Am 16. Februar 2020 startet die fünfte Staffel von Starz' Historiendrama-Serie "Outlander". Alle Aufnahmen sind im Kasten, und die aufwändigen Sets werden vorerst wieder zusammen gepackt. Bis es im kommenden Frühjahr wieder heißt: "And…Action!" und die Produktion der neuen Staffel beginnt. Bis dahin ist noch einige Arbeit zu leisten. Die Drehbücher müssen fertig geschrieben, die neuen Schauplätze ausgekundschaftet und vor allem müssen die neuen Kostüme geschneidert, genäht und gefertigt werden. Besonders Letzteres gestaltet sich schwieriger als gedacht. Denn damit die SchauspielerInnen und Statisten auch möglichst in dem Look des 18. Jahrhunderts daher kommen, bedarf es einiger Handwerkskunst. So dürfen die neuen Kostüme natürlich nicht neu aussehen. Um dies zu gewährleisten, greifen die Schneiderinnen und Schneider von "Outlander" auf gewisse Tricks zurück, damit die Kleidung auch wirklich getragen aussieht.
Outlander-Kostüme: Verbrannt! Verschmort! Versengt!
Die in langer Handarbeit maßgefertigten Kleider werden daher, nach ihrer Fertigstellung, schlichtweg ramponiert, um sie so künstlich zu altern, damit die Atmosphäre des 18. Jahrhunderts so detailgetreu wie möglich gehalten wird. Und dazu sind jede Mittel recht: Mit Lötkolben werden Brandlöcher in Blusen und Hosen gesengt, mit Käsereiben werden Stoffe abgewetzt, bis sie rau und spröde aussehen, und wenn das alles nicht mehr hilft, werden die guten Stücke bei hitzigen Temperaturen im Backofen gebacken. Formidable!
Und das alles, um die Serie so authentisch wie möglich zu machen. Allerdings wird nicht nur vor den Kostümen kein Halt gemacht. Auch die extra für die Darsteller geschmiedeten Schwerter und Äxte werden nach ihrer Fertigung mit Hämmern oder Winkelschleifern stumpf und matt gemacht, damit sie auch ja "rustikal" aussehen. Als wäre das nicht schon genug, werden für die Drehs über 300 Perücken mit akribischer Fingerfertigkeit hergestellt. Was wenig verwunderlich ist bei der Anzahl an Charakteren, die die Bücher und die Serie hervorgebracht haben. Allerdings machen sich der ganze Schweiß und Tränen auch am Ende bezahlt. "Outlander" ist eine von wenigen Historien-Serien, bei denen die hohe Qualität am Ende auch sichtbar ist. Übrigens: In der kommenden fünften Staffel zieht es Jamie Fraser (Sam Heughan) und seine Liebsten vom schottischen Highland ins kolonialisierte und hart umkämpfte Amerika. Hoffen wir, dass seine Klinge nicht zu stumpf geschliffen wurde.