Der Kinofilm "Club der roten Bänder - Wie alles begann" startet am 14. Februar in den deutschen Kinos. Die Vorgeschichte um Leo, Jonas, Emma und Co. wird von Fans der erfolgreichen VOX-Serie bereits sehnsüchtig erwartet.

Zum Einen weil mit Tim Oliver Schultz, Luise Befort, Nick Julius Schuck, Damian Hardung, Ivo Kortlang und Timur Bartels wieder alle Stars aus dem Fernsehen zurückkehren und erstmals auf der großen Leinwand zu sehen sein werden. Zum Anderen weil ein neues Gesicht für Kinogänger Verheißung verspricht: Jürgen Vogel ("Die Welle") wird eine große Rolle spielen und Leo den Aufenthalt im Krankenhaus erleichtern.

Kritik zum Kinofilm

Fans dürfen sich bei "Club der roten Bänder - Wie alles begann" vor allem über viele bekannte Gesichter freuen. Fast jede beliebte Haupt- und Nebenrolle, mit Weißkittel oder ohne, hat es in den Streifen geschafft. Tatsächlich ist das Prequel Fanservice in Reinform. Mit einem von Jürgen Vogel überzeugend gespielten Klinik­dauergast gibt es zumindest einen Anker­punkt für Neu-Clubber. Dessen Beziehung zum "Löwen" Leo ist allerdings auch die einzige Story, die einen echten Mehrwert bietet.

Denn: So viel Neues gibt es gar nicht zu erzählen. Lediglich Leos Story und die seines mürrischen Zimmernachbarn Benni (Jürgen Vogel) bietet echten Mehrwert und stimmige Chemie. Ein Club funktioniert aber allein nur schlecht. Die restlichen Kids werden mit belanglosen Einspielern abgespeist, und das jüngste Castmitglied Nick Julius Schuck musste man nach überstandener Pubertät szenisch besonders schonen.

Zurück bleibt ein gemischtes Gefühl, mit dem vermutlich nur "Club der roten Bänder"-Fans auf ihre Kosten kommen. Die vielen bekannten Gesichter werden die Emotionen aus der VOX-Serie dennoch zurück in Erinnerung rufen.

Jürgen Vogel als Lichtblick

Mit dem Casting des deutschen Schauspielstars ist dem Film von Felix Binder (inszenierte auch die Serie auf VOX) ein Glücksgriff gelungen. Jürgen Vogel spielt in dem Prequel groß auf und zeigt als kratzbürstiger, aber rührend authentischer Krankenhaus-Buddy von Leo, was in ihm steckt. Zeitweise fragt man sich als Zuschauer, warum der Film dieses Potential so schnell aus der Hand gibt und sich nicht auf diese Dynamik der beiden Schauspieler konzentriert.

Tim Oliver Schultz und Jürgen Vogel harmonieren auf der Leinwand und geben der eigentlich sehr schweren Thematik einen leichten Unterton. Wie die beiden kiffend (Achtung: Altersfreigabe!) zusammen auf der Terrasse des Kölner Krankenhauses sitzen, über die Welt philosphieren und im Anschluss wetteifernd durch das Hosptial jagen, um das Krankenhauspersonal auf die Schippe zu nehmen, ist unterhaltsam und hat Tempo.

Doch immer wieder wird das gute Schauspiel eines erfahrenen Darstellers vom Format Jürgen Vogels durch die eher schwache zweite Schauspielreihe konterkariert. "Club der roten Bänder - Wie alles begann" findet nie einen stimmigen Ton, schwankt zu sehr zwischen herzzerreißenden Momenten und albernem Quatsch - das tut dem Gesamteindruck leider keinen Gefallen. Eine rasante Buddy-Komödie mit den beiden besten Schauspielern des Ensembles wäre die bessere Wahl gewesen: Tim Oliver Schultz und Jürgen Vogel hätten zu Zweit bestimmt mehr zu erzählen gehabt, als der Fan-Service, der nun aus dem "Club der roten Bänder"-Kinoprequel geworden ist.