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"Hollywood"-Schöpfer erklärt emotionales Ende der Netflix-Serie

HOLLYWOOD Netflix Ryan Murphy
In "Hollywood" sehen Netflix-User eine alternative Realität der Traumfabrik. Netflix / Saeed Adyani

Mit "Hollywood" hat Serien-Macher Ryan Murphy ("Glee", "American Horror Story") wieder einen Hit gelandet. Auf Netflix erzählt er eine alternative Geschichte zur Historie der Traumfabrik der 1940er. Jetzt erklärt er, warum seine Serie so emotional endet. Vorsicht, es folgen Spoiler zu allen sieben Folgen!

Was Kultregisseur Quentin Tarantino in "Once Upon a Time in… Hollywood" konnte, kann Ryan Murphy auf Netflix erst recht: In "Hollywood" erzählt er seine eigene Version der Geschichte Hollywoods, die sich nicht immer an die Realität hält. Die Serie handelt von verschiedenen Charakteren, die kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs im La La Land Fuß fassen wollen. Gemeinsam arbeiten sie an einem Film namens "Meg", um eine dunkelhäutige Schauspielerin der 1930er Jahre.

Die Serie endet in ihrer siebten Folge mit einem Happy End für alle Beteiligten des Films: Dieser gewinnt bei der Oscarverleihung 1948 in allen großen Kategorien, u.a.: Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste Hauptdarstellerin und Beste Nebendarstellerin. Den Film "Meg" gab es allerdings nicht wirklich, in der Realität gewann damals "Tabu der Gerechten" von Elia Kazan mit Gregory Peck die Oscars für Film und Regie. Murphy bricht also absichtlich mit den Fakten ­– eine Entscheidung, die dem Serienchef enorm wichtig war.

Das sagt Ryan Murphy zum Finale von "Hollywood"

Im Gespräch mit Collider erzählt der Macher, der hinter bunten Serien wie "Glee" oder "The Politician" steht, aber auch dunkle Stoffe wie "American Horror Story" verantwortet, dass er für das Ende der Staffel immer die Oscars von 1948 im Sinn hatte. Dort ändert er nicht nur die Preisvergebungen an sich. Auch Schauspieler Rock Hudson (in "Hollywood" gespielt von Jake Picking) outet in der Serie seine Homosexualität.

Murphy erzählt dazu: "Ich wusste von Anfang an, dass Rock Hudson zu seiner Homosexualität stehen sollte und am Ende stolz und ganz er selbst sein wird. Und ich wusste, dass Anna May Wong in "Hollywood" den Oscar gewinnen sollte, den sie meiner Ansicht nach verdient gehabt hätte, und das Hattie McDaniel nicht in der Lobby warten sollte, sondern mit im Raum wäre." Hierbei spielt Murphy auf zwei Schauspielerinnen an, die im historischen Hollywood der 1940er mit Rassismus konfrontiert wurden.

Hollywood: Vergangene Zeiten, aktuelle Themen

Foto: Netflix / Saeed Adyani, "Hollywood" endet bei der Oscarverleihung 1948.

Anna May Wong war die erste chinesische Schauspielerin Hollywoods, und gewann anders als in der Serie nie einen Oscar. Hattie McDaniel gewann 1940 als erste afroamerikanische Schauspielerin einen Oscar als Nebendarstellerin für "Vom Winde verweht", und musste Gerüchten zufolge damals in der Lobby auf ihren Preis warten, statt mit den anderen weißen Stars an einem Tisch sitzen zu dürfen.

Da Murphy eigenen Aussagen nach in "Hollywood" seine Version der Historie erzählen wollte, schrieb er den Plot der Serie auf diese alternativen Geschehnisse zu. "Wir hatten die Idee: ‚Was wenn jemand damals so mutig gewesen wäre, diesen Film zu drehen, und all die Oscars gewonnen hätte und all die benachteiligten Personen plötzlich die Helden und Heldinnen geworden wären?‘ Hätte das den Lauf der Geschichte verändert?". Murphy spielt hierbei darauf an, dass Sexismus und Rassismus, die zwei Hauptthemen seiner Serie, in Zeiten der #MeToo-Debatte in Hollywood immer noch für Diskussionen sorgen.

Der Trailer zu "Hollywood" mit Jim Parsons. Netflix