Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sorgt wegen eines Abendessens für Schlagzeilen. Wie "bild.de" berichtet, hat sich die 43-Jährige dabei mit Kritikern Israels getroffen. Zu dem Vorfall äußert sich nun auch die Moderatorin Andrea Kiewel (59) und kritisiert die Politikerin scharf.
Baerbock lädt Aktivistinnen und Musiker zu vertraulichem Abendessen ein
Laut "bild.de" soll die Aktivistin Alena Jabarine bei dem Abendessen dabei gewesen sein und darüber etwas auf Instagram gepostet haben. Sie wird zitiert: "Vergangene Woche war ich als Teil eines kleinen, vertraulichen Kreises zu einem Abendessen mit der Außenministerin geladen." Ebenfalls dabei gewesen sein soll Aktivistin Emilia Roig sowie der Musiker Michael Barenboim.
Roig schrieb auf Instagram, von Baerbock ins Außenministerium eingeladen worden zu sein, "wo jeder von uns die politischen Argumente vorgetragen hat, die wir seit Beginn der kompletten Zerstörung des Gazastreifen durch Israel vorgebracht haben". Weiter heißt es: "Wir haben die Gelegenheit sehr ernst genommen und werden uns weiterhin gegen die Ungerechtigkeit und die Tötung der Menschen in Gaza und im Westjordanland einsetzen und eine umfassende rechtliche Verantwortung fordern."
Weitere geladene Gäste sind nicht bekannt
Laut "bild.de" gab das Auswärtige Amt auf Nachfrage keine Auskunft über weitere Dinner-Gäste oder die Einladungskriterien. Stattdessen wurde der Einsatz "gegen Antisemitismus, Hass und Hetze hierzulande" hervorgehoben. Zudem betonte das Ministerium, dass es wichtig sei, "auch das Gespräch zu denen zu suchen, die in Teilen oder auch fundamental anderer Meinung sind".
"Speisen Sie nur mit den Feinden Israels?": Kiewel schießt gegen Baerbock
Nun hat Andrea Kiewel ihre Meinung dazu in der "Jüdischen Allgemeinen" geäußert. Unter dem Titel "Speisen Sie nur mit den Feinden Israels, werte Frau Außenministerin?" fragt die Moderatorin in Richtung Baerbock: "Finden Sie wirklich, dass Ihr Abendessen mit der Journalistin Alena Jabarine, die öffentlich und unmissverständlich sowohl antiisraelische als auch antisemitische Positionen bezieht, etwas mit einem Austausch mit, in Teilen oder fundamental andersdenkenden' zu tun hat?"
Kiewel erklärt in der Jüdischen Allgemeinen, "anders denken" würde, für sie zum Beispiel bedeuten, "darüber zu diskutieren, ob man sich im nächsten Jahr bei der Bundestagswahl für Ihre Partei, die Grünen oder für die CDU entscheidet".
Andrea Kiewel lebt seit 2017 in Israel
Die Fernsehgarten-Moderatorin weist in ihrem Artikel auf den Shimon-Peres-Preis hin, den die Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum am 31. Oktober verleiht. "Speisen Sie, werte Frau Außenministerin, nur mit den Feinden Israels oder kommen Sie auch zur Preisverleihung nach Berlin? Sie sind die Schirmherrin der Veranstaltung", schreibt Kiewel weiter.
Sie selbst sei Jurymitglied und moderiere die Veranstaltung. Gleichzeitig macht sie der Außenministerin ein Angebot: Dann könnte man sich über "Andersdenkende" austauschen.
Wie "bild.de" berichtet, lebt die 59-jährige Kiewel bereits seit 2017 in Israel. Ihr Partner ist Elite-Soldat.
Der Artikel Andrea Kiewel kritisiert Baerbock scharf wegen Abendessen mit "den Feinden Israels" wird veröffentlicht von FOCUS online.