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James Bond: Wie "Der Morgen stirbt nie" die Zukunft vorausgesagt hat

James Bond Zukunft
Pierce Brosnan als James Bond in "Der Morgen stirbt nie". Verleih, Montage: TV Spielfilm

Unvergessen ist die Fahrt von Pierce Brosnan als James Bond mit seinem BMW durch ein Hamburger Parkhaus in "Der Morgen stirbt nie". Doch der Film von 1997 bietet aus heutiger Sicht noch mehr Spannendes: eine unheimliche und reale Vorstellung der Zukunft.

Es war der zweite James-Bond-Film mit Pierce Brosnan, der 1997 in die Kinos kam. "Der Morgen stirbt nie" nimmt uns auch unter anderem mit nach Deutschland. Genauer nach Hamburg, wo sich Bond auf dem Dach des Hotels Atlantic entlang hangelt und seinen bestens ausgerüsteten BMW ferngesteuert in eine Autovermietung fliegen lässt.

Der Bösewicht Elliot Carver wird im Film von Jonathan Pryce gespielt. Er will Großbritannien und China in einen Krieg verwickeln, um selbst die Weltherrschaft an sich zu nehmen. 007 versucht die Machenschaften des Bösewichts zu unterbinden und verbringt auch eine wilde Nacht mit dessen Frau Paris Carver.

Was wie der klassische Stoff eines Agentenfilms klingt, sagte 1997 schon wage eine Zukunft voraus, die heute weit unrealistischer wirkt als damals.

James Bond: Aus einer Agentengeschichte wird bitterer Ernst

Elliot Carver will die absolute Macht über den Medienfluss auf der ganzen Welt erhalten, ihm gehören die meisten internationalen Zeitungen, über die er seine Wahrheit der Realität verbreitet und damit seine Macht weiter ausbaut. Daneben verfügt er über einen Satelliten, mit dessen Hilfe er die britische Navy auf einen falschen Kurs ich chinesischen Meer führt. Was 1997 noch nach einer dystopischen Version der Zukunft klang, ist heute sehr viel wahrscheinlicher.

Carver bemerkt, dass er die Weltherrschaft nicht durch Waffengewalt erlangen wird, sondern durch die Macht der Informationen. In einer Welt der sozialen Medien mit Facebook und Google an der Spitze scheinen solche Szenarien nicht undenkbar.

Falschinformationen verbreiten sich über das Internet wie ein Lauffeuer und Massen können leicht durch Nachrichten bewegt und mobilisiert werden. Wichtige Wahlen werden immer mehr durch Informationen über die sozialen Netzwerke beeinflusst und die Aufzeichnungen über das Nutzungsverhalten sind wichtige Informationen, die eine manipulierende Wirkung haben können. "Der Morgen stirbt nie" ist leider schlecht gealtert, zu gerne könnte der Inhalt auch heute noch eine unvorstellbare Dystopie sein.