.

"Star Wars"-Gerücht erklärt: Veränderte ein Autounfall den besten Teil der Reihe?

Star Wars, Darth Vader, Mark Hamill
"Star Wars"-Star Mark Hamill hatte einst einen heftigen Autounfall. Wirkte der sich auf die Entstehung von "Das Imperium schlägt zurück" aus? IMAGO, Montage: TVSPIELFILM.de

Seit über vierzig Jahren hält sich dieses Gerücht hartnäckig: Ein Autounfall soll auf den Plot des für viele Fans besten "Star Wars"-Films "Das Imperium schlägt zurück" große Auswirkungen gehabt haben. Was steckt dahinter? Und ist die Geschichte gar wahr?

Die mit einem Symbol oder Unterstreichung gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Kommt darüber ein Einkauf zustande, erhalten wir eine Provision - ohne Mehrkosten für Sie! Mehr Infos

Die meisten "Star Wars"-Fans sind sich einig, dass der zweite Kinofilm der legendären Reihe der beste aller "Star Wars"-Filme ist: "Das Imperium schlägt zurück" von 1980. Die Fortsetzung zum originalen "Krieg der Sterne" war damals ein wahnsinnig mutiger Film: Regisseur Irvin Kershner verabschiedete sich vom märchenhaften Abenteuer-Tonfall des ersten Films und drehte eine düstere, dramatische Geschichte, in der die Helden rund um Luke Skywalker, Prinzessin Leia und Han Solo einen Fehlschlag nach dem anderen erleben.

Einer von denen landete allerdings nur im Drehbuch, weil es einen verhängnisvollen Autounfall gab, den man aufgreifen wollte – so lautet zumindest ein populäres Fangerücht. Was genau das bedeutet und wie viel an dem Gerücht dran sein könnte, ist gar nicht so einfach zu erklären.

"Star Wars"-Star Mark Hamill hatte schweren Autounfall

Am 11. Januar 1977, kurz bevor der erste "Star Wars"-Film fertiggestellt wurde, hatte Mark Hamill, der Darsteller von Luke Skywalker, einen Autounfall. Er zog sich Frakturen der Nase und Wangen zu. Eine Operation war nötig, bei der Knorpel aus seinem Ohr genutzt wurde, um sein Gesicht wieder vernünftig herzustellen. Dennoch sah er nach der OP merklich anders aus – und bis heute sind die Spuren des Unfalls zu erkennen.

Viele Fans bemerkten daher drei Jahre später in "Das Imperium schlägt zurück", dass die Figur Luke Skywalker im Gesicht nun deutliche Veränderungen gemacht hatte im Vergleich zum Vorgänger. Und sofort entstand ein Gerücht: Die erste Szene im Film mit Luke, in der der Held von einem Schneemonster (einem sogenannten Wampa) angegriffen und im Gesicht verletzt wird, sei von "Star Wars"-Schöpfer George Lucas nur eingebaut worden, um Hamills verändertes Aussehen zu erklären.

George Lucas dementiert "Star Wars"-Gerücht

Den gesamten Film über hat Luke deutliche Blessuren von dem Angriff des Wampas im Gesicht – und somit hinterfragten Zuschauer nicht, dass Mark Hamill sich deutlich verändert hatte. Das Gerücht entstand wohl unter anderem auch, weil die Szenen rund um das Schneemonster wenig mit dem Rest des Films zu tun haben. Obwohl "Das Imperium schlägt zurück" als Meisterwerk der Filmgeschichte gilt, wurden die Szenen rund um Luke, der mit seinem Lichtschwert das Monster besiegt, und dann im ewigen Eis in letzter Sekunde von Han Solo gerettet wird, häufig als "überflüssig" bezeichnet.

George Lucas selbst hat die Gerüchte verneint, die Szenen seien nur im Film zu finden, um Hamills Autounfall aufzugreifen. Im Audiokommentar auf der Blu-ray-Ausgabe von "Das Imperium schlägt zurück" erzählt er: "Er hatte einen Autounfall und ich wusste, dass Mark ein wenig anders aussehen würde als im ersten Film. Aber ich hatte das Gefühl, dass einige Zeit vergangen war, dass sie in der Rebellion gekämpft hatten und so weiter, also war die Veränderung gerechtfertigt. Es gibt eine Szene im Film, in der Mark von dem Monster verprügelt wird, was sicherlich noch mehr hilft, aber das war nicht wirklich der Sinn, warum wir das Monster an den Anfang geschrieben haben. Wir brauchten etwas, um den Film am Anfang spannend zu halten, während das Imperium nach den Rebellen sucht."

Klingt logisch. Es gibt nur mit dieser Version der Geschichte ein Problem …

Carrie Fisher bestätigt "Star Wars"-Gerücht

Foto: IMAGO / Prod.DB, Mit deutlichen Narben im Gesicht kommt Luke im Kampf mit dem Wampa davon.

Im selben Audiokommentar ist auch Carrie Fisher zu hören, die Schauspielerin von Prinzessin Leia, die auch privat bis zu ihrem Tod eng mit Mark Hamill befreundet war. Die Aufnahmen wurden unabhängig voneinander aufgenommen – und Fisher erzählt die Geschichte ganz anders als George Lucas: "Mark hatte einen wirklich schlimmen Unfall. Wie durch ein Wunder sind seine Zähne nicht zerbrochen. Aber seine Nase schon. Ein Teil seines Ohres musste in seine Nase eingesetzt werden. Also haben sie den Film mit dem Schneemonster so angepasst, dass sein Gesicht gleich im Film zerkratzt wurde, damit er anders aussieht."

Im Buch "The Making of Star Wars: The Empire Strikes Back" ist zudem ein Bild der Szene zu sehen, in der Luke nach seiner Rettung durch Han Solo erstmals wieder in der Rebellenbasis auf dem Eisplaneten Hoth entspannen kann. Auf dem Bild trägt Luke einen Verband auf seiner halben Gesichtshälfte, und es sollte wohl thematisiert werden, dass mehrere Droiden sein Gesicht wiederherstellen mussten. Dieser Teil der Szene wurde jedoch entfernt. Und in einem Interview mit Mark Hamill, dass erstmals 2014 veröffentlicht wurde, verriet der Star (via Insider), für "Das Imperium schlägt zurück" hätten die Make-Up-Künstler "viele der echten Narben genutzt, um darauf aufzubauen". Das beweist zwar nicht, dass die Szenen extra aufgrund seines Unfalls eingebaut wurden, wohl aber, dass man mit seinen realen Verletzungen arbeitete und sich dessen bewusst wahr.

Ganz zweifelfrei wird die Sachlage wohl nie geklärt werden können und die Entstehung der Wampa-Szenen immer ein Geheimnis bleiben. "Das Imperium schlägt zurück" sowie alle weiteren "Star Wars"-Filme sind jederzeit beim Streamingdienst bei Disney+ verfügbar.