James Lipton ist tot. Der US-amerikanische Talkmaster, Autor und Schauspieler starb in Manhattan im Alter von 93 Jahren an den Folgen einer Blasenkrebserkrankung. Lipton wurde dank seiner Interviews mit Größen aus der Filmbranche weltberühmt. Das Format lief in Deutschland unter dem Titel "Ungeschminkt" unter anderem bei 3sat und EinsFestival, im Original hieß es "Inside the Actors Studio". Von 1994 bis 2018 führte er durch die Sendung.
"Inside the Actors Studio" – Er hat sie alle gehabt
Lipton hatte ein bewegtes Leben. Schon als Junge ging er arbeiten, um seine alleinerziehende Mutter zu unterstützen. Er war zweimal verheiratet, arbeitete als Pilot und war in den 50er Jahren sogar Zuhälter in Paris. Ab 1994 führte er 262 Mal durch das "Actors Studio" und hatte sämtliche Hollywood-Größen wie Glenn Close, Meryl Streep, Donald Sutherland, Gene Wilder oder Paul Newman vor sich. Im Publikum saßen Studenten der Pace University von New York. Welchen Respekt sich Lipton über die Jahre erarbeitete, zeigte Jennifer Lawrence 2013. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits Oscarpreisträgerin, sagte jedoch eine Teilnehme in Liptons Sendung ab, weil sie noch zu unerfahren sei.
Liptons Ehefrau Kedakai Turner Lipton sagte gegenüber dem Klatschblatt TMZ: "Es gibt so viele Geschichte über James Lipton zu erzählen, aber ich denke, er würde gerne als jemand erinnert werden, der liebte, was er tat, und der großen Respekt vor allen Menschen hatte, mit denen er arbeitete."
Der stets elegante Lipton spielte im Laufe seiner Karriere kleinere Rollen und Film- und Fernsehproduktionen. Meist jedoch spielte er sich selbst, darunter in Serien wie "Die Simpsons", "Glee" und "Joey".