Sie inspirierten, mal mehr und mal weniger frei, etliche Klassiker des Horror- oder Thrillergenres und zogen dutzende Biopics und billige Exploitation nach sich: Von Serienkillern wie Ed Gein, John Wayne Gacy oder Ted Bundy geht offenbar eine seltsame Faszination aus, sie bevölkern in Filmen und Songs alle Winkel der Popkultur (Stichwort Serial Killer Culture)
Das Spektrum reicht von Horrorfilmen wie "Texas Chainsaw Massacre", die sich lose von greulichen Details berühmter Serienmörder inspirieren lassen bis zu realistischen Porträts wie "Monster" oder "Henry: Portrait of a Serial Killer", die in die Psyche der Mörder tauchen und die Ursachen in deren Kindheit und umfeld suchen. Wir haben eine Auswahl zusammen gestellt.
Das Spektrum reicht von Horrorfilmen wie "Texas Chainsaw Massacre", die sich lose von greulichen Details berühmter Serienmörder inspirieren lassen bis zu realistischen Porträts wie "Monster" oder "Henry: Portrait of a Serial Killer", die in die Psyche der Mörder tauchen und die Ursachen in deren Kindheit und umfeld suchen. Wir haben eine Auswahl zusammen gestellt.
Psycho (1960)
Die Mutter aller Psychokillerfilme ist lose vom berühmt-berüchtigten Fall des Ed Gein inspiriert: Der Farmer aus Wisconsin ermordete Mitte der 50er-Jahre zwei Frauen, grub Leichen aus dem Friedhof aus und schändete sie. Anders als Norman Bates in "Psycho" verkleidete er sich wohl nicht als seine tote Mutter. Gein war aber ebenso von seiner dominanten Mutter beeinflusst, die ihm predigte, dass alle Frauen Huren seien. Nach ihrem Tod drehte er durch.
Texas Chainsaw Massacre (1974)
Neben etlichen anderen Filmen ist auch der Kulthorrorfilm der Siebziger von Ed Gein beeinflusst. So wie in dem Haus der degenerierten texanischen Schlachterfamilie sah es auch in Geins Farm aus, als die Polizei sie stürmte. Er fütterte seine Katzen aus menschlichen Schädeln, in der Küche wurde ein Herz gefunden. Genauso wie der ikonische Kettensägenkiller Leatherface fertigte Gein eine Maske aus Menschenhaut an.
Zodiac (2007)
Die Morde aus David Finchers großartigem Kriminalthriller wirken seltsam realistisch und weniger glatt und reißerisch als in anderen Serienkillerfilmen. Kein Wunder, sie folgen streng ihrer historischen Vorlage. Zwischen Dezember 1968 und Oktober 1969 ermordete der sogenannte Zodiac-Killer im Raum San Francisco mindestens sieben Menschen. In Briefen an Lokalzeitungen brüstete er sich mit 37 Morden.
Der bis heute nicht aufgeklärte Fall war auch Blaupause für Clint Eastwoods erstem Auftritt als ("Dirty Harry"). Der wichtigste kulturelle Impact aber des Zodiac-Killers: In Krimis hinterlassen seitdem fast alle Serienmörder kryptische Zeichen (z.B. "Sieben").
Der bis heute nicht aufgeklärte Fall war auch Blaupause für Clint Eastwoods erstem Auftritt als ("Dirty Harry"). Der wichtigste kulturelle Impact aber des Zodiac-Killers: In Krimis hinterlassen seitdem fast alle Serienmörder kryptische Zeichen (z.B. "Sieben").
Das Schweigen der Lämmer (1991)
Für Hannibal Lecter, den weltgewandten Psychologen mit kannibalistischen Neigungen gibt es laut Autor Thomas Harris ein entferntes Vorbild: Der mexikanische Chirurg Alfredo Balli Trevino tötete einst seinen Geliebten mit einem Skalpell. Er verspeiste ihn nicht, seine eloquente Art inspirierte Harris aber bei einem Gefängnisbesuch zur Erfindung des Dr. Lecters.
Lecters Widerpart Buffalo Bill ist aus gleich drei Vorbildern modeliert. Aus Ed Gein natürlich, da Bill Kleider aus der Haut seiner Opfer schneidet. Seine Masche, Frauen mit einem eingegipsten Arm zu ködern, ist von Ted Bundy inspiriert. Und Gary Michael Heidnik hielt seine Opfer ebenfalls im Keller gefangen.
Lecters Widerpart Buffalo Bill ist aus gleich drei Vorbildern modeliert. Aus Ed Gein natürlich, da Bill Kleider aus der Haut seiner Opfer schneidet. Seine Masche, Frauen mit einem eingegipsten Arm zu ködern, ist von Ted Bundy inspiriert. Und Gary Michael Heidnik hielt seine Opfer ebenfalls im Keller gefangen.
Monster (2003)
Charlize Theron gewann einen Oscar für ihr mutiges Porträt der Prostituierten Aileen Wuornos, die zwischen 1989 und 1990 sieben Männer ermordete. Sie behauptete, in Notwehr gehandelt zu haben, aber wohl nur eines ihrer Opfer hatte sie vergewaltigt. Der Film von "Wonder Woman"-Regisseurin Patty Jenkins schafft es, Mitleid für die Mörderin zu erzeugen ohne ihre Taten zu verharmlosen. Auch sehr sehenswert: Die Dokumentation "Aileen Wuornos: The Selling of a Serial Killer" (1992)
Henry: Portrait of a Serial Killer (1986)
Der Titel bringt es auf den Punkt: Regisseur John McNaughton will uns in seinem Filmdebüt ohne Effekthascherei und ohne Wertung den Alltag eines mörderischen Soziopathen (Michael Rooker) zeigen. Vorlage ist das Leben des Henry Lee Lucas, der gemeinsam mit seinem ähnlich veranlagten Kumpel Otis Toole, der im Film auch vorkommt, mehrere Menschen tötete. Wie viele es waren blieb bis zu seinem Tod 2001 unklar, in fragwürdigen Geständnissen sprach er von 3000 Opfern.
Wolf Creek (2005)
Der australische Outback-Slasher wirbt wie so viele Horrorthriller mit dem Label "Nach einer wahren Geschichte". Tatsächlich basiert der Film nur lose auf zwei australischen Mördern, Bradley John Murdoch und Ivan Milat, letzterer ermordete sieben Rucksacktouristen.
Summer of Sam (1999)
Mitte der 1970er-Jahre suchte David Berkowitz die Bronx heim. Der Serienkiller wurde auch Son of Sam genannt, da er davon überzeugt war, dass die Katze seines Nachbars Sam von einem Dämon bessesen sei und ihm das Töten befehle. Spike Lees Zeit- und Sittenporträt mit Adrien Brody befasst sich mehr mit dem aufgeheizten Klima der Zeit als mit der Jagd nach Berkowitz.