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"Wrong Turn: The Foundation": Neuauflage des Kult-Horrors schlägt völlig andere Richtung ein

Wrong Turn
Wrong Turn - Die Neuauflage ist völlig anders. Verleih / Montage TVS

18 Jahre nach dem Original erscheint 2021 die Neuauflage von "Wrong Turn". Doch von Kannibalen sieht man darin zunächst nichts. Das Remake schlägt eine völlig andere Richtung ein.

"Wrong Turn" sorgte mit dem ersten Teil 2003 für traumatisierte Kinobesucher. Der fiese, blutige Schocker war nichts für schwache Nerven. Recht unverblümt bediente er sich bei starken Genre-Vorbildern wie "Beim Sterben ist jeder der Erste" (1972) und dem "Texas Chainsaw Massacre". Richtig originell war das nicht, aber effektiv und zügig inszeniert. Fünf Fortsetzungen waren die logische Konsequenz, ehe in diesem Jahr eine Neuauflage startet. Zahlreiche Kritiker konnten sich das Reboot schon ansehen – und ihre Meinungen münden in einem Punkt zusammen: Ist das wirklich noch "Wrong Turn"?

"Wrong Turn" – Von Kannibalen zu Idealisten

Zur Erinnerung, im ersten Film, der jetzt neuaufgelegt wurde, geht es darum: Nach einem Autounfall müssen sechs junge Leute (u. a. Desmond Harrington und Eliza Dushku) sich zu Fuß durch die Wälder Virginias schlagen. In einem einsamen Haus erwartet sie jedoch keine Hilfe, sondern eine grausige Entdeckung: Eine Rotte degenerierter Kannibalen hat hier ihr Quartier aufgeschlagen und die Räume mit ihrer gruseligen Beute dekoriert. Bald jagen die brutalen Hinterwäldler die entsetzten Städter mit Äxten, Pfeil und Bogen durch die Wälder. Auch die Fortsetzungen handelten von kannibalistischen Hinterwäldlern, doch das Remake verzichtet offenbar darauf.

Der Film heißt im Deutschen übrigens "Wrong Turn – The Foundation" – und das nicht ohne Grund. Es geht nämlich um eine Gruppe junger Menschen, die im Wald auf eine Gemeinschaft erzkonservativer Leute trifft. Diese stehen nicht auf frisches Menschenfleisch, sondern vielmehr auf Fallen und Krawall gegen das linke Lager der USA (zu dem sie die jungen Leute zählen). Hier geht es also politisch zu. Anstatt Kannibalismus liefert "der Film Futter fürs Hirn, was die Filmemacher jedoch nicht bis zum Ende durchziehen", findet Michael Gingold vom Rue Morgue Magazine.

Christian Toto von HollywoodinToto.com sieht ebenfalls wenig Parallelen: "Die billige Reihe hatte ihre Highlights, das Reboot jedoch trägt nur noch denselben Namen."

Fans von blutigen Szenen kommen dennoch auf ihre Kosten. So schreibt Filmkritiker Dennis Schwartz: "Kommt in einem neuen Look daher (ohne Kannibal-Mutanten-Hinterwäldler), aber die Tode bleiben blutig, gewaltvoll und innovativ."

Schonungsloser formuliert es Jack Hawkins von HeyUGuys.com: "‘Wrong Turn‘ vermischt politische Kommentare mit neolithischem Gemetzel in einer tonalen Abänderung, die nur absurd ist – selbst angesichts des niedrigen Standards dieser verramschten Reihe."

Wann sich deutsche Fans ein eigenes Bild des Films machen können, ist noch nicht ganz klar. Ab dem 26. Februar ist "Wrong Turn – The Foundation" in den USA als Stream erhältlich. Ob oder ab wann das dann auch für Deutschland gilt, ist nicht bekannt. Den Trailer seht ihr jedenfalls hier:

Der Trailer zu "Wrong Turn - The Foundation" Saban Films