Er hat Augen, aus denen der Schalk blitzt, ein jungenhaftes Lächeln und den fettreduzierten Body eines Fitnesstrainers. Kein Wunder, dass Ashton Kutcher ein gefragtes Model ist. Als er vor einigen Wochen für die neue Colcci-Kollekton in São Paulo auf dem Laufsteg tänzelte, fragte sich mancher, wer morgens mehr Zeit im Badezimmer verbringt: der 37-Jährige oder seine Frau, Hollywood-Star Demi Moore (48).

Schön ist er, kein Zweifel. Aber reicht das, um 2012 Charlie Sheen in "Two and a Half Men" (Pro Sieben) zu ersetzen, der weltweit erfolgreichen Sitcom?

Starker Typ, mauer Darsteller

Als Schauspieler hat Ashton Kutcher bislang alles getan, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, einen Oscar zu gewinnen. Stattdessen kassierte er in diesem Jahr die Goldene Himbeere als schlechtester Hauptdarsteller, und das für gleich zwei Filme, nämlich die Krimikomödie "Kiss & Kill" und die Romanze "Valentinstag". Und auch das lärmige Leinwandspektakel "Love Vegas" mit den keifenden Nervensägen Ashton Kutcher und Cameron Diaz ist noch in unguter Erinnerung.

Am ehesten überzeugte der Yogafan noch in dem Thriller "But terfly Effect" (2004). Da brauchte er sich nicht großartig zu verstellen, sondern spielte einen verwirrten Studenten, was Kutcher selbst einmal war, bevor er von einem Modelscout entdeckt wurde. Anders als Brad Pitt und George Clooney, beide Sexidole und zugleich anerkannte Schauspieler, gilt Schönling Kutcher bis heute als darstellerisches Leichtgewicht.

Charmebolzen auf MTV

Kutcher ist im Fernsehen definitiv besser aufgehoben als im Kino. Wer ihn einmal in der MTV-Show "Punk'd" gesehen hat, in der Promis veralbert werden, kann nur staunen. Da zeigt der passionierte Mützenträger Charme und Witz und strahlt eine Power aus, die seinen Leinwandfiguren abgeht. Auf die Fans dieser Sendung spekuliert der Sender CBS, der Kutcher 500 000 Dollar pro Sitcom-Folge zahlt.

Und auf die vielen jungen Leute, die dem Star auf Facebook folgen. Was ist die Quadratwurzel aus 6,8 Millionen Followern? "Two and a half Men", spottet die TV-Branche. Ob die Rechnung aufgeht, ist fraglich. Auch Charlie Sheen, der jetzt ersetzt wird, war schon einmal Ersatz: Er übernahm 2000 die Hauptrolle für den an Parkinson er krankten Michael J. Fox in "Chaos City". 2002 wurde die Serie abgesetzt.

R. Unruh