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"Thor"-Star Chris Hemsworth: Seine 3 besten und schlechtesten Filme

Thor 3, Men in Black 4
Von "Thor" bis "Men in Black: International": Chris Hemsworth hatte in seiner Karriere Höhen und Tiefen. Marvel Entertainment / Sony Pictures, Montage: TVSPIELFILM.de

Meinung | Als Donnergott "Thor" hat der australische Filmstar Chris Hemsworth seine Paraderolle gefunden. Zum Start des vierten "Thor"-Films haben wir auf seine Karriere zurückgeblickt und seine High- und Lowlights benannt.

Einen so kometenhaften Aufstieg wie Chris Hemsworth schaffen nicht viele Schauspieler. In der australischen Seifenoper "Home and Away" hatte er seine erste größere Rolle, ehe er 2009 einen kleinen Auftritt im Hollywood-Blockbuster "Star Trek" hatte. Zwei Jahre später wurde er weltweit bekannt, als Marvel ihn für die Titelrolle in "Thor" besetzte. Seitdem ist das "Avengers"-Mitglied auf einem neuen Popularitätshoch und kann sich vor Angeboten kaum retten. Seine 3 besten und schlechtesten Filme findet ihr hier!

Top 3: Die besten Filme mit Chris Hemsworth

1. Thor: Tag der Entscheidung

Foto: Marvel Entertainment, Die Walküre und Thor sorgen in "Thor: Tag der Entscheidung" nonstop für Lacher.

Neunmal hat Chris Hemsworth bislang vor der Kamera den "Thor" gespielt, sein dritter Solo-Film ist dabei locker der beste – und generell ein Highlight des Superhelden-Kinos. In "Thor: Tag der Entscheidung" wird Thor unerwartet mit seiner geheim gehaltenen Schwester Hela (Cate Blanchett) konfrontiert, die Asgard an sich reißt und Thor auf den Schrottplaneten Sakaar verbannt. Dort muss er als Sklave in den Gladiatorenarenen des selbstgerechten Herrschers namens Grandmaster (Jeff Goldblum) um sein Leben kämpfen. Um seine Heimat zu retten, stellt er heimlich ein Team zusammen, bestehend aus Brüderchen Loki (Tom Hiddleston), einer trinkfesten Walküre (Tessa Thompson) und seinem Avengers-Kollegen Hulk (Mark Ruffalo), dem er zufällig im All begegnet.

Regisseur und Autor Taika Waititi ließ bei diesem Film die Sau raus. Statt wie sonst bei Marvel die gezeigte Welt ernstzunehmen, ist "Thor: Tag der Entscheidung" komödiantischer, mythologischer Unsinn in cooler 80er-Optik à la "Flash Gordon". Hemsworth zeigt sich als Humorist von seiner besten Seite und wirkte nie so unverschämt cool, selbstbewusst und lässig wie hier. Ein Film von unerschöpflichem Unterhaltungspotenzial, in dem nordische Götter mit Pop-Art und Led Zeppelin kollidieren.

2. Rush – Alles für den Sieg

Foto: Universum Film, Da heulen die Motoren: Niki Lauda und James Hunt liefern sich in "Rush – Alles für den Sieg" ein unerbittliches Duell.

Seine von Kritikern am meisten gefeierte Rolle: "Rush – Alles für den Sieg" ist ein Sportfilm über die reale Feindschaft der Formel-1-Fahrer James Hunt (Hemsworth) und Niki Lauda (Daniel Brühl). Beide sind schon früh in ihrer Karriere regelmäßige direkte Konkurrenten, führen abseits vom Motorsport aber sehr unterschiedliche Leben: Lauda ist ein Perfektionist, der sich ganz im Tüfteln verlieren kann. Hunt wiederum gefällt sich als Playboy, der von einer Frau zu nächsten springt und in Lebenskrisen direkt zur Flasche greift. Zum großen Knall in ihrer Feindschaft kommt es bei der Formel-1-Weltmeisterschaft 1976: Beim Großen Preis von Deutschland hat Lauda einen schweren, lebensgefährlichen Unfall, sitzt aber kurze Zeit später wieder im Auto. Er will Hunt um jeden Preis besiegen.

Ein beachtlicher Film. In großartigen, mitreißenden Bildern ist "Rush" sowohl ein Actionfilm über den Rennsport als auch ein Psychogramm zweier Alpha-Männer, die nicht ohne die Konkurrenz des anderen können. Hemsworth bewies sich hier als ernstzunehmender Charakterdarsteller, und heimste viel Lob ein, der wahre Star ist fairerweise aber Daniel Brühl, dessen Darstellung des Niki Lauda ihresgleichen sucht. Auch für alle, die mit Formel 1 nicht viel anfangen können, eine dicke Empfehlung!

3. Bad Times at the El Royale

Foto: 20th Century Fox, Chris Hemsworth kann nicht nur heroisch: In "Bad Times at the El Royale" gibt er als Bösewicht eine gute Figur.

1969: Im Hotel El Royale treffen vier ganz unterschiedliche Gäste aufeinander. Der Pfarrer Daniel Flynn (Jeff Bridges), Staubsaugervertreter Seymour Sullivan (Jon Hamm), die aufstrebende Sängerin Darlene Sweet (Cynthia Erivo) und die Hippie-Frau Emily Summerspring (Dakota Johnson). Doch Darlene findet schnell heraus, dass die anderen nicht sind, was sie zu sein vorgibt: Flynn ist in Wahrheit Bankräuber auf der Flucht, Sullivan soll für das FBI Abhörgeräte im Hotel aufspüren und Summerspring hält in ihrem Zimmer ihre kleine Schwester Rose (Cailee Spaeny) gefangen. Rose hat sich vor einiger Zeit dem gefährlichen Kult-Anführer und Serienmörder Billy Lee (Hemsworth) angeschlossen und ist ihm hemmungslos verfallen. Als Lee mit seiner Bande im El Royale auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse – und es gibt Tote.

Dieser phänomenale Noir-Thriller ging trotz Starbesetzung an den Kinokassen leider unter. "Bad Times at the El Royale" erinnert in seinen besten Momenten an Meisterwerke von Quentin Tarantino, insbesondere an sein Kammerspiel "The Hateful Eight". Es ist ein aufregend-verschachtelter Film, in dem Hemsworth als der große Bösewicht eine astreine Figur abgibt. Er ist aber nur ein Teil dieses genialen Ensembles, in dem insbesondere die damalige Newcomerin Cynthia Erivo sich nicht nur als Schauspieltalent, sondern als unfassbare Gesangsstimme entpuppt.

Flop 3: Die schlechtesten Filme mit Chris Hemsworth

1. Blackhat

Foto: Universal Pictures, Selbst Star-Regisseur Michael Mann ("Heat") konnte hier nix retten: "Blackhat" ist langweilige Action von der Stange.

Ein Hongkonger Atomreaktor explodiert nach einem Hackerangriff. Kurz darauf versucht der Cyberterrorist, auch Atomkraftwerke in den USA zu sprengen und die Börse zu manipulieren. Der chinesische Hacker Chen Dawai (Wang Leehom) soll den Fall aufklären und kontaktiert einen alten Kommilitonen, den genialen Computerfachmann Nick Hathaway (Hemsworth). Hathaway sitzt derzeit im Gefängnis, soll aber Straferlass erhalten, wenn er den Behörden hilft. Die Spur führt unter anderem nach Los Angeles, Macao und Jakarta. Persönlich wird der Einsatz für Hathaway, als er sich in Chen Lien (Tang Wei), die Schwester von Dawai, verliebt und auch sie ins Netz des Terroristen gerät.

Cyberkriminalität ist ein aktuelles Thema, doch "Blackhat" langweilt gewaltig. Der Kino-Flop hat bis auf uninspirierte Action und einen lahmen Verschwörungsplot nichts zu bieten. Die Geschichte ist zudem so unnötig kompliziert erzählt, dass es schwierig fällt, den Überblick zu behalten. Peinlich ist vor allem aber auch Chris Hemsworth als der wohl muskulöseste Computer-Nerd in der Geschichte des Kinos.

2. Men in Black: International

Foto: Sony Pictures Home Entertainment, "Men in Black: International" hat die witzige Sci-Fi-Reihe getötet – mit lahmen Gags und mieser Story.

Will Smith war wohl zu teuer und Tommy Lee Jones zu alt, also mussten neue Personen in schwarz her. Für "Men in Black: International" holte man das "Thor: Tag der Entscheidung"-Traumduo Chris Hemsworth und Tessa Thompson. Thompson spielt die neue Agentin M, die gemeinsam mit Hemsworths erfahrenen, aber tollpatschigen Agenten H die Welt vor zwei unbekannten Außerirdischen retten sollen, die hinter einer Reihe mysteriöser Morde stecken. Dabei klopft ihnen ihr Chef Agent High T (Liam Neeson) streng auf die Finger, denn schnell werden H & M selbst verdächtigt, an den Morden beteiligt zu sein.

Vom Charme der früheren "Men in Black"-Filme ist hier nix mehr übrig, selbst Hemsworth und Thompson haben als Duo gar keine Chemie – was nicht an ihnen, sondern am katastrophalen Drehbuch liegt, welches beiden nur einen dummen Scherz nach dem anderen in den Mund legt. Selten wurde eine Reihe mit nur einem schlechten Film so schnell gekillt – weitere "Men in Black"-Filme mit Hemsworth dürfte es nicht mehr geben. Für seine Karriere kann das nur gut sein, für seine Fans ist es das sogar definitiv.

3. Der Spinnenkopf

Foto: Netflix, Für Netflix ein Ärgernis: "Der Spinnenkopf" erwies sich trotz toller Besetzung als totaler Reinfall.

Von Kritikern zerrissen, ist der brandneue Netflix-Film "Der Spinnenkopf" eine echte Enttäuschung. Er erzählt von einer nahen Zukunft, in der der visionäre Forscher Steve Abnesti (Hemsworth) in einem futuristischen Gefängnis Studien an Häftlingen durchführt. Wer sich freiwillig meldet, um neuartige Medikamente auszuprobieren, kann so seine Haftzeit verringern. Die Medikamente sorgen für echte Wunder: Einige von ihnen steigern die mentalen Fähigkeiten, andere verstärken das sexuelle Empfinden. Sträfling Jeff (Miles Teller) erklärt sich bereit, an den Forschungen teilzunehmen und lernt dadurch auch die Gefangene Lizzy (Jurnee Smollett) kennen. Beide ahnen nicht, worauf sie sich einlassen …

Die vielen miesen Kritiken liegen ganz richtig: Auch wenn Chris Hemsworth noch das Beste an diesem lahmen Thriller ist, hat Netflix sich mit "Der Spinnenkopf" keinen Gefallen getan. Hier wurde eine geniale Kurzgeschichte krampfhaft auf Spielfilm-Länge gestreckt und verliert so alles von ihrer Substanz und Intelligenz. Das abrupte und lachhaft erzwungene Ende schafft es dann sogar all die zu ärgern, denen der Film bis dato einfach nur egal war. Ein Tiefpunkt, sowohl für Hemsworth als auch für Netflix.