Für Sebastian Koch (54) spielt die Gage keine übergeordnete Rolle.
Der Leinwandstar ('Das Leben der Anderen') ist schon längst etabliert und spielt oft in internationalen Produktionen mit. Nun ist er im Kino in dem Drama 'Nebel im August' als Dr. Werner Veithausen zu sehen, einem Klinikleiter, der im dritten Reich Teil des Euthanasie-Programms der Nazis ist und behinderte Kinder töten lässt. Eine schwierige Rolle, aber eine, die herausfordert, und so etwas macht Sebastian Koch Spaß. Da ist egal, wenn woanders mehr Geld lockt:
"Auch für 'Nebel im August' habe ich einen großen Hollywood-Blockbuster abgesagt. Das tut manchmal weh, bewahrt aber eine Freiheit, die ich nicht missen will", offenbarte der Darsteller im Gespräch mit der 'BZ'. "Ich will mich nicht verbiegen, ich gucke mir an, was passt gerade, was macht Spaß, was habe ich noch nicht gemacht. Geld steht nicht an erster Stelle."
Dass Sebastian Koch keine Existenzängste kennt, die ihn dazu verleiten, lukrative, aber anspruchslose Rollen anzunehmen, liegt seiner Meinung nach in der Kindheit begründet. Seine Mutter arbeitete in einem Kinderheim und er wuchs dort auf. "Durch meine Mutter hatte ich eine Bezugsperson, die die anderen Kinder ebenfalls gerne mochten. Jemand war da, der es gut mit mir meinte, durch diese Geborgenheit entstand bei mir unglaublich viel Vertrauen, Gottvertrauen. Ich fühle mich dadurch heute noch aufgehoben und kenne keine Existenzängste. Das ist ein Geschenk", lächelte Sebastian Koch im Gespräch mit der 'Zeit'.
/Cover Media