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"The Handmaid's Tale": Fortsetzung nach 34 Jahren! Was bedeutet das für die Serie?

Elisabeth Moss in The Handmaids Tale
Elisabeth Moss in "The Handmaid's Tale" Sender

"The Handmaid's Tale" entwickelte sich rasch zu einem absoluten Serienphänomen 2017, das mittlerweile in die zweite Runde ging. Basieren tut der Titel auf dem gleichnamigen Buch von 1985 - zu dem jetzt eine Fortsetzung angekündigt wurde.

Als 2017 die Serie "The Handmaid's Tale" erschien, dauerte es nicht lange bis sie sich zu einer der besten neuen Titel des Jahres mauserte. Die Kritiken waren durch die Bank weg positiv und neben vielen anderen Auszeichnungen gab es auch noch acht Emmys obendrauf. Mittlerweile ist auch eine zweite Staffel erschienen, die ebenfalls sehr gut ankam und auch wir von TV Spielfilm waren schwer von ihr angetan. Ohne Margaret Atwood würde es die Sendung allerdings nicht geben, schließlich schrieb sie einst die Buchvorlage dazu. Nun hat sie angekündigt, diese fortzusetzen - nach 34 Jahren!
Atwood schrieb "The Handmaid's Tale" bereits 1985 und lieferte damit die Grundlage für die heutige Serie. Die erste Season der Hulu-Produktion orientierte sich noch direkt an dem Buch und endete auch genau wie dieses mit einer Desfred (Elisabeth Moss), die in einen Van steigt. Doch schon für die nächste Staffel emanzipierte man sich von Atwoods Werk und erzählte ihre Geschichte auf eigene Faust weiter. Nun hat die Schriftstellerin bei Twitter verkündet, ihr Werk fortzusetzen. Der Titel lautet "The Testaments" und soll im September 2019 erscheinen. Die Handlung wird 15 Jahre nach dem Vorgänger angesiedelt sein und aus der Perspektive von drei weiblichen Figuren erzählt werden. Ob auch June alias Desfred wieder dabei sein wird, ist zwar noch nicht bekannt, man kann aber durchaus davon ausgehen, dass sie und ihr Wirken mindestens erwähnt werden.

Rückkehr aus Relevanz

Zu ihren Beweggründen, nach so langer Zeit zu der von ihr erschaffenen Welt von Gilead zurückkehren zu wollen, schrieb sie, dass all die Fan-Fragen der vergangenen Jahre sie dazu veranlasst haben. "Die andere Inspiration ist die Welt, in der wir seit jeher leben", fügte sie jedoch hinzu. Damit dürfte sie deutlich auf Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit anspielen.

Die dystopische Gesellschaft in "The Handmaid's Tale", in der konservative, religiöse Fanatiker einen Staat errichten, in dem Frauen und andere unterdrückt werden, wird bei der Rezeption oft mit diversen politischen wie gesellschaftlichen Strömungen und Bestrebungen der heutigen realen Welt verglichen. So verwundert es nicht, dass die so ikonischen Kostüme der Mägde aus der Vorlage mittlerweile symbolisch bei Demonstrationen zum Beispiel gegen US-Präsident Donald Trump getragen werden - dieser hat ja nicht nur einmal mit zweifelhaften Plänen und Äußerungen für Aufsehen gesorgt.

Gegenüber Variety verriet Atwood auch einst, dass ihr Buch keine Geschichte über eine fiktionale Vision mehr sei, sondern dass es sich jetzt um eine Erzählung handele, die bereits im Gange ist: "Es ist ein wenig zu real."
Foto: Imago, Frauen demonstrieren gegen US-Präsident Donald Trump in "The Handmaid's Tale"-Kostümen kurz vor seinem Besuch in Warschau, Polen, am 6. Juli 2017.

Folgen für die Serie?

Noch ist nicht genau abzusehen, ob "The Testaments" überhaupt einen Einfluss auf die Serie haben wird. Zu "The Handmaid's Tale" befindet sich nämlich bereits eine dritte Staffel in Arbeit, die weiterhin völlig losgelöst von Atwoods Roman die Ereignisse der zweiten Season vorantreiben dürfte. Allerdings, so scheint es, wird die Buchfortsetzung den bisher abgesteckten und erkenntlichen Zeitrahmen der TV-Produktion ohnehin um viele Jahre überspringen.

Ob eines Tages "The Handmaid's Tale" zu "The Testaments" aufschließen wird, steht noch in den Sternen. Vielleicht winkt ja dann auch eine eigene Serie zum neuen Buch. Die Serie wurde hierzulande zuerst bei EntertainTV (jetzt MagentaTV) gezeigt, anschließend wurde sie auch auf anderen Plattformen wie Amazon sowie auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Der Verkaufsstart der zweiten Season auf physischen Datenträgern ist am 13. Dezember 2018.