Was macht so ein Schauspieler-Paar eigentlich, wenn die Klappe fällt? Gemeinsames Bierchen nach Drehschluss, romantisches Dinner, zumindest ein kollegiales Gespräch? Möglich, aber nicht unbedingt an der Tagesordnung. Viele der Duos, die vor der Kamera küssen, knutschen, ewige Liebe schwören - oder auch einfach nur miteinander drehbuchgemäß harmonieren - können einander im wirklichen Leben nicht die Bohne ausstehen. Zoff in Beverly Hills? Aber bitte. Hier sind elf Kombinationen, bei denen es vor allem hinter den Kulissen krachte.
Ryan Gosling und Rachel Mc Adams in "Wie ein einziger Tag"
Obwohl die beiden Darsteller eine intensive Chemie als Paar von der Leinwand transportierten, und auch nach Filmschluss ein Liebespaar wurden, begannen die Dreharbeiten als andere als reizend. Eher reizvoll - nämlich so sehr, dass Gosling es am liebsten gesehen hätte, wenn McAdams direkt gefeuert worden wäre. Er fragte den Regisseur Nick Cassavetes geradeheraus, ob er jemand anderen für die Rolle der Allie finden könnte. Cassavettes verzweifelte so sehr, dass er eine gemeinsame Therapiestunde für die beiden Hauptdarsteller anordnete: "Darin wurde viel geschrieen und geschimpft. Aber danach ging''s." Heraus kam ein Liebesfilm-Klassiker, dessen intensive Chemie zwischen den Hauptdarstellerin häufig hervor gehoben wird.
Julia Roberts und Nick Nolte in "I Love Trouble"
Ich liebe Ärger - welch programmatischer Filmtitel, auch jenseits des Drehbuchs. Nick Nolte jedenfalls und seine entzückende Filmpartnerin Julia Roberts nahmen den Titel nur allzu wörtlich. Die "Pretty Woman"-Schauspielerin empfand Nolte als einen absolut "widerwärtigen Typen". Auch der zeigte sich von seinem Gegenüber alles andere als begeistert. Mit manchen drehe er gern, mit anderen wäre es einfach nur nervtötend. Roberts gehörte für ihn wohl zu letzterer Kategorie.
Jennifer Grey und Patrick Swayze in "Dirty Dancing"
Dirty Dancing? Nicht nur das. Auch abseits der cineastischen Tanzfläche ging es beim vermeintlichen Traumpaar Johnny und Baby zur Sache, wenn auch nicht ganz so romantisch. Swayze beklagte den mangelnden Professionalismus seiner Partnerin, was das Wiederholen zahlreicher Szenen zur Folge hatte. Jennifer Grey fand ihren Counterpart borniert und arrogant, erst spät schlossen die beiden Frieden.
Leonardo DiCaprio und Claire Danes in "Romeo und Julia"
Was hätte Shakespeare wohl dazu gesagt? Ausgerechnet sein Liebesklassiker, dargeboten von zwei aufstrebenden Jung-Akteuren, die es abseits des Sets keine fünf Minuten miteinander aushielten. Zumindest beruhte die Antipathie auf Gegenseitigkeit. Während Leonardo DiCaprio seine Partnerin Claire Danes als kleingeistig und borniert empfand, fand die ihren Film-Romeo viel zu kindisch. Klingt eigentlich so, als wenn die beiden doch ineinander verknallt waren!
Sharon Stone und William Baldwin in "Sliver"
You Can''t Always Get What You Want: Wie gern hätte Sharon Stone mit Alec Baldwin gedreht. Als man ihr stattdessen nur den etwas unpopuläreren, kleinen Bruder Willam als Partner im Hochhaus-Thriller "Sliver" zur Seite stellt, bekommt der kräftig Saures. In einer Kuss-Szene soll Stone ihn so heftig gebissen haben, dass Baldwin jr. stark blutete und medizinisch versorgt werden musste.
Marlon Brando und Sophia Loren in "Die Gräfin von Hongkong"
Immer eigensinnig, immer zu spät, mürrisch - man kann sich Marlon Brando bestens am Set vorstellen. Sophia Loren bekam das bei den gemeinsamen Dreharbeiten zu "Die Gräfin von Hongkong" hautnah zu spüren und machte keinen Hehl aus ihrer Abneigung der Film-Ikone gegenüber. Als er sie einmal gar anfasst, wird die Loren zur Raubkatze, wie sie in ihrer Autobiografie schreibt, und fauchte ihm aus vollem Halse direkt ins Gesicht. Danach soll Brando wohl etwas gewesen sein, leichter wurde die Zusammenarbeit nicht.
Kate Beckinsale und Luke Wilson in "Motel"
Nicht nur Brando kann zu spät und verkatert am Set auftauchen, auch Luke Wilson soll darin ziemlich gut sein. Als wäre das nicht nervig genug, prahlte er vor seiner Filmpartnerin auch noch mit den sexuellen Nahkampf-Anekdote der Nacht zuvor. Als Wilson sich dann auch noch weigerte, mit Beckinsale off-camera Dialoge zu proben, revanchierte sie sich im Gegenzug mit einem Foto, darauf geschrieben: Sprich zu diesem Bild, es ist besser für uns beide.
Jamie Dorman und Dakota Johnson in "Fifty Shades of Grey"
Räkel, rangel, rauf und runter: So richtig kommen Dorman und Johnson bei aller Choreographie nicht zu einander. Ging es vor der Kamera noch irgendwie ansatzweise heiß zu, entzauberte Dakota Johnson den Sex-Hype mit wenigen Sätzen: "Es war alles sehr kühl, sehr technisch, da kann von Sex oder Leidenschaft kaum die Rede sein. Es ist mehr eine Aufgabe, die man bewältigen muss." Gähn. Haben wir es nicht alle geahnt?
Peter Sellers und Orson Welles in "Casino Royale"
Nicht nur die Liebespaare der Leinwand hatten abseits vom Set Probleme. Nehmen wir diese beiden Big Names der Kinogeschichte: Peter Sellers, der Über-Komödiant, und Orson Welles, das Charakter-Schwergewicht. Zusammen ging das bei den Dreharbeiten zu "Casino Royale" gar nicht. Es führte so weit, dass die Szenen getrennt voneinander gedreht und später am Schneidetisch zusammengeführt wurden. Rien ne va plus? Indeed.
Tony Curtis und Marilyn Monroe in "Manche mögen''s heiß"
Manche mögen Streit: Was hätten die meisten Männer auf der Welt dereinst wohl gegeben, um an Tony Curtis'' Stelle zu sein und Marilyn Monroe zu küssen? Curtis empfand es als zweifelhaftes Vergnügen: "Es war so, als müsste ich Hitler küssen", so Curtis über die Monroe. Später ruderte er zurück, revidierte halbherzig - die beiden hatten eine kurze Affäre - harmonisch war das Verhältnis der beiden Stars jedoch ganz und gar nicht.
Tommy Lee Jones und Jim Carrey in "Batman Forever"
Batman forever? Wohl eher Batman nie wieder. Abseits der Kameras beharkten sich Tommy und Jim wie Tom und Jerry. Dabei waren es wohl wohl vornehmlich die Carrey-typischen Scherzchen, die dem passionierten Stoiker Jones auf den Keks gingen. An dem Ausspruch: "Ich hasse dich. Ich mag dich wirklich nicht. Ich kann dein Rumgealbere nicht gutheißen." gibt es in der Tat nicht allzu viel herumzudeuteln.