Was ist in der siebten Staffel schiefgegangen?
"Gilmore Girls" hatte sich schon bald zu einer der erfolgreichsten laufenden Serien auf dem amerikanischen Fernsehkanal The WB entwickelt. Als sie nach der siebten Staffel zu Ende war, waren einige enttäuscht mit den Charakterentwicklungen der letzten Staffel. Die Entwicklungen kommen allerdings nicht überraschend. 2006 stellte der Fernsehsender, der die Sendung beheimatete, seinen Betrieb ein. Der Träger Warner Bros. ging danach eine Fusion mit einem neuen Partner ein und so löste der neue Kanal The CW seinen Betrieb ab.
"Gilmore Girls" wurde durch seine Einschaltzahlen natürlich übernommen, aber Amy Sherman-Palladino und ihr Mann David Palladino stellten für den neuen Vertrag Forderungen. Laut ScreenRant behauptet der Sender, dass es hauptsächlich um Gehaltsverhandlungen ging, aber das Autorenduo erklärt, dass sie mehr Autoren, eine kurze Pause und eine achte Staffel gefordert hätten. Die beiden Parteien wurden sich jedenfalls nicht einig, weshalb die Autoren und Schöpfer die Serie zur siebten Staffel verließen.
Das Resultat: Fans beschweren sich über die letzte Staffel. Vor allem die Charakterentwicklung von Rorys bester Freundin Lane (Keiko Agena), oder der Handlungsstrang zwischen Lorelai und Rorys Vater Christopher (David Sutcliffe) stößt auf wenig Rückhalt. Nach der siebten Staffel endet die Originalserie.
Wie "Gilmore Girls" doch noch zum geplanten Ende kam
Fast zehn Jahre danach darf Amy Sherman-Palladino ihre gewünschte achte Staffel in Form des Spin-offs "Gilmore Girls: Ein neues Jahr" doch noch produzieren. In vier Episoden werden die einzelnen Charaktere nochmal abgerundet und die Geschichte kann dorthin zurückkehren, wo sie hinführen sollte. Natürlich ist im Spin-off alles anders. Die Charaktere haben sich in der siebten Staffel in Richtungen entwickelt, die nicht unbedingt so gedacht waren und Rory ist nun 32 Jahre alt. Trotzdem entschied sich Sherman-Palladino, die Serie mit den Worten enden zu lassen, die schon immer geplant waren: "Mom?" "Ja?" "Ich bin schwanger."
Im Interview mit der VOGUE äußert sie sich zur Entscheidung, die Geschichte so enden zu lassen, auch wenn das Ende mit einer 22-jährigen Rory anders gewirkt hätte: "(Beide Enden) funktionieren unabhängig voneinander, weil der Grund Rory in dieser Position zu hinterlassen war, dass Geschichte sich wiederholt - die Tochter folgt der Mutter, Where you lead I will follow (wie in der Titelmusik). Außerdem soll es zeigen, dass das Leben einem manchmal Steine in den Weg legt, mit denen man nicht gerechnet hätte."
Rory ist inzwischen zehn Jahre älter. Sie ist an einem anderen Punkt als mit 22, als sie gerade aus der Uni kam und damit in ihr Leben starten wollte. Sie ist im Spin-off allerdings auch an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sich alles verändert. Die Schwangerschaft wirft auch hier ungeplant einiges durcheinander. Zusätzlich ist Rory nun im selben Alter wie Lorelai in der ersten Staffel, was für sich nochmal ein interessanter Abschluss ist.