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Die besten deutschen Serien zum Streamen auf Netflix, Amazon und Co.

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Das sind die besten deutschen Serien Netflix / Amazon Prime / Montage TVSpielfilm.de

Deutschland hat im internationalen Wettbewerb um die besten Serien in den vergangenen Jahren ordentlich aufgeholt. Wer sich davon selbst überzeugen möchte, kann die Besten im Stream anschauen. Wir verraten euch, welche und wo.

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Inhalt
  1. 1. Babylon Berlin
  2. 2. Im Angesicht des Verbrechens
  3. 3. Beat
  4. 4. Dark
  5. 5. Weissensee
  6. 6. Kleo
  7. 7. 4 Blocks
  8. 8. Das Boot
  9. 9. Pastewka
  10. 10. Bad Banks
  11. 11. Stromberg
  12. 12. How to Sell Drugs Online (Fast)
  13. 13. Die Discounter

Wir befinden uns im goldenen Zeitalter für Serienfans. Und nach Jahren der Dominanz aus den USA haben im vergangenen Jahrzehnt auch hierzulande die Produzenten ordentlich aufgeholt und herausgefunden, was in dem Format alles möglich ist.

Zum Teil gelang das durch Streamingdienste wie Netflix und Amazon Prime. Andererseits gab es in den letzten 20 Jahren aber auch vor den Streamern schon richtig gute Serien, die einfach im Fernsehen zu sehen waren und vielen heutzutage möglicherweise nicht mehr so im Gedächtnis sind. Mit einer Mischung aus beidem haben wir uns aus den vielen guten Projekten die besten Asse herausgesucht, die ihr streamen könnt, wenn ihr Lust auf guten Serienstoff hab.

Babylon Berlin

Dieser deutsche Serienerfolg ist auch über die Landesgrenzen hinweg erfolgreich. Trotz der Nachricht, dass die fünfte Staffel die Letzte sein wird, kann man sich auf ein gebührendes Finale freuen.

Wenn ein ganzer Saal im Berlin der 20er-Jahre "Zu Asche, zu Staub" singt, weiß der Kenner: Es ist "Babylon Berlin". Die Krimiserie im Gewand eines historischen Dramas ist Unterhaltung in Reinform nach den Romanen von Volker Kutscher. Wer sie noch nicht kennt, sollte sie schnellstens entdecken.

Gereon Rath (Volker Bruch) ist in Berlin als Ermittler unterwegs, um einen Erpressungsfall gegen einen hochrangigen Politiker aufzuklären. Konkret geht es Fotos, die den wichtigen Mann mit Prostitution in Verbindung bringen. An seiner Seite sind der nicht unbedingt vertrauenswürdige aber sehr fähige Polizist Bruno Wolter (Peter Kurth) und die Sekretärin und spätere Assistentin Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries). Gemeinsam kämpfen sie sich nicht nur durch den Sündenpfuhl Berlin mit all seinen düsteren Gestalten und politischen Verstrickungen, sondern kommen auch noch an einen Schmuggelskandal zwischen Russland und Deutschland. Von Kommunisten bis Nationalsozialisten ist im Berlin der Weimarer Republik alles vertreten.

Wer hinter die opulente Fassade und das geniale Kameraspiel von "Babylon Berlin" blickt, entdeckt das Herz der Serie: Figuren im Zwiespalt der Gesellschaft. Rath leidet an der psychischen Krankheit "Kriegszittern" und ist auf Morphium, Ritter kämpft als Frau gegen Vorurteile und Bevormundungen und der Ermittler Wolter hat seine eigene politische Agenda. Kaum etwas ist so, wie es zu Anfang scheint und am Ende ist alles vor allem eines: ganz große Fernsehunterhaltung. Die Koproduktion von Sky und der ARD ging 2019 in eine dritte Staffel und soll fortgesetzt werden, auch wenn noch nicht klar ist, in welche Richtung Babylon Berlin geht. Bisher war sie jedenfalls goldrichtig.

Alle vier Staffeln sind bei WOW und in der ARD-Mediathek verfügbar.

Im Angesicht des Verbrechens

Wer mit der Miniserie von Regisseur Dominik Graf großzügig sein möchte, könnte sie auch als das deutsche "The Wire" bezeichnen. "Im Angesicht des Verbrechens" lief 2010 zuerst auf arte und danach in der ARD. Sie dreht sich um den Polizisten Marek Gorsky (Max Riemelt) und dessen Kollegen Sven Lottner (Ronald Zehrfeld), die in Berlin ermitteln. Vor zehn Jahren wurde Gorskys Bruder ermordet, ohne dass der Täter je gefasst wurde. Er und Lottner ermitteln auch im Umfeld der kriminellen Russenmafia in Berlin, die sich in zwei große Gruppen teilt.

Das große Ganze ist bei "Im Angesicht des Verbrechens" das Spannende. Die Serie ist nicht nur recht brutal, sondern vor allem realistisch in ihrer Darstellung von Polizeiarbeit und Mafia-Milieu. Die Bezüge zwischen Polizei und organisiertem Verbrechen spitzen sich spannend zu und am Ende bekommen wir etwas nahezu Einzigartiges in der deutschen Serienlandschaft: eine fast makellose Krimigeschichte, frei von Klischees.

Alle zehn Folgen sind bei Netflix verfügbar.

Beat

Foto: Amazon Originals

Die zweite deutsche Eigenproduktion von Amazon war gleich ein Volltreffer. Auch wenn man glauben könnte, dass es schon genug Serien gibt, die in Berlin spielen, kommt "Beat" nochmal mit einer ganz anderen Taktzahl.

Der Clubpromoter Robert Schlag a.k.a. "Beat" ist eine echte Größe im Berliner Nachtleben. Er ist gut vernetzt und genießt es in vollen Zügen auf Drogen durch die Clubs zu tingeln, Sex zu haben und abzufeiern. Als zwei Mädchen in seinem Club tot aufgefunden werden, nimmt der Europäische Geheimdienst Kontakt zu Beat auf, damit er mit ihnen zusammenarbeitet. Fortan steht Beat zwischen seiner Heimat, dem Nachtleben und der Aufklärung eines Mordes.

Pulsierend, wild und abgefahren: Es ist nicht so leicht das Berliner Nachtleben für den Bildschirm authentisch darzustellen. Regisseur Marco Kreuzpaintner lässt dieses gemeinsam mit einer spannenden Geschichte rund um kriminelle Strukturen und gefährliche Mafianetzwerke auf den Zuschauer los. Vor allem sind es aber die Schauspieler rund um Jannis Niewöhner und Karoline Herfurth (als Emilia), die den Zuschauer fesseln. Schade, dass die Serie nicht fortgesetzt wird.

Alle sieben Folgen sind bei Amazon Prime verfügbar.

Dark

Foto: Netflix

Die erste deutsche Netflix-Produktion "Dark" war direkt ein voller Erfolg, nicht nur bei den Abrufzahlen, sondern auch in seiner ganzen wunderbar mysteriösen Art.

Michael, der Vater von Jonas (Louis Hofmann) hat sich umgebracht und einen Brief hinterlassen. Als Jonas in die Schule von Winden, der Ort, an dem "Dark" spielt, zurückkehrt, hat sich einiges verändert. Der Junge Erik wird bereits länger vermisst. Polizei und auch ein Großteil der Dorfbewohner sucht nach ihm. Als Jonas und seine Freunde nachts im Wald unterwegs sind, geht auch Mikkel verloren, der Sohn des Polizisten Ulrich (Oliver Masucci) und die Gruppe entdeckt, etwas Mysteriöses in den Windener Höhlen.

Problemlos kann "Dark" als das deutsche "Lost" bezeichnet werden: Voller Geheimnisse, starker Bilder und interessanter Figuren, die zwischen den verschiedenen Welten der Serie hin- und herreisen. Dabei vergessen die Verantwortlichen Jantje Friese und Baran bo Odar aber nicht eine stringente, aber ziemlich verwinkelte Geschichte zu erzählen. Selbst für Netflix-Verhältnisse ist es teilweise kompliziert der Handlung zu folgen, auch wenn ihr eine bereits bekannte Idee zugrunde liegt: Zeitreisen. Selten wurde dabei der Wald in Deutschland so gut abgefilmt. Das Ensemble, allen voran Masucci als verzweifelter Familienvater, ist dabei top besetzt. Wer also Lust hat, sich etwas in eine Serie reinzuhängen, bekommt mit "Dark" genau, wonach er sucht.

Es gibt 26 Episoden in drei Staffeln und die Serie schafft damit eins, woran viele anderen scheitern: Wissen wann Schluss ist. Die Serienmacher planten von vornherein drei Staffeln, in denen sie auch die Geschichte auserzählt haben. Übrig bleibt ein rundes Ergebnis, was man sich gerne in einem Rutsch anschauen kann.

Alle drei Staffeln sind auf Netflix verfügbar.

Weissensee

Foto: ARD/Julia Terjung

Die DDR und ihre Geschichte bieten eine Menge Stoff. Das beweist auch die deutsche Fernsehserie "Weissensee", die mit Schauspielschwergewichten wie Florian Lukas, Hannah Herzsprung und Anna Loos daherkommt. Von 2010 bis 2018 lief die Serie in vier Staffeln im Ersten und blieb bis zu ihrem verdienten Ende spannend.

"Weissensee" dreht sich um die Familien Kupfer und Hausmann, die im Berliner Stadtteil Weißensee wohnen. Die Serie startet im Jahr 1980 und endet schließlich 1990 rund um die Einführung der D-Mark in Ostdeutschland nach dem Ende der DDR. Hans (Uwe Kockisch) und Falk Kupfer (Jörg Hartmann) arbeiten für die Staatssicherheit, Martin (Florian Lukas) für die Volkspolizei. Dunja Hausmann ist dagegen revolutionär eingestellt. Zwischen den beiden sehr verschiedenen Familien entstehen Beziehungen, die das Weltbild auf beiden Seiten ins Wanken bringen.

Betreut von einem SED-Experten greift die Serie Themen rund um Überwachung und das Leben in der DDR auf. Wie die Figuren miteinander verstrickt sind und welche politischen Konsequenzen das hat, ist bedrückend und spannend erzählt. Die Ausstattung ist detailverliebt und schafft ein authentisches Gefühl. Das Beste an "Weissensee" ist neben den Schauspielern aber die Stimmung. Wie drückt sich Paranoia aus? Jeder kann einen verraten, selbst in der eigenen Familie ist keiner absolut sicher. Wer sich nicht vorstellen kann, wie ernst die Stasi-Situation in der DDR war, kann sich in diesem mehrfach ausgezeichneten Familiendrama gemischt mit Polit-Thriller davon überzeugen.

Alle vier Staffeln sind bei Netflix und in der ARD-Mediathek verfügbar.

Kleo

Jella Haase kann lange nicht nur Chantal aus "Fack ju Göhte". In "Kleo" schlüpft sie in die Rolle der Stasi-Auftragsmörderin, nach der die Serie benannt ist.

Jedenfalls hat Kleo Straub mal für die Stasi gearbeitet, denn nachdem sie von ihren eigenen Leuten ins Gefängnis gesteckt wurde, hinterfragt sie so einiges. Als sie entlassen wird, existiert ihr altes Leben nicht mehr. Die Mauer ist offen, in ihrer Wohnung wohnt jetzt ein Wessi und alle Menschen, die ihr lieb waren, haben sie verraten. Also startet sie einen Rachefeldzug gegen die Menschen, die etwas mit ihrer Verhaftung zu tun haben. Aber vor allem möchte sie herausfinden, warum sie ins Gefängnis gesteckt wurde und wer sie ohne die DDR ist.

"Kleo" ist eine deutsche Produktion, die einiges zu bieten hat: schöne Bilder, eine actionreiche Story, sympathische Charaktere, viel Witz und eine gute Packung Ostalgie.

Bislang gibt es zwei Staffeln, die beide auf Netflix zu finden sind.

4 Blocks

Foto: TNT

Eine Serie, zwei Gangsterclans, drei Staffeln: "4 Blocks" ist die beste deutsche Gangsterserie, die wir haben. Gestartet 2017 im Pay-TV auf dem Sender TNT Serie hat sie schnell die Herzen der Zuschauer mit ihrer spannenden Geschichte gewonnen.

"4 Blocks" spielt in Berlin-Neukölln. Hier hat der arabische Familienclan rund um Ali "Tony" Hamady (Kida Khodr Ramadan) das Sagen. Die Mitglieder verdienen ihr Geld mit Verbrechen, aber Tony will aussteigen. Er hat genug von der Kriminalität und möchte in Immobilien investieren. Dafür braucht er allerdings eine Aufenthaltsgenehmigung, auf die er schon länger wartet. Dazu kommt der Polizist Vince (Frederick Lau), der als verdeckter Ermittler in dem Familienclan aufsteigen will, und ein drohender Bandenkrieg mit Rockern und anderen Clans.

Viel besser wurde organisierte Kriminalität in Deutschland selten gezeigt: Nicht nur, dass Themen wie kriminelle Clans in hippen Berliner Stadtteilen aktueller kaum sein könnten, es ist auch der Realismus mit dem "4 Blocks" punktet. An den richtigen Stellen dramatisch und überzeichnet und in anderen Momenten kühl, authentisch und mit Herz kommen wir an Tony Hamady so nah ran, wie bei den "Sopranos" schon an Tony Soprano. Die Gemeinsamkeiten erstrecken sich auch auf die Familienmitglieder, die dem Boss das Leben nicht immer leicht machen. Aber wenn wir sehen, wie Gangster in Jogginghose auf der Couch FIFA spielen und wie wild fluchen, sind wir ihnen doch wieder ganz nahe. Brillant gespielt und gefilmt.

Alle drei Staffeln sind bei Netflix, bei Amazon Prime und WOW verfügbar.

Das Boot

Einen der berühmtesten deutschen Filme aller Zeiten fortzusetzen, ist keine leichte Aufgabe: "Das Boot" von Wolfgang Petersen machte 1981 Schlagzeilen, als er mit gewaltigem Budget und Aufwand zum internationalen Erfolg wurde, sechs Oscarnominierungen bekam und seine Schauspieler zu Stars machte. Sky setzte die Geschichte indirekt 2018 mit einer ersten Staffel ihrer neuen Serie "Das Boot" fort.

Im Zentrum der Serie steht die zum Großteil noch unerfahrene Besatzung des U-Bootes U 612, die im Atlantik in feindlichem Gebiet eine Mission erledigen muss. Dabei kommt es zu Spannungen zwischen dem Kommandant Klaus Hofmann (Rick Okon) und dem 1. Wachoffizier Karl Tennstedt (August Wittgenstein). Im Gegensatz zum Film spielt sich ein Teil der Handlung aber auch an Land ab. In der Hafenstadt La Rochelle, in die Übersetzerin Simone Strasser (Vicky Krieps) kurzfristig versetzt wurde, kämpft der Widerstand gegen die Nazi-Besatzer.

In seinen acht Folgen fängt "Das Boot" die Stimmung an Land und zu Wasser sehr gut sein. Die Ausstattung ist hervorragend und die Entscheidung auf damals nicht ganz so bekannte Gesichter wie Krieps und Okon zu setzen, ist ein echter Gewinn für die Serie. Sie ruft in Teilen auch Erinnerungen an den Kinofilm wach, an dessen Handlung sich die erste Staffel grob orientiert, ohne dabei die eigene Geschichte zu vernachlässigen. Wenn wir an Land die Arbeit des französischen Widerstands verfolgen und im U-Boot die Enge und Panik der Besatzung hautnah erleben dürfen, zieht einen die Serie voll in seinen Bann. "Das Boot" wurde auch international zu einem Erfolg und so war schnell klar, dass Sky eine zweite Staffel in Auftrag geben würde, die am 24. April 2020 startet und dann auch bei Sky Ticket verfügbar sein wird.

Alle acht Folgen sind bei WOW und in der ZDF-Mediathek verfügbar.

Pastewka

Foto: Amazon Originals

Selten war eine deutsche Serie so nah an seinen internationalen Vorbildern dran wie "Pastewka". Eine der lustigsten Comedyserien ging 2020 zu Ende, nachdem sie 2005 im TV gestartet war.

Bastian Pastewka spielt hier eine fiktive Version von sich selbst. Der mittelmäßig bekannte Comedian gerät dabei von einer absurden Situation in die nächste und schafft es mit seinen Befreiungsversuchen oft alles nur noch schlimmer zu machen. Dabei lügt und mogelt er, dass sich die Balken biegen. Mit an seiner Seite sind Freundin Anne (Sonsee Neu) und Halbbruder Hagen (Matthias Matschke) und auch Nachbarin Svenja spielt eine große Rolle in Bastians Leben.

Angelehnt an das Konzept der Serie "Lass es, Larry!" spielt Pastewka sich selbst in skurrilen Situationen, die angelehnt sind an Peinlichkeiten aus dem echten Leben des Schauspielers – sagt er zumindest. Dabei wird immer wieder Bezug zu echten Rollen genommen, die Bastian Pastewka tatsächlich einmal verkörpert hat – alles verpackt in der "echten" deutschen Fernsehlandschaft, wo die Protagonisten ebenfalls ungewöhnliche Versionen von sich selbst spielen. Die Meta-Gags sind Herzstück der Serie und gekonnt ausgearbeitet. Die Drehbücher sind voller hervorragender Witze und Wendungen und die Idee, die ebenso bei "jerks." Anwendung fand, wird auch mit der zehnten und letzten Staffel nicht alt. Mit von der Partie sind außerdem mehr deutsche Prominente, als man sich vorstellen kann – unter anderem Stefan Raab, Elyas M''Barek, Markus Lanz und viele weitere. Die ersten sieben Staffeln liefen auf Sat.1 und die letzten drei produzierte dann Amazon Prime.

Alle zehn Staffeln sind bei Amazon Prime verfügbar.

Bad Banks

Foto: Verleih/Sender

Vor "Bad Banks" hätte wohl kaum einer gedacht, dass die deutschen Banken sich so sehr für eine spannende Finanz-Thrillerserie eignen würden. Angesiedelt im Frankfurter Bankenviertel dreht sich "Bad Banks" um die Investmentbankerin Jana Liekam (Paula Beer), die nach ihrer Entlassung bei Christelle Leblanc (Désirée Nosbusch) und der "Deutschen Global Invest" anheuert. Dort entdeckt sie, dass diese ihre Bilanz verfälscht hat und muss sich nun überlegen, wie sie mit ihrem Wissen umgeht.

Faszinierend und temporeich arbeitet sich die Serie von Schöpfer Christian Schwochow, der zur Recherche in das Bankerleben in Frankfurt eintauchte, an seinem Thema ab. Ganz nebenbei werden aktuelle Themen wie die Immobilienblase und Insiderhandel angeschnitten. Nosbusch gelang durch die Serie ein Comeback und Beer wurde einem noch breiteren Publikum bekannt, beide sind in den beiden Staffeln phänomenal und auch die Regie kann sich sehen lassen. Mit seinen zwölf Folgen wünscht man sich die Serie wäre noch länger, so sehenswert ist sie.

Alle beiden Staffeln sind in der ZDF-Mediathek verfügbar.

Stromberg

Foto: Verleih

"Hier äh.. Dings": Keine Serie porträtiert das deutsche Büroleben so gut und witzig wie "Stromberg".

Bei der Capitol Versicherung AG ist Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst) ein Vorgesetzter aus der Hölle. Er ist sexistisch, zynisch, unbarmherzig und unbeholfen. Seine Launen lässt er ohne Rücksicht an seinen Mitarbeitern, unter anderem Ernie (Bjarne Mädel), aus. Dabei riskiert er regelmäßig seinen Job durch fatale Unfähigkeit und manövriert seine Abteilung von einem Unglück ins nächste.

Gedreht als Mockumentary nach dem Vorbild von "The Office", die den Stil einer Doku-Soap kopiert und gleichzeitig sarkastisch übertreibt, ist "Stromberg" ein Meisterstück. Christoph Maria Herbst hat die Rolle des nervigen und ungerechten Chefs ikonisch geprägt und damit vielen Berufstätigen aus der Seele gesprochen. Wo sich Umständlichkeit mit Ungerechtigkeit paart, ist der Tyrannchef Stromberg zu Hause. Die unverschämte Art muss der Zuschauer aushalten können, dann gibt es mehr zu lachen als mit kaum sonst einer deutschen Serie. Nach fünf Staffeln endete "Stromberg" (Stand: April 2020) und bekam noch einen Kinofilm spendiert, der 2014 anlief und ein Erfolg wurde.

Alle fünf Staffeln sind bei Netflix verfügbar.

How to Sell Drugs Online (Fast)

Foto: Bernd Spauke / Netflix

Netflix hat auch deutsche Jugendserien in Petto. Nirgendwo anders als in dieser Serie sieht man die Ausmaße, die das Internet haben kann, so gut.

Der jugendliche Nerd Moritz (Maximilian Mundt) möchte seine Ex-Freundin zurückgewinnen. Wie? Indem er mal schnell aus seinem Kinderzimmer hinaus das größte Online-Drogenversandhaus Europas startet. Die Geschichte klingt zwar absolut erfunden, ist sie aber nicht. Sie basiert nämlich lose auf der Geschichte des achtzehnjährigen Maximilian Schmidt, der von 2013 bis 2015 die Handlung von "How to Sell Drugs Online (Fast)" unter dem Decknamen "Shiny Flakes" tatsächlich durchgezogen hat.

Aktuell kann man drei Staffeln auf Netflix schauen. Staffel 4 ist voraussichtlich für 2025 angesetzt.

Die Discounter

Wer ein Fan von "Stromberg", "The Office" oder von den Gesprächen der Kassierer seines lokalen Discounter-Markts ist, wird "Die Discounter" lieben.

Die Mockumentary-Serie nimmt den Betriebsalltag eines klassischen deutschen Discounters auf die Schippe. Hier geht es um den Supermarkt "Feinkost Kolinski" in Hamburg-Altona. Die Bilanz des Markts ist schlecht und auch im Konkurrenzkampf mit den anderen "Kolinski"-Filialen, sieht es für Altona nicht gut aus. Filialleiter Thorsten (Marc Hosemann) ist dem Job mittelmäßig, gut gewachsen und auch seine Angestellten haben nicht die beste Arbeitsmoral. Dennoch passen die unterschiedlichen Charaktere auf eine verwirrte Art zusammen.

Bislang gibt es drei Staffeln auf Amazon Prime Video und Staffel vier ist in der Mache.

Die Discounter Amazon Prime