Erst Rolf Lassgard, dann Krister Henriksson, später Kenneth Branagh: Der schwedische Kommissar Kurt Wallander aus den Büchern von Henning Mankell wurde über die Jahre schon von sehr erfolgreichen Darstellern verkörpert. Nun gibt es erneut eine Neuauflage, doch irgendwie ist alles anders. Erstens wird die Serie von Netflix verantwortet, zweitens wird es eine Vorgeschichte sein.

Anders als die populäre BBC-Produktion soll die Netflix-Serie als Prequel erzählen, wie Wallander eigentlich zu dem wurde, der ihn so berühmt-berüchtigt hat werden lassen. Düster und philosophisch eroberte der schwedische Ermittler in den "Wallander"-TV-Reihen das Publikum. Schlagschatten, Halbdunkel, Nebel, Unschärfen - die Bilder in den Serien waren meist schummrig und blass.

Anders als Wallander im TV

Ob Krimi-Fans sich nun über die Nachricht freuen, dass Henning Mankells Kommissar Kurt Wallander wieder zur Hauptfigur in einer Serie wird? Vermutlich schon, auch wenn die Stoßrichtung von Netflix doch anders anmutet. Die Prequel-Serie soll Wallander als eine junge Variante Mitte 20 präsentieren.

So (jung) hat das Publikum den mürrischen Kommissar jedenfalls noch nie gesehen - trotz neun Filmen und zwei Serien (die erwähnte BBC-Reihe hatte alleine vier Staffeln). "Wir treffen auf einen Wallander, der Anfang 20 ist und noch nicht so abgestumpft wie wir ihn kennen", berichtete Erik Barmack, Vizepräsident von Netflix Originals, auf einer Presserunde in London zu den Plänen um das neue Projekt "Young Wallander". Sechs Folgen wolle Netflix vorerst nach diesem Konzept produzieren lassen. Der TV-bekannte Kommissar Wallander kommt gerade von der Polizeischule und soll zu Beginn von "Young Wallander" in seinem ersten Kriminalfall ermitteln.

Produzieren wird die Serie eine Produktionsfirma, die sich bestens mit dem Stoff auskennt. Yellow Bird hat sowohl die schwedische Wallander-Serie mit Krister Henriksson, als auch die britische Variante mit Brannagh umgesetzt. Yellow Bird Creative Director Berna Levin wolle für Netflix eine Krimiserie machen, die ältere Wallander-Fans abholt, aber auch jüngere, neue Zuschauer von dem Stoff überzeugt.

Kurt Wallander noch unbesetzt

Dabei seien die Planungen allerdings noch ganz am Anfang. So können man noch nicht genau sagen, wie die Story der neuen Serie aussehen wird. Schöpfer Henning Mankell verstarb im Oktober 2015. Auf seinen Ideen-Pool kann dementsprechend nicht zurückgegriffen werden. Wer die neuen Drehbücher schreiben wird, steht noch nicht fest.

Auch wer in die Rolle des jungen Kommissars schlüpft, ist bislang nicht bekannt. Nur so viel ist klar: 2019 sollen die Dreharbeiten starten.