"The Handmaid's Tale" ist zu einem echten Serienphänomen und zum Liebling der Kritiker geworden. Unzählige Auszeichnungen und Nominierungen konnten schon eingeheimst werden und die Journalisten überschlagen sich nur mit lobenden Worten - auch wir von TV Spielfilm fanden zuletzt die zweite Staffel äußerst gelungen. Am 13. Dezember 2018 erscheint sie auf DVD und Blu-ray bei 20th Century Fox Home Entertainment und darauf ist auch ein interessanter Beitrag zu den übergeordneten Themen der Season enthalten.
Wie Gilead entstand
Bekanntermaßen entstand die zweite Staffel "The Handmaid's Tale" ohne eine konkrete literarische Vorlage - das gleichnamige Buch von Margaret Atwood wurde schon mit der ersten Season abgehandelt und eine Fortsetzung dazu wird 2019 erst erscheinen. Trotzdem wollte man die Serie fortsetzen. Um das zu bewerkstelligen, wollte man nun vermehrt einige Lücken schließen und in Rückblenden genauer nachzeichnen, wie Gilead zu dem geworden ist, was es ist jetzt ist.
Mutterschaft
Ein weiteres zentrales Thema ist Mutterschaft. Das ist sicherlich auch schon in der ersten Season angeklungen, schließlich dreht sich in einer Zeit, in der große Teil der Menschheit keinen Nachwuchs mehr bekommen, alles ums Kinderkriegen - wenn's sein muss auch mit Gewalt. Mittlerweile ist June (Elisabeth Moss) schwanger und wie die Produzenten Bruce Miller und Warren Littlefield erzählen, erlangt sie dadurch tatsächlich auch mehr Macht gegenüber ihren Peinigern. Die wollen schließlich ihr Baby für sich, aber June lotet ihre Grenzen immer wieder aufs Neue aus. Aber auch Emily (Alexis Bledel) übernimmt in gewisser Weise eine mütterliche Rolle für Janine (Madeline Brewer) ein.
Gilead ist in dir
Zu guter Letzt geht es auch um die nachhaltige Wirkung von Gilead. Den Machern war es wichtig zu zeigen, dass Menschen, nur weil sie aus einem schlimmen Ort flüchten, nicht sogleich ein neues, glückliches Leben anfangen können. Die erlittenen Traumata verfolgen sie auch weiterhin seelisch und belasten sie. In der Serie wird das vor allem an Moira (Samira Wiley) und Luke (O-T Fagbenle) deutlich, die einst aus Gilead flohen und nun in Kanada auf Neuigkeiten warten. Ihr Schicksal als Flüchtlinge ist dabei nicht zufällig eines, das auch aktuell die menschliche Gesellschaft schwer beschäftigt.