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Die echte Aenne Burda

Es war eine revolutionäre Neuerung auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt: Ein Magazin mit beigelegten Schnittmuster, mit denen die Leserinnen die aktuellen Modetrends selber zuhause nachnähen konnten. Mit "Burda Moden" machte Aenne Burda ab 1950 große Mode für jederfrau erschwinglich - und sich selbst zu einer mächtigen, durchsetzungsstarken Geschäftsfrau in voremanzipatorischen Zeiten.

Für die ARD dreht Franziska Meletzky ("Tatort: Wegwerfmädchen") jetzt einen Zweiteiler über die "Königin der Kleider". In "Aenne Burda - Die Wirtschaftswunderfrau" (Arbeitstitel) spielt Katharina Wackernagel ("Contergan") die Titelrolle.

Der Film konzentriert sich auf die Jahre 1949 bis 1954, als Anna Burda (1909-2005) von der Verlegergattin zu einer bedeutenden Verlegerin wird - durchaus gegen den Widerstand ihres Gatten Franz Burda (im Film gespielt von Fritz Karl). Der machte nach dem Zweiten Weltkrieg aus einer kleinen Druckerei in Offenburg einen der größten deutschen Verlage (heute: "Hubert Burda Media"), zu dem u.a. die "Bunte", "Freizeit Revue" und heute auch der "Playboy" und "TV Spielfilm" gehören.

Hubert Burda Media

Am Set von "Aenne Burda - Die Wirtschaftswunderfrau"

Anna Burda ist geschockt, als sie erfährt dass ihr Mann seiner Geliebten eine Modezeitschrift finanziert, obwohl sie schon vorher Ambitionen in dieser Richtung hegte. Mit der Androhung der Scheidung bringt sie ihren Gatten dazu, das Ruder beim Modemagazin zu übernehmen. Anna nennt sich fortan Aenne, nach ihrem Lieblingslied "Ännchen von Tharau" und schmeißt als Chefin "Burda Moden" (heute: "Burda Style").

"Aenne Burda - Die Wirtschaftswunderfrau" entsteht gerade an Originalschauplätzen in Offenburg sowie an Schauplätzen in Berlin, Sizilien und Paris. Die Dreharbeiten gehen bis Dezember 2017, ein Austrahlungstermin ist noch nicht bekannt.