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"Bespuckt und geschlagen": Star aus "Berlin – Tag & Nacht" spricht über Homophobie im Alltag

Schauspieler Manuel Denniger.
Schauspieler Manuel Denniger. RTLZWEI

Am 17. Mai ist der "Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie". Ein wichtiger Tag für queere Menschen auf der ganzen Welt – so auch für "Berlin – Tag & Nacht"-Star Manuel Denniger, der im Interview von schockierenden Erlebnissen erzählt.

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Immer bestens gestylt und voller Lebensfreude – so wirkt Schauspieler Manuel Denniger sowohl privat als auch seine Rolle Rick Meining in "Berlin – Tag & Nacht". Doch als queerer Mensch war und ist sein Leben nicht immer unbeschwert. Zum "Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie" erzählt uns Manuel, wie er Homophobie erlebt hat und wie sie ihm noch immer täglich begegnet.

Kampf gegen Vorurteile seit über 20 Jahren

Seit Januar 2015 ist Manuel fester Bestandteil auf dem Berliner Kiez. Seine Rolle, der Stylist Rick, hat viel Humor, ein Auge für Mode und muss stets mit Vorurteilen kämpfen – man könnte fast denken, er spiele sich selbst. Seit der Schule habe der Schauspieler mit Vorurteilen zu kämpfen gehabt: "Nach meinem Outing war ich plötzlich nicht mehr gut beim Sport, wobei sich meine Leistung natürlich nicht geändert hatte. Für viele kam ich auch als Freund nicht mehr in Betracht und ich habe eine separate Umkleide bekommen."

Doch auch heutzutage – Denniger ist 34 und seit 2019 glücklich verheiratet – ist es nicht einfacher. Es werde mit Begriffen, wie "Paradiesvogel" oder "Prinzessin" umhergeworfen, nur weil er sich "gern modisch, manchmal auffällig" anziehe. "Was auch immer noch sehr verbreitet ist, ist, dass alle Schwulen HIV-positiv sind." Mit diesem - unwahren - Vorurteil müsse er sich regelmäßig auseinandersetzen.

"Ich wurde dafür bespuckt und auch geschlagen" – BTN-Star war Opfer von Gewaltverbrechen

Viele queere Menschen erleben tagtäglich Hass und Diskriminierung – die meisten finden einen Weg, damit umzugehen. "Eine Sache, die ich nie mehr erleben möchte, ist, dass ich öffentlich angegriffen werde, nur weil ich meinen Partner in der Öffentlichkeit küsse. Ich wurde dafür bespuckt und auch geschlagen. Ich komme mit vielem klar und schlucke vieles runter, aber wenn es um Gewalt geht, hört es bei mir auf." Es sei wichtig, sich dagegen einzusetzen.

Im Alltag begegne ihm Homophobie oft beiläufig. Sei es "Ach so, du bist ja schwul, du trinkst sicher nur Sekt" oder "die klassische Frage: Wer ist bei euch der Mann oder die Frau?" Auf öffentlichen Toiletten, die Diskussion um gleichgeschlechtliche Kinderplanung – es gebe "viele Alltagssituationen, in denen man sich unnötigerweise erklären muss."

"Ich erwarte nicht, dass mich alle lieben"

Laut dem "Berlin – Tag & Nacht"-Schauspieler könne es so einfach sein, es benötige lediglich mehr Akzeptanz und Toleranz. "Ich erwarte nicht, dass mich alle lieben, aber ich finde ein gewisses Maß an Respekt hat jeder Mensch verdient." Weiter führt er aus: "Mir passen vielleicht auch nicht alle Menschen, aber ich würde niemals jemanden beleidigen, nur weil mir die Optik oder Sexualität oder etwas anderes nicht gefällt. Ein besseres Verständnis füreinander und weniger Schubladendenken sollte natürlich nicht nur in Bezug auf die LGBTQ+ Community gelten, sondern für die gesamte Gesellschaft."

Falls ihr den Manuel Denniger in Aktion sehen wollt, "Berlin - Tag & Nacht" läuft werktags ab 19:05 Uhr bei RTLZWEI oder im Stream bei RTL+.