Die WonderBoys" und "Seabiscuit" etablierte er sich in Hollywood als ernstzunehmender Schauspieler.

Im Jahr 2002 kam dann der Big Break: Tobey Maguire übernahm die Titelrolle in dem gefeierten Comic-Blockbuster "Spider-Man" und wurde über Nacht zum Superstar. Bis heute zählt er unter vielen Marvel-Fans immer noch als die beste Inkarnation von Peter Parker alias Spider-Man. Doch nach den beiden Fortsetzungen, die 2004 und 2007 erschienen, ging es dann langsam bergab für Maguire.

Woran lag das?

Tobey Maguire hat einen schlechten Ruf in Hollywood

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In "Der große Gatsby" spielte Tobey Maguire neben Leonardo DiCaprio eine der Hauptrollen.

Bereits in den Anfängen seiner Karriere galt Tobey Maguire als schwieriger Zeitgenosse. So beschwerte sich schon Charlize Theron während des Drehs von "Gottes Werk & Teufels Beitrag" über die angespannte Zusammenarbeit mit ihm. Und auch bei "Spider-Man 2" gab es Probleme: So war Regisseur Sam Raimi damals sehr unzufrieden mit dem mangelden Einsatz Maguires für den Film. Zudem empfanden die Produzenten die hohen Gehaltsforderungen des Schauspielers als unpassend und hätten die Rolle deshalb fast mit Jake Gyllenhaal neubesetzt.

Zu allem Überfluss fiel "Spider-Man 3" dann auch bei Fans und Kritikern durch. Ein vierter Teil mit Maguire war damit Geschichte. Größere Erfolge hatte der Schauspieler anschließend mit dem Drama "Brothers", bei dem er für die Darstellung eines traumatisierten Soldaten für einen Golden Globe nominiert wurde, und der Literaturverfilmung "Der große Gatsby". Die folgenden Jahren war Maguire nur noch in Nebenrollen ("Labor Day") oder kleineren Filmen ("Bauernopfer") zu sehen. In dem erfolgreichen Animationsfilm "Boss Baby" fungierte er zudem als Erzähler. Aber auf der großen Leinwand war Maguire in dieser Zeit nicht mehr zu sehen.

Derweil konzentrierte er sich auf seine Arbeit als Produzent und finanzierte mit seiner Firma Material Pictures mehrere Filme, darunter "Rock of Ages" und "Good People". Nebenbei sorgte Maguire als professioneller Pokerspieler regelmäßig für Schlagzeilen, da er wiederholt an illegalen Turnieren beteiligt war.

Feiert Tobey Maguire mit "Babylon" sein Comeback?

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Tobey Maguire ist in "Babylon" kaum wiederzuerkennen.

Seit 2021 scheint es für Maguire aber wieder langsam bergauf zu gehen. So war er in "Spider-Man: No Way Home" erneut als Peter Parker/Spider-Man zu sehen. Die Marvel-Fans waren begeistert – nicht umsonst spielte der Film weltweit über 1,9 Milliarden US-Dollar ein.

Seit dem 19. Januar 2023 ist Maguire zudem in "Babylon – Rausch der Ekstase" zu sehen. Das dreistündige Epos von Oscar-Preisträger Damien Chazelle zeigt das Hollywood der 1920er-Jahre, das von exzentrischen Stars und wilden Partys geprägt wurde. Maguire spielt darin die Figur des James McKay, eine Art Charlie-Chaplin-Verschnitt. Neben ihm sind so große Stars wie Brad Pitt und Margot Robbie dabei.

Wird "Babylon" also Maguires Comeback? Der Film und auch sein Auftritt hätten zumindest das Potential dazu ...