Inzwischen gibt es auch für Akremi persönliche Konsequenzen: Ein für den Oktober geplanter Auftritt in Berlin-Reinickendorf wurde abgesagt.
Tabubruch schon vor Äußerungen von Luke Mockridge
Vor seiner Karriere als Comedian versuchte sich Akremi über ein Jahrzehnt in der Musikszene, jedoch ohne den erhofften Durchbruch. Stattdessen fand er Erfolg mit seinen Videos auf Facebook und YouTube.
Ab 2015 konzentrierte sich Akremi auf Stand-up-Comedy und trat in verschiedenen TV-Sendungen auf, darunter "Richtig witzig!" von Hugo Egon Balder und "Lunchtime Punchline" von Ingolf Lück. Seine Auftritte in Shows wie "Quatsch Comedy Club" und "NightWash" machten ihn weiter bekannt.
Im Jahr 2020 startete er seine erste Deutschland-Tour mit einem Soloprogramm. Zwei Jahre später sorgte er mit seinem Programm "Shitstorm" für einen Mini-Skandal (hier auf Youtube), wie unter anderem "spiegel.de" berichtet.
Er erzählt von einem Auftritt in einem Frankfurter Lokal, über den er sich "übertrieben" gefreut hätte, denn die Besitzer waren "Juden aus Israel, also so richtig original … mit so Löckchen und Hakennasen." Auch wenn er nachschob, es sei nur Spaß, machte er munter weiter.
Spricht über Judenhass und erzählt, wie gerade im Mockridge-Podcast, dass er gern Jude wäre, nur um einen besonders geschmacklosen Joke nachzulegen.
Seine "dummen Klischee-Jokes" brachten im Antisemitismus-Vorwürfe ein, die NZZ sprach von "verzweifelte[n] Versuch, eine dürftige Comedy-Karriere durch einen solchen Tabubruch zu pimpen".
Eine geplante Zusammenarbeit mit dem Hessischen Rundfunk platzte. Auch ein Auftritt in Fulda wurde von Veranstaltern gecancelt. Als Grund wurde gegenüber der "Hessischen Rundschau" angegeben, dass der Comedian mit seinen Äußerungen im Bühnenprogramm eine Grenze überschritten hat. Zum Umdenken führte das bei Nizar Akremi nicht. Wieder begeht er Tabubruch, und hofft, den Skandal schadlos zu überstehen.
Weiterhin schweigen werden Nizar Akremi und Shayan Garcia voraussichtlich nicht. In Anbetracht der Kritikwelle zu der Podcast-Folge mit Luke Mockridge haben sie für den 11. September ein Statement angekündigt.