Spätestens seit "Dr. House" wissen Fans der Serie, was Lupus und Sarkoidose sind - die Krankheiten wurden so oft erwähnt, dass sie zum "Running Gag" geworden sind.
Aber auch sonst gibt es in Arztserien immer wieder seltene oder ungewöhnliche Krankheiten, die das Publikum in Atem halten. Ein Syndrom, das thematisiert wurde, sticht besonders hervor, denn die Symptome sind unglaublich – aber die Krankheit gibt es wirklich.
Cotard-Syndrom: Wenn du glaubst, du bist schon tot
Das Cotard-Syndrom zählt ohne Wenn und Aber zu den ungewöhnlichsten Krankheiten, die es gibt. Es handelt sich dabei um eine wahnhafte Störung, die auch die Aufmerksamkeit vieler Drehbuchautoren auf sich gezogen hat. Sie wurde bereits in mehreren Serien thematisiert: in "Hannibal" (Staffel 1, Folge 10), "Scrubs" (Staffel 4, Folge 14), "Luther" (Staffel 4, Folge 2), "New Amsterdam" (Staffel 1, Folge 3), "Blackbox" (Staffel 1, Folge 10), sowie "Talking to the Dead" (die Hauptfigur leidet am Cotard-Syndrom).
Die Personen, die von diesem "Wandelleichen-Syndrom" betroffen sind, glauben, dass sie tot sind oder gar nicht existieren. In manchen Fällen sind diese Personen davon überzeugt, dass sie verwesen oder dass sie ihre inneren Organe und ihr Blut verloren haben.
Die Krankheit wurde zum ersten Mal 1880 vom französischen Neurologen und Psychiater Jules Cotard beschrieben – daher auch ihr Name. Er schrieb damals von einer Frau, die sich sicher war, sie existiere gar nicht und könne somit auch nicht sterben. Deswegen weigerte sie sich zu essen und starb letzten Endes an den Folgen von Unterernährung.
Die ersten Anzeichen dieser Krankheit sind Symptome, die auch mit Depression, Hypochondrie, Schizophrenie oder bipolarer Störung in Verbindung gebracht werden. Im fortgeschrittenen Stadium haben die Betroffenen auch Halluzinationen. Das Cotard-Syndrom kann mithilfe von Medikamenten oder in manchen Fällen Elektrokonvulsionstherapie behandelt werden.