Als Regisseur und Produzent James Cameron 1996 mit den Dreharbeiten zum Film "Titanic" begann, konnte er noch nicht wissen, dass er einen der erfolgreichsten Blockbuster aller Zeiten in die Kinos bringen würde. Bereits damals war aber klar, dass die Produktion gewaltige Kosten verschlingen würde. Letztendlich wurden es 298 Millionen US-Dollar.
Um das Budget wenigstens halbwegs im Griff zu halten, griff Cameron zu drastischen Maßnahmen. Beim Casting der Statisten gab es zum Beispiel klare Vorgaben. Kein Darsteller, der größer als 1,76 Meter war, hatte eine Chance, genommen zu werden. Den Grund verriet Cameron später im Gespräch mit Co-Produzent Jon Landau in der Los Angeles Times. Hier brachte er noch weitere Sparmaßnahmen zur Sprache.
Kleiner Schwenk für großes Geld
An die enormen Kosten, die der Film "Titanic" mit Kate Winslet und Leonardo DiCaprio in den Hauptrollen verschlang, denkt James Cameron heute mit einem Schmunzeln zurück. "Wir sind nie in Panik geraten", erinnerte er sich im Gespräch mit Jon Landau und fügte lachend hinzu: "Das Studio geriet in Panik. Es ist unser Job, nicht in Panik zu geraten." Trotzdem muss auch Cameron und Landau damals klar gewesen sein, dass es nicht schaden konnte, ein wenig Geld zu sparen. Immerhin hätten sie während der Dreharbeiten noch geglaubt: "Wow, es ist unmöglich, dass dieser Film jemals sein Geld wieder einspielen könnte. Es ist einfach unmöglich", erzählte Cameron.
Eine der Sparmaßnahmen entstand durch den Entschluss, entgegen der Planung auf ein um drei Grad gekipptes Set für die Untergangsszene zu verzichten. Die Crew begnügte sich mit einem ebenen Set, auf dem die Szenen vor der Kollision mit dem Eisberg entstanden. Der Untergang des Schiffes wurde dann direkt auf einem Set gedreht, das in einem Winkel von sechs Grad geneigt war. Durch den Verzicht auf die Zwischenstufe von drei Grad Neigung konnten immerhin 750.000 US-Dollar eingespart werden.
Titanic: Kleine Darsteller für erstaunliche Wirkung
Ein weiterer Kniff der beiden Sparfüchse betraf die Darsteller. "Wir haben nur kleine Komparsen gecastet, damit unser Set größer aussieht", verriet Cameron und ergänzte: "Alle, die größer als 1,76 Meter sind, haben wir nicht gecastet. Es war, als ob wir eine zusätzliche Million Dollar an Wert aus dem Casting herausgeholt hatten."
Auch wenn sich Cameron und Landau alle Mühe gaben, Geld zu sparen: Sie hätten getrost noch mehr Dollar ausgeben können. Denn letztlich spülte "Titanic" rund 2,2 Milliarden US-Dollar in die Kassen.