Zwei jüdische Organisationen verteidigen Bradley Cooper gegen den Vorwurf, in seinem Film "Maestro" antisemitische Klischees zu verbreiten. In den sozialen Medien hatten manche Kommentatoren kritisiert, dass Cooper für sein Porträt des US-Komponisten Leonard Bernstein (1918-1990) eine Nasenprothese trägt. In antisemitischer Propaganda wurden und werden Juden oft mit großer Nase dargestellt. Von "Jewfacing" war die Rede – analog zum historischen "Blackfacing", bei dem sich Weiße als Schwarze schminkten, um sich über sie lustig zu machen.

Nach "Jewface"-Vorwurf: Zwei Organisationen verteidigen Bradley Cooper

Gegenüber dem US-Portal "TMZ" hat nun das American Jewish Committee Stellung genommen. "Wir glauben nicht, dass diese Darstellung der jüdischen Gemeinschaft schadet oder sie verunglimpft", ließ der 1906 gegründete Verband verlautbaren.

Mit der Anti-Defamition League (ADL) schlug eine weitere einflussreiche Organisation in die gleiche Kerbe. "Im Laufe der Geschichte wurden Juden in antisemitischen Filmen und in der Propaganda oft als böse Karikaturen mit großen, hakigen Nasen dargestellt", sagte die Gruppe ebenfalls gegenüber "TMZ". "Dieser Film, der ein Biopic über den legendären Dirigenten Leonard Bernstein ist, ist das nicht", so die ADL.

Auch Leonard Bernsteins Kinder hatten Bradley Cooper verteidigt. "Es ist wahr, dass Leonard Bernstein eine schöne, große Nase hatte", schrieben sie in einem gemeinsamen Statement auf X.

In "Maestro" verkörpert Bradley Cooper den Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein ("West Side Story"), der in New York als Sohn jüdischer Einwanderer aus Polen zur Welt kam. Cooper führt bei dem Biopic auch Regie und schrieb das Drehbuch. Der Netflix-Film feiert seine Premiere bei den Filmfestspielen in Venedig (30. August - 9. September 2023).