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"Harry Potter"-Stuntdouble im Rollstuhl: Daniel Radcliffe widmet ihm einen ganzen Film

Daniel Radcliffe als Harry Potter
Daniel Radcliffe als Harry Potter IMAGO / Cinema Publishers Collection

Stuntman David Holmes ist seit den Dreharbeiten zu "Harry Potter" gelähmt. Seine Geschichte wurde nun verfilmt – und zwar von Daniel Radcliffe selbst.

Man könnte es die Ironie des Schicksals nennen: Stuntdoubles sind bekanntermaßen dafür da, den gefährlichen Part des Schauspiel-Jobs zu übernehmen. Indem sie andere schützen, nehmen sie das Risiko in Kauf, sich selbst in Gefahr zu begeben. Gelegentliche Verletzungen gehören da mit dazu, Schlimmeres ist im besten Fall eine Seltenheit. Bei "Harry Potter"-Double David Holmes aber kam es zu einem besonders tragischen Unfall.

Wer die "Harry Potter"-Filme kennt, weiß, dass Action ein großer Bestandteil darin ist: Wenn die Zauberstäbe schwingen, werden Leute schonmal quer durch den Raum katapultiert oder durch die Luft gewirbelt, es kommt zu zahlreichen Duellen und im Finale sogar zu einem Krieg. Besonders in den letzten beiden Teilen, in denen sich die Kämpfe zwischen Gut und Böse häufen, waren die Stuntdoubles der Stars also gefordert. So auch David Holmes, der Hauptdarsteller Daniel Radcliffe in körperlich riskanten Szenen bei der Arbeit zu "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1" vertrat. Für eine Szene des Films wurde u.a. eine Explosion simuliert. Damit ist ein Moment verbunden, der das Leben des heute 34-jährigen auf fatale Weise veränderte: Als er bei einer Aufnahme des Stunts unglücklich zu Boden stürzte, verletzte er sich so stark an der Wirbelsäule, dass eine Lähmung von der Brust abwärts die Folge war. Der ehemalige Stuntman sitzt heute im Rollstuhl.

Ab November: "David Holmes – The Boy Who Lived"

Diese Geschichte ist nun zu einem Dokumentarfilm geworden. Als Produzent von "David Holmes – The Boy Who Lived", angelehnt an das ikonische Zitat bzw. Harrys 'Untertitel' im Film (= "Der Junge, der überlebt hat"), wirkt ausgerechnet Daniel Radcliffe mit. Der Star ist nicht nur beruflich beteiligt, ihn verbindet inzwischen eine langjährige Freundschaft mit Holmes, wie er im Zuge der Pressearbeit verriet. Für ihn und die Filmcrew sei er zur "größten Quelle der Inspiration und Stärke" geworden. Um "Harry Potter" geht es also nur nebenbei: Zu sehen sind zwar auch Aufnahmen, die Holmes bei seiner Arbeit hinter den Kulissen zeigen, und auch ehemalige Kollegen wie Radcliffe kommen zu Wort. Der Film behandle aber nicht nur den Unfall und seine Folgen, sondern sei auch eine 'Coming of age'-Geschichte. Erzählt wird vom Weg eines Teenagers aus dem englischen Essex, der als talentierter Turner seinen großen Traum verwirklicht und es mit seiner Leidenschaft ans Set der berühmtesten Reihe der Filmgeschichte schafft – bis zur traurigen Wendung.

"Ein Stunt-Man zu sein war meine Berufung, und Harry zu doubeln war der beste Job der Welt", schreibt er in einem Instagram-Post, in dem er seine Freude über die Doku-Ankündigung teilt. "Dieser Film erzählt nicht nur die Geschichte über das, was ich vor der Kamera erreicht habe, sondern auch von den Hürden, die ich jeden Tag bewältigen muss, und von meiner Haltung zum Leben nach einem Genickbruch." Holmes sagt, dass er noch lebt, habe er vor allem der Unterstützung zu verdanken, die er von Familie und Freunden erhalten hat. Diese Dankbarkeit wollte er mit dem Film teilen.

Nach vierjähriger Arbeit ist das HBO Original ab dem 15. November beim Streamingdienst HBO Max verfügbar. Der Film entstand in Zusammenarbeit mit Sky. Radcliffe fungiert als Executive Producer, Regie führte Dan Hartley.

Hier findet ihr unseren Podcast zu "Harry Potter":

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