Die Kinderserienreihe "Es war einmal" erfreut sich bis heute auch in Deutschland großer Beliebtheit. Der "Maestro" führt durch die unterschiedlichsten Themengebiete und nicht nur Kinder können dabei noch einiges lernen. Doch schon seit längerem ist bekannt, dass in der Folge "Allzeit bereit! Oder: Das Abwehrsystem des Körpers" eine antisemitische Szene zu sehen ist. Darin wird eine Gruppe von Staphylokokken durch ein weißes Blutkörperchen mit Gas besprüht. Die Krankheitserreger müssen unter dem Gas stark husten und krümmen sich vor Schmerzen, dabei spricht eines davon den Ausruf: "Oy vey gevalt." Es handelt sich dabei um die jiddischen Ausrufe "Oy vey" und "oy Gewalt", beide sollen Entsetzen zum Ausdruck bringen. Damit ist die Szene klar antisemitisch, denn die vermeintlich jüdischen Krankheitserreger werden hier als schädlich dargestellt und durch das weiße Blutkörperchen "vergast". Gegenüber Übermedien bezogen der Verantwortliche bei Studio Hamburg Enterprises nun Konsequenzen aus der Entdeckung.
Antisemitismus ist "ohne Zweifel nicht akzeptabel"
Erst durch den Bericht von Übermedien wurde Studio Hamburg Enterprises auf die Szene aufmerksam. Der zuständige Chef für Marketing, Thore Vollert, sagte: "Es ist für uns ohne Zweifel nicht akzeptabel, eine in dieser Form tatsächlich leicht als antisemitisch interpretierbare Sequenz weiterhin unkommentiert zu vertreiben." In Zukunft soll die betreffende Sequenz der Tonspur durch die französische Originalfassung ersetzt werden, denn nur in der deutschen Version der Folge ist der jiddische Ausspruch enthalten.
Auf der Homepage der Serie wurde die Szene als Anspielung auf die Verbrechen des Nationalsozialismus betitelt. Allerdings ohne jegliche Einordnung in den Antisemitismus. Die Verantwortlichen bei Studio Hamburg Enterprises seien erst durch den Bericht von Übermedien auf den Ausruf gestoßen. Auf der Homepage fehlt inzwischen die angesprochene Passage wieder. Die "Es war einmal"-Reihe ist zurzeit auch auf Netflix verfügbar.