Zu heiß, zu kalt, zu nass, zu windig – Menschen verbringen erstaunlich viel Zeit damit, über das Wetter zu reden (und sich darüber zu beschweren). Und manchmal zahlen sie sogar Geld dafür, es auf der großen Leinwand zu erleben. 1996 warnten jedenfalls Experten vor stürmischen Böen und ganz viel Regen im Kinosaal, doch das Publikum wollte einfach nicht hören und ging trotzdem massenweise los, um "Twister" zu sehen.
Der Naturkatastrophenthriller mit dem späteren "Titanic"-Darsteller Bill Paxton avancierte zum Megahit dank flottem Tempo und damals spektakulären visuellen Effekten – und das ohne wirklich große Stars oder Teil einer bekannten Marke zu sein, wie es heutzutage so üblich ist. Neben Paxton standen übrigens u. a. noch die spätere Oscargewinnerin Helen Hunt, Jami Gertz, Cary Elwes und ein noch junger Philip Seymour Hoffman Jahre vor seinem großen Durchbruch vor der Kamera. Nachfolgend haben wir dir interessante Fakten zum Klassiker zusammengetragen, die du bestimmt noch nicht kanntest.
Aber zuerst einmal kannst du dir den Film mit Hilfe des Trailers ins Gedächtnis rufen:
Rührende Widmung von Sturmjägern an Bill Paxton
Hauptdarsteller Bill Paxton war ein Hollywoodveteran, der unvergessliche Rollen in Werken wie "Aliens" oder "True Lies" spielte. 2017 starb er an einem Schlaganfall, den er nach Komplikationen bei einer Herz-OP erlitt. Um ihn und vor allem seine Rolle in "Twister" zu würdigen, haben deshalb zahlreiche sogenannten Sturmjäger ihre GPS-Signale dahingehend verändert, um damit Paxtons Initialen "BP" zu formen. Der Film und Paxton gelten nämlich als wichtiger Einflussfaktor für eine ganze Generation junger Meteorologen.
Helfen nach Bombenanschlag
Die Dreharbeiten im US-Bundesstaat Oklahoma wurden vorübergehend verschoben, als 1995 der Anschlag auf das Murrah Federal Building in Oklahoma City verübt wurde. Viele Mitglieder der Filmcrew fuhren anschließend zum Tatort, um bei den Bergungsarbeiten zu helfen.
Tierisch guter Sound
Um die Tornados nicht nur visuell, sondern auch akustisch eindrucksvoll in Szene zu setzen, kamen u. a. auch die Laute eines Kamels zum Einsatz. Diese wurden drastisch verlangsamt abgespielt. Übrigens: Die Tonspur von "Twister" war für damalige Verhältnisse so mächtig, laut und tief, dass die Lautsprecher in zahlreichen Kinos kaputtgingen.
Anfang und Ende
"Twister" wurde seinerzeit die Ehre zuteil, der allererste Film gewesen zu sein, der auf DVD veröffentlicht wurde. Gleichzeitig war er auch der letzte Film, der auf HD-DVD erschien – das Medium musste sich damals Sonys Blu-ray geschlagen geben.
Eine Altstadt dem Erdboden gleichgemacht
Für die Szenen im zerstörten Wakita wurden tatsächlich Teile der Altstadt für den Film demoliert. Allerdings zahlte das Filmstudio sogleich für deren Wiederaufbau.
Geblendet und erblindet
Um Wolken im Bildhintergrund einen passenden Unwetterlook zu geben, kamen sehr starke Beleuchtungsmethoden für bessere Kontraste zum Einsatz. Die Hauptdarsteller Hunt und Paxton erlitten dadurch Schäden an ihren Augen und konnten für kurze Zeit nichts sehen.
Nicht die erste Wahl
Bevor Bill Paxton an Bord kam, waren u. a. Michael Keaton, Kurt Russell und Tom Hanks mögliche Kandidaten. Hanks war sogar schon bei Drehbuchlesungen mit den anderen Darstellern dabei und stellte sogar die Garderobe für die Figur Bill Harding zusammen, die es auch in den Film geschafft hat. Als Hanks dann absagen musste, kam Paxton ins Spiel – auf Empfehlung von James Cameron, mit dem er schon bei "Aliens" und "True Lies" gearbeitet hat.
Unfreiwillig entblößt
In einer Szene zu Beginn des Films kann man Philip Seymour Hoffman auf einem Gartenstuhl sehen. Dabei hebt er in einem Moment vor lauter Lachen ein Bein und für einen kurzen Moment waren seine Genitalien in der Kinofassung zu sehen. Dies wurde für die späteren Heimkinoveröffentlichungen retuschiert.
Eine heimliche Explosion
Die riesige Explosion eines LKWs voller Benzin wurde versehentlich zunächst nicht aufgenommen. Regisseur Jan De Bont verschwieg den Fehler den Studiobossen und ließ die Szene ein zweites Mal drehen. Angeblich entstanden dabei Extrakosten in Höhe von 500.000 US-Dollar.
"Avengers"-Macher war mit dabei
Joss Whedon hat sich insbesondere bei Film-, Comic- und TV-Nerds einen Namen durch seine Beteiligung an Titeln wie "Buffy", "Angel", "The Cabin in the Woods" oder den ersten beiden "Avengers"-Filmen gemacht. Auch bei "Twister" wirkte er mit und half beim Drehbuch. Eine offizielle Nennung hat er aber nicht erhalten – dafür aber angeblich eine Bezahlung in Höhe von 100.000 US-Dollar pro Woche.