Das waren die Schwierigkeiten beim Dreh
Franka Potente erklärt in einem Interview mit Variety, dass der Dreh alles andere als einfach war. "Ich hab zu dem Zeitpunkt zwei Packungen Zigaretten am Tag geraucht. Dann bin ich so viel gerannt - in den Proben, in den verschiedenen Takes und dann bin ich nochmal gerannt, bis der Sound gepasst hat. Ich wurde durch die ganze Energie motiviert." Die Schauspielerin hat sich selbst wenig auf den Dreh vorbereitet, aber das war nicht das einzige Hindernis am Set.
Lola hat einen Klamottenstil, der an Punkrock erinnert. Deshalb trägt sie auch die klassischen Dr. Martens Stiefel im Film. Zu Variety sagt sie: "Es sind gute Arbeitsschuhe, aber darin zu rennen hat doppelt so viel Energie gekostet.", denn die Schuhe sind schwer und sorgen beim Rennen auch mal gerne für Blasen. Es gab für sie zwar die Möglichkeit für manche Szenen die Schuhe zu wechseln, aber die Zeit war ständig knapp. Laut Potente hatte sie keine fünf Minuten übrig, beim strikt getakteten Zeitplan sich Sneaker anzuziehen.
Abgesehen von den Schwierigkeiten beim Rennen war auch das Markenzeichen von Lola, die roten Haare, schwer zu realisieren. Potente hatte ihre Haare für einen anderen Dreh gerade schwarz gefärbt. Als Lolas Haare dann rot werden sollten, musste die Crew ihre Haare ganze achtmal blondieren, um den Ton zu erreichen. Zusätzlich konnte man den Rotton mit Wasser auswaschen, weshalb Potente ihre Haare während der kompletten Dreharbeiten nicht waschen durfte, um die Kontinuität nicht zu gefährden.
Die Besonderheit von "Lola rennt"
"Lola rennt" war trotz der Schwierigkeiten nicht ohne Grund so erfolgreich. Der Film schafft es, den Zuschauer direkt in den Film hereinzuziehen durch die Emotionen, die er vermittelt. Dadurch, dass er so schnell und hektisch gedreht wurde, wird das Stressgefühl, was Lola empfinden muss, auf den Kinobesucher übertragen. Außerdem ist Lola eine Protagonistin im Actionfilm, die ihren Freund retten muss, was normalerweise zu dieser Zeit im Kino eher umgekehrt stattfand. Gleichzeitig kann der Film mit seiner zeitlich kurzen Rahmenhandlung auf die kleinsten Details eingehen, was den Schmetterlingseffekt interessant herüberbringt.