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Hannelore Elsner: Programmänderung nach ihrem Tod

Hannelore Elsner
Hannelore Elsner (1942-2019) Getty Images

Gerade war sie in "Kirschblüten und Dämonen" noch im Kino zu sehen, nun ist die große deutsche Schauspielerin Hannelore Elsner verstorben. Bereits am Ostersonntag erlag sie überraschend eine kurzen, aber schweren Krankheit.

Hannelore Elsner ist tot. Die Schauspielerin starb bereits am Ostersonntag, den 21. April im Alter von 76 Jahren. Dr. Matthias Prinz bestätigte jetzt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). "Als Anwälte der Familie von Hannelore Elsner haben wir die traurige Pflicht, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass Hannelore Elsner überraschend schwer erkrankt und am Ostersonntag friedlich eingeschlafen ist".Mit "Kirschblüten & Dämonen" war Elsner gerade erst im Kino zu sehen.

Hannelore Elsner starb in einem Münchner Krankenhaus an einer Krebserkrankung. Ihren letzten Film "Lang lebe die Königin" kann die Schauspielerin nicht zu Ende bringen. In dem TV-Drama spielte sie bis zur Einlieferung in die Klinik eine Moderatorin, die eine Spenderniere braucht.

Nachruf auf Hannelore Elsner

Hannelore Elsner wurde am 26. Juli 1942 in Burghausen geboren, unter dem Namen Hannelore Elstner. Nach einer Schauspielausbildung im München startete sie Anfang der 60er-Jahre am Theater durch.

Im Kino feierte sie schon 1959 ihr Debüt, u.a. neben Freddy Quinn in "Freddy unter fremden Sternen". Nachdem sie zunächst in seichteren Unterhaltungsfilmen wie "Zum Teufel mit der Penne" und den "Die Lümmel von der ersten Bank"-Streifen zu sehen war, etablierte sie sich in den 70er-Jahren als Charakterdarstellerin, u.a. in Filmen von "Heimat"-Regisseur Edgar Reitz.

Von 1994 bis 2006 war sie "Die Kommissarin" Leah Sommer in der gleichnamigen Krimiserie. Nachdem sie sich in den 90ern primär auf Fernsehen konzentrierte, kehrte sie um die Jahrhundertwende auf die Leinwand zurück. Gefeiert wurde ihre Rolle als Hanna Flanders in "Die Unberührbare" von Oskar Roehler. Für ihr der Schriftstellerin Gisela Elsner nachempfundenes Porträt einer von der Wende enttäuschten linken Autorin gewann sie den deutschen und den bayerischen Filmpreis.

Reaktionen auf den Tod von Hannelore Elsner

Aus der Filmwelt gab es schon Stimmen zum Tod von Hannelore Elsner.

Martin Moszkowicz, Vorstandsvorsitzender der Constantin Film: "Hannelore Elsner hat die deutsche Kino- und Fernsehwelt geprägt wie keine andere. Der deutsche Film ist nun ärmer. Wir verneigen uns vor der Leistung dieser großen Schauspielerin. Wir verlieren eine Freundin. Unsere Gedanken und Gebete sind bei ihren Angehörigen."

Doris Dörrie, Autorin und Regisseurin von "Kirschblüten & Dämonen": "Für mich war Hannelore Elsner eine große Abenteuerin, die sich mit Neugier, Hingabe und Tapferkeit in jede Rolle und in ihr Leben gestürzt hat. Ich werde sie sehr vermissen."

Programmänderung nach Elsners Tod

Hannelore Elsner in Alles auf Zucker
Zu Ehren von Hannelore Elner ändert die ARD kurzfristig das Programm. Um 23 Uhr zeigt das Erste "Alles auf Zucker!". Hannelore Elsner spielt in der Komödie, die das Leben von modernen Juden in Deutschland zeigt, die Frau des Titelhelden, des Hallodris Jaeckie Zucker (Henry Hübchen). Hannelore Elsner war für ihre Rolle für den deutschen Fernsehpreis nominiert.

Dazu Volker Herres, Programmdirektor der ARD: "Sie hat Film- und Fernsehgeschichte geschrieben: Über zwölf Jahre war Hannelore Elsner "Die Kommissarin" in der Mainmetropole Frankfurt und kreierte den neuen Typus der Ermittlerin in Lederjacke. Ihre Lebensrolle aber war sicherlich die der Schriftstellerin Hanna Flanders in Oskar Roehlers Kinofilm "Die Unberührbare", mit der sie auch internationales Aufsehen erregte. Bis zuletzt stand sie für Das Erste vor der Kamera. Wir verlieren eine Ausnahme-Schauspielerin, die sich für ihre Rollen beispiellos einsetzte, eine mutige und sensible Charakterdarstellerin ersten Ranges."

Der Bayerische Rundfunk zeigt am Dienstag um 20.15 "Tatort: Schicki-Micki" von 1985 und am Mittwoch, den 24.4. um 22.45 den Film "Alles Liebe".