"Stirb Langsam", "Pulp Fiction", "The Sixth Sense" und viele mehr: In seiner langen Karriere hat US-Schauspieler Bruce Willis eine respekteinflößende Liste an zeitlosen, modernen Klassikern angehäuft, in denen er sein Talent unter Beweis stellte und seinen Status als Hollywood-Superstar für die Ewigkeit zementierte. Doch von dem alten Glanz ist seit vielen Jahren kaum noch etwas zu sehen und stattdessen verdingt sich der einstige "Leading Man" in billigen Actionfilmproduktionen, die direkt für den Heimkinomarkt produziert werden. Etwas Besseres scheint ihm nicht mehr angeboten zu werden, dabei sollten die Produzenten ihm unbedingt mal wieder gute Rollen geben.
Man kommt aber als Fan wie Beobachter nicht umhin, zumindest auch eine gewisse Lustlosigkeit seit längerer Zeit bei Willis zu vermuten. Vor diesem Hintergrund mutet es dann schon wie eine Karrierekapitulation an, dass er jetzt in einer neuen Werbekampagne des russischen Mobilfunkdienstleisters MegaFon zu sehen ist, für die er nicht einmal selbst vor der Kamera stand.
Bruce Willis: Gesicht für Geld
MegaFon ist eines der größten russischen Unternehmen auf dem Mobilfunksektor und hat nun eine große Werbekampagne gestartet, in deren Verlauf insgesamt 15 kurze Videos veröffentlicht werden. Sie alle sollen recht lose einen "Familien-Blockbuster" erzählen, in dessen Mittelpunkt zwei gegensätzliche Geheimagenten stehen (Quelle: Sostav via Russia Beyond). Einer von ihnen wird "gespielt" von Bruce Willis.
Der Mime war aber gar nicht selbst bei den Dreharbeiten zugegen. Stattdessen wurde mittels modernster Technologie sein Gesicht auf den Körper eines anderen Darstellers gesetzt, wodurch also ein sogenanntes "Deepfake" erschaffen wurde. Dabei soll die Figur im Spot tatsächlich John McClane aus den "Stirb Langsam"-Filmen darstellen. Das wäre nicht das erste Mal, dass der ikonische Actionheld für eine Werbung aus dem Ruhestand zurückgekehrt ist – erst 2020 drehte Willis einen Spot für Autobatterien; damals stand er noch höchstpersönlich vor der Kamera.
Nun also musste er lediglich sein Einverständnis für die Nutzung seines Gesichts geben. Dem Bericht zufolge wird seine Gage auf ein bis zwei Millionen US-Dollar geschätzt. Fürs Nichtstun.
Ganz so einfach ist es selbstverständlich nicht: Die globale Coronapandemie wird sicher ein wichtiger Entscheidungsfaktor gewesen sein, sich einfach einen digitalen Bruce Willis zu basteln, wie auch im Artikel angemerkt wird. Die allgemeine Mobilität ist noch immer eingeschränkt, zudem ist die aktuelle Lösung zeit- und kostensparend. Und man darf nicht vergessen, dass Willis ja auch schon 66 Jahre alt ist. Wenn ihm also die Möglichkeit gegeben wird, Geld zu verdienen, ohne sich dem Risiko einer Infektion auszusetzen – warum eigentlich nicht.
Trotzdem werden sich seine Fans sicher wünschen, dass er doch mal wieder eine Hauptrolle in einem richtigen Kinofilm übernimmt. 2019 war "Glass" einer seiner seltenen Ausflüge auf die große Leinwand in den letzten Jahren. Der Thriller von M. Night Shyamalan wurde zum kommerziellen Erfolg. Hier ist noch mal der Trailer: