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"Ein totaler Kumpeltyp": Robert Gwisdek trifft in "Sterben" auf seine Mutter Corinna Harfouch

Ein Kinofilm mit deutscher Schauspiel-Star-Besetzung und vor allem mit einer spannenden Familiendynamik vor und hinter der Kamera. Das Familienepos "Sterben" setzt inhaltlich und musikalisch auf Drama.

Der Tod bringt eine schon längst zerrüttete Familie wieder zusammen. Liebe, Sex, Tod und Trauer, ein deutscher Kinofilm, der sich etwas traut. Tabuthemen in neuem Gewand – furchtbar bitter und absurd traurig und das mit deutscher Schauspielelite.

Darum geht's in "Sterben"

Corinna Harfouch spielt die Mitte 70-jährige Lissy Lunies. Sie selbst hat mit diversen Krankheiten zu kämpfen – Krebs, Diabetes, Nierenversagen – während ihr dementer Mann im Pflegeheim schon längst seinem zeitlichen Ende entgegensieht. Im Zentrum aber steht Sohn Tom, ein Dirigent, gespielt von Lars Eidinger. Zusammen mit seinem depressiven besten Freund Bernard, verkörpert durch Harfouchs Sohn Robert Gwisdek, arbeitet er an einer Komposition namens "Sterben". Nebenher gibt's noch eine wilde Liebesgeschichte rund um Toms Schwester (Lilith Stangenberg) und auch selbst hat Tom allerlei Probleme. "Sterben" ist ein Drama über die Intensität des Lebens angesichts der Unverschämtheit des Todes und vergisst aber nicht auch mal für Lacher zu sorgen.

Corinna Harfouch ist ein "kompletter Kumpeltyp"

In "Sterben" verbindet Corinna Harfouch und Sohn Robert Gwisdek lediglich der gemeinsame Ankerpunkt, bester Freund und Sohn Tom. Im wahren Leben ist da natürlich etwas mehr. Dennoch funktioniert das Mutter-Sohn-Duo gut vor der Kamera. In einem Interview mit SUPERillu verrät der Schauspieler, dass es trotz niedriger Hemmschwelle auch vor der Kamera nicht häufiger zu Auseinandersetzungen komme: "Ich denke, das ist eher eine Art Klischeevorstellung." Kein Wunder also, dass die beiden auch in Gwisdeks Langfilm-Debüt als Produzent in "Der Junge, dem die Welt gehört" (ab 2. Mai im Kino) zusammenarbeiten.  

Außerdem ist es vielleicht ganz gut, auch zusammen vor der Kamera zu stehen, denn seine Mutter arbeite zu viel. Die beliebte deutsche Schauspielerin spielt in "Sterben" eine kalte Frau – ein komplettes Gegenteil zu ihrer privaten Art. "Meine Mutter ist privat überhaupt keine Diva, sondern extrem entspannt. Sie kann bei der Arbeit sehr streng werden, und das verunsichert die Leute dann schon auch mal. Aber im Grunde ist sie das komplette Gegenteil: ein totaler Kumpeltyp, unglaublich hilfsbereit und vor allem sehr, sehr ehrlich." Zudem sei sie "die beste Oma der Welt". Gwisdek hat zusammen mit Partnerin Marie Höflich insgesamt fünf Kinder.

Auch mit seinem verstorbenen Vater, Michael Gwisdek stand der Schauspieler schon vor der Kamera. In "Treffen in Travers" (1989) stand die Familie, samt Bruder Johannes und Mutter Corinna Harfouch unter der Regie von Vater Michael, vor der Kamera. Über den Verlust seines 2020 verstorbenen Vaters spricht Robert Gwisdek nicht gerne. Dennoch verrät er: "[Mein Vater] war nur nach außen hin dieser große Spaßmacher. Nach innen war er sehr sensibel und ein tiefer Denker."

Schon kurz nach Kinostart: Großer Erfolg für "Sterben"

Seit dem 25. April läuft das epische Familiendrama in den Kinos. Drei Stunden lang geht das Epos unter der Regie von Matthias Glasner. Der deutsche Filmregisseur, der unter anderem auch für die 2020 erschienene Fernsehserie "Das Boot" verantwortlich war, wurde für "Sterben" bereits mit dem Silbernen Bären für das beste Drehbuch bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen könnte der Film beim Deutschen Filmpreis am 3. Mai abräumen. "Sterben" ist für neun Kategorien nominiert, darunter auch diverse Haupt- und Nebenrollen. Sowohl Corinna Harfouch und Robert Gwisdek als auch Co-Star Lars Eidinger könnten Preise abräumen.