Es ist eigentlich unfair: Obwohl alle fünf "Twilight"-Filme ein riesiger Erfolg wurden, verhalfen sie Kristen Stewart dazu, als eher mäßige Schauspielerin zu gelten. Zu Unrecht! Die Dreißigjährige ist eine talentierte Darstellerin, und hat ihr Talent bereits oft genug unter Beweis gestellt. Doch die Bella Swan klebt noch immer sehr stark an ihr. Daher folgen nun 5 Filme, in denen man Stewart von einer ganz anderen Seite kennenlernt!

Panic Room (2002)

Schon sechs Jahre vor "Twilight" war Kristen Stewart als Kinderstar in der Filmgeschichte beteiligt. Unter der Regie von David Fincher spielte sie in "Panic Room" die Filmtochter von Jodie Foster – und viele Kritiker waren sogar der Ansicht, dass ihre Darstellung um ein Vielfaches überzeugender als die von Foster sei. Der Plot: In einem unterirdischen Bunker verstecken sich Meg (Foster) und ihre zuckerkranke Tochter Sarah (Stewart) vor Einbrechern und erleben einen Psychotrip, der unter die Haut geht.

American Ultra (2015)

Mit diesem Film versuchte Kristen Stewart am deutlichsten, ihr "Twilight"-Image abzuschütteln. Als coole, abgebrühte Kifferin Phoebe spielt sie an der Seite von Jesse Eisenberg im irren Actionfilm "American Ultra", der aussieht, als wäre er selbst auf Drogen entstanden. Vom Mauerblümchen-Image der Vampir-Filme keine Spur. Stattdessen nimmt Stewart große Knarren in die Hand und gibt sich als moderne Version von Sarah Connor aus den "Terminator"-Filmen!

Personal Shopper (2016)

"Personal Shopper" dreht sich um Maureen, eine Amerikanerin, die in Paris lebt und als persönliche Shopping-Assistentin für eine sehr reiche junge Frau arbeitet. Einen Monat zuvor hat Maureen ihren Zwillingsbruder verloren, da sie aber glaubt ein Medium zu sein, wartet sie auf ein Zeichen seines Geistes – und tatsächlich sieht sie in seinem früheren Haus Geister, die in der realen Welt sichtbare Spuren hinterlassen… Der Psychothriller spielt seine Stärken perfekt aus: Stewart ist nervös, ängstlich, aufgekratzt und trauert. Wie sie Maureen darstellt, raubt einem den Atem. Dazu kommt die mysteriöse Inszenierung von Olivier Assayas, der der Zuschauer seinen eigenen Instinkten nicht trauen kann, ob all das wirklich passiert oder nur in Maureens Kopf stattfindet.

3 Engel für Charlie (2019)

Über die Qualität dieser Serien-Adaption generell lässt sich streiten, denn viele Serien-Fans waren eher enttäuscht. Doch sieht man den Film als launigen Actionhit, macht er durchaus Spaß. Und Kristen Stewart war in "3 Engel für Charlie" eine Wucht: Als Agentin, die ihre sexuellen Reize gegen männliche Gangster einsetzt, war sie umwerfender als jedes Girl der James-Bond-Reihe. Und zeigte sich zudem mit cooler Kurzhaarfrisur. Als Powerfrau gefällt sie uns jedenfalls sogar noch viel besser als als verliebter Teenie und Vampirmami. Und euch?

Jean Seberg – Against all Enemies (2020)

Als Kristen Stewart für ihre Hauptrolle in "Jean Seberg – Against all Enemies" nicht für einen Oscar nominiert wurde, empfanden das viele als Schande – so gut spielt sie den titelgebenden französischen Filmstar Jean Seberg, die in den späten 50er Jahren zu dem Star des Kinos der Nouvelle Vague wurde, unter anderem im unsterblichen Klassiker "Außer Atem" mitspielte. Stewart spielt den Filmstar als verzweifelte Frau kurz vor dem Nervenzusammenbruch mit fragiler Eleganz und tiefen seelischen Abgründen. C'est magnifique!