Fünf Teile, circa 1,3 Milliarden US-Dollar an Produktionskosten und 4,5 Milliarden weltweites Einspielergebnis – das sind wahrlich beeindruckende Zahlen, die das "Pirates of the Caribbean"-Franchise vorweisen kann. Die Kinoreihe mit Johnny Depp in der Hauptrolle gehört heute zu den bekanntesten und erfolgreichsten überhaupt und die Zukunft sieht mit einer geplanten Fortsetzung sowie einem kommenden Ableger sehr rosig aus.

Angefangen hat die Erfolgsgeschichte 2003 mit dem ersten Teil von Regisseur Gore Verbinski, der hierzulande als "Fluch der Karibik" in die Lichtspielhäuser kam (für gewöhnlich wird im allgemeinen Sprachgebrauch der Titel auch synonym für die Reihe als Ganzes genutzt). 650 Millionen US-Dollar spielte der Blockbuster seinerzeit ein, dazu gab es ganze fünf Oscarnominierungen, darunter eine für Depp als Besten Hauptdarsteller. Nachfolgend haben wir einige spannende Fakten zum beliebten Hit zusammengestellt, die du vielleicht noch nicht kanntest.

Disney war besorgt wegen Johnny Depp

Erst vor kurzem erzählte Depp von seinen Anfangstagen in der heute ikonischen Rolle. Dabei scherzte er, dass das produzierende Studio Disney regelrecht "Todesangst" bekam, als die Verantwortlichen das erste Mal sahen, wie der Star die Figur interpretieren würde. "Ist er betrunken? Bist du betrunken? Was ist das mit seinen Händen?", habe man ihn damals gefragt. Depp ließ sich zum Glück nicht davon beirren – und der Rest ist Geschichte.

Beinahe Jack Sparrow

Ehe Johnny Depp den Zuschlag für Jack Sparrow erhielt, kursierten viele andere bekannte Namen im Zusammenhang mit der Rolle. Drehbuchautor Stuart Beattie erdachte die Figur mit Hugh Jackman im Kopf und selbst der Name Jack Sparrow war als Anspielung an den Australier gedacht. Jackman galt aber damals als nicht groß und bekannt genug. Hollywood-Legende Robert De Niro wurde die Rolle angeboten, doch der lehnte ab, weil er dachte, der Film würde nicht erfolgreich werden. Bevor es überhaupt in die Produktion ging, überlegte man bei Disney auch, ob man "Fluch der Karibik" nicht doch besser direkt auf DVD veröffentlichen sollte. Für diese Option kamen wiederum Cary Elwes, Rik Mayall und Christopher Walken in Frage. Michael Keaton und Jim Carrey wurden auch generell für den Part in Betracht gezogen.

Keira Knightley: Unfall bei Nacht

Nach einem Nachtdreh auf einer der Karibikinseln rammte das Boot mit Keira Knightley, ihrer Mutter und dem Skipper an Bord ein Riff und sank. Alle drei Insassen konnten sich retten und wurden nur wenige Stunden später gerettet. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber aufgrund des Vorfalls wurde der Entschluss gefasst, auf die restlichen Arbeiten bei Nacht auf einer der Inseln zu verzichten. Stattdessen wurden die entsprechenden Szenen im Studio gefilmt.

Will Turner dank "Der Herr der Ringe"

Bei der Besetzung für die Rolle des Will Turner blieben am Ende nur noch zwei bekannte Namen übrig: Orlando Bloom und Heath Ledger. Regisseur Verbinski entschied sich letztendlich für Bloom, weil der Filmemacher von dessen Engagement bei der "Herr der Ringe"-Trilogie von Peter Jackson hörte. Deshalb dachte er, dass Bloom auch die kommerziell bessere Wahl wäre. Um zusätzlich daraus Kapital zu schlagen, wurde der erste "Fluch der Karibik"-Trailer zum Start von "Der Herr der Ringe: Die zwei Türme" veröffentlicht.

Mehr Oberweite für Keira Knightley

Damit Keira Knightley mehr wie ein "dralles Piratenmädchen" aussieht, wurde per speziellem Make-up der Eindruck einer größeren Oberweite bei ihr erzeugt. Dies geschah mit Hilfe einer traditionellen und aussterbenden Kunst in Hollywood, für die es damals ganze Abteilungen gab. Statt wie heute üblich Silikon-Einlagen zu nutzen, wurden dunklere Make-up-Lagen zwischen ihren Brüsten aufgetragen, um einen schattigen Effekt zu erzeugen. Dadurch entstand der Eindruck von einem tieferen bzw. vollerem Dekolleté. "Ich habe es komplett geliebt", sagte Knightley. "Weil es das erste Mal in meinem Leben war, dass ich große Brüste hatte."

Wegen "Fluch der Karibik": Zoe Saldana wollte hinschmeißen

Jahre bevor sie mit "Avatar – Aufbruch nach Pandora" ihren großen Durchbruch feiern konnte und dank der "Guardians of the Galaxy" zum wichtigen Bestandteil des MCU wurde, spielte Zoe Saldana in "Fluch der Karibik" mit. Ihre Erfahrung am Film empfand sie allerdings als so schlecht, dass sie beinahe mit der Schauspielerei aufgehört hätte. Die Stimmung hinter den Kulissen sei insgesamt sehr "elitär" gewesen und Personen, die hierarchisch weiter oben standen, hätten andere sehr respektlos behandelt – so auch Saldana.

Der bis dato "härteste" Disney-Film aller Zeiten

Der erste "Fluch der Karibik"-Film war auch der erste in der Historie des Mäusekonzerns, der offiziell unter dem "Walt Disney Pictures"-Banner veröffentlicht wurde und in den USA eine Altersfreigabe PG-13 (also ab 13 Jahren oder jünger in Elternbegleitung) erhielt. Nicht verwunderlich im Anbetracht des familienfreundlichen Images der Marke. Allerdings konnte man bei den ebenfalls zu Disney gehörenden Touchstone und Hollywood Pictures deutlich mehr auf den Putz hauen und das schon seit den 80er-Jahren mit Filmen wie "Con Air" oder "The Rock – Fels der Entscheidung".