11 Oscars, über zwei Milliarden US-Dollar an den internationalen Kassen, ein unvergesslicher Soundtrack und mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet damals junge aufstrebende Stars – "Titanic" hat zweifelsohne Filmgeschichte geschrieben und verfügt darüber hinaus über einen anhaltenden Reiz, weshalb die Blockbuster-Romanze bis heute beliebt ist. Wer sich für einen Experten hält, kann sich ja mal an unser "Titanic"-Quiz versuchen.

Filmfans haben jedenfalls selten zuvor etwas Vergleichbares gesehen, als James Camerons Mammutprojekt 1997 erschien. Damals avancierte es zum erfolgreichsten Film aller Zeiten – allerdings kostete der Titel auch rekordverdächtig viel mit einem geschätzten Budget von 200 Millionen US-Dollar (übrigens auch unter Berücksichtigung der Inflation mehr als die echte Titanic damals). Das Risiko hat sich jedoch auch langfristig ausgezahlt, denn bis heute hat "Titanic" nichts von seiner Faszination verloren und es gibt noch immer viele Fans. Die dürften sich auch für die nachfolgenden, überraschenden Fakten interessieren, die wir zusammengestellt haben.

Arme Kate Winslet

Die Dreharbeiten zu "Titanic" waren für alle Beteiligten enorm anstrengend und die vielen Actionszenen und der ständige Aufenthalt im kalten Wasser forderten ihren Tribut. Besonders Hauptdarstellerin Winslet musste einiges ertragen: Sie zog sich mehrere Prellungen zu, ein Knochen in ihrem Ellenbogen splitterte ab und sie erlitt Unterkühlungen. Während der Produktion soll es Tage gegeben haben, an denen sie sich wünschte, sie würde sterben. Wegen der schwierigen Bedingungen drohte sie auch mit Ausstieg, doch Cameron konnte sie zum Weitermachen überreden.

"Ich fliege, Jack!"

Die Szene, in der Jack und Rose (DiCaprio und Winslet) am Bug des Schiffes stehen und Rose das "Fliegen" lernt, ist ein ikonischer Moment der modernen Kinogeschichte – und sieht eigentlich zu perfekt, zu wunderschön aus, um wirklich echt zu sein. Insbesondere der Sonnenuntergang und die daraus resultierenden Farben im Bild wirken beinahe wie eine computergenerierte Komposition. Tatsächlich aber wurde in der Hinsicht überhaupt nicht getrickst: Das Set für die Szene wurde extra am Meer gebaut, damit auch natürliches Licht aufgenommen werden kann. Ganze acht Drehtage wurden veranschlagt, doch ständig kam etwas dazwischen.

Der letzte Tag war ziemlich bewölkt, die Szene drohte zu platzen. Doch dann klarte der Himmel plötzlich auf und alle Beteiligten mussten sich beeilen, um sie abzudrehen. Wegen der Hektik ist sie nicht ganz im Fokus, doch für Cameron war es einfach der perfekte Sonnenuntergang, den auch ein Computereffekt nicht hätte ersetzen können.

"My Heart Will Go On" war ein Geheimprojekt

Filmemacher Cameron betonte, kein Lied für die Filmmusik verwenden zu wollen, auch nicht während des Abspanns. Filmkomponist James Horner jedoch hatte Schwierigkeiten, einen emotional starken Abschluss zu finden, weshalb er einen Song für geeignet hielt. Horner traf sich deshalb heimlich mit dem Songschreiber Will Jennings und Popstar Céline Dion, um "My Heart Will Go On" zu schreiben. Dann wurde ein Demo aufgenommen, das zunächst den Studiofunktionären von 20th Century Fox mit Erfolg vorgespielt wurde. Erst dann zeigte Horner die Aufnahme Cameron – der sehr positiv reagierte. Der Rest ist bekanntlich Geschichte, "My Heart Will Go On" gewann einen Oscar als Bester Filmsong.

Auch Statisten mussten sich vorbereiten

Insgesamt 150 "Kernstatisten" wurden für "Titanic" angeheuert, die auch während der gesamten Filmproduktion engagiert blieben. Sie alle mussten authentische Verhaltensweisen von 1912 in einem dreistündigen Kurs erlernen. Außerdem produzierte Choreografin Lynne Hockney extra das Video "Titanic Etiquette: A Time Traveler''s Guide", das ununterbrochen in der Kostümabteilung abgespielt wurde und die Komparsen an die Regeln und Manierismen von damals erinnerte.

Johnny Depp als Jack?

Große Stars, die beinahe in einem großen Film mitgespielt hätten, solche Geschichten gibt es zuhauf in Hollywood. Auch bei "Titanic" sollten eigentlich andere Schauspieler vor der Kamera stehen. James Cameron sah zum Beispiel zunächst River Phoenix als Jack Dawson vor, doch leider starb der junge Mime, ehe die erste Klappe fiel. Auch das Studio Fox hatte zuerst ganz andere Vorstellungen, was die männliche Hauptrolle anging und schlug Matthew McConaughey vor. Und sogar Johnny Depp wurde die Rolle angeboten, doch der lehnte ab – was er bis heute bereut.

Oscarpreisträger Robert De Niro wurde ebenfalls ein Part angeboten und zwar als Captain Smith. Allerdings hatte er einen guten Grund für seine Absage: De Niro war damals schlicht und ergreifend krank und litt an einer Infektion. Charmebolzen Hugh Grant sollte Ekelpaket Cal spielen, lehnte aber ab, weil das wohl "nicht sein Ding" gewesen sei.

Und Kate Winslet hätte den Part als Rose ursprünglich beinahe nicht bekommen, da Cameron sie zu sehr als Schauspielerin sah, die man bereits mit historischen Stoffen assoziiert. Zum Glück entschied er sich um, denn ohne Winslet ist dieses Meisterwerk kaum vorstellbar.