Er war der "Gladiator", zog sich dafür jede Menge Verletzungen zu und gewann den Oscar als Bester Hauptdarsteller: Die Rede ist natürlich von Russell Crowe, der spätestens seit seiner Rolle als Maximus in der Hollywood-Champions-League mitspielt.

Der gebürtige Neuseeländer hat sich eine beachtliche Karriere aufgebaut, in deren Verlauf er sein vielseitiges Talent schon mehrfach unter Beweis stellte. In "A Beautiful Mind" beeindruckte er als Genie, an der Seite von Ryan Gosling sorgte er in "The Nice Guys" für jede Menge Lacher. Crowe kann einfach alles spielen – doch neben den bekannten Höhepunkten, befinden sich in seiner Laufbahn auch einige Rollen, die bei weitem nicht dieselbe Aufmerksamkeit bekommen, die sie dennoch verdienen. Nachfolgend haben wir dir einige Beispiele zusammengestellt.

The Man With The Iron Fists

Das musikalische Genie hinter dem Wu-Tang Clan RZA und Russell Crowe standen zuvor schon bei "American Gangster" gemeinsam vor der Kamera. Für RZAs Regiedebüt ließ es sich Crowe dann auch nicht nehmen, für seinen Kumpel bei dessen bunten Eastern-Hommage mit coolem HipHop-Soundtrack mitzuwirken. Crowe spielt darin Jack Knife – und ja, der Nachname ist Programm. Wer ihm gerne dabei zuschaut, ordentlich drauf zu hauen, kommt an "The Man With The Iron Fists" nicht vorbei.

Der verlorene Sohn

In "Der verlorene Sohn", der zweiten Spielfilm-Regiearbeit von Schauspielstar Joel Edgerton ("Bright"), geht es um den Sohn eines strengen Predigers, der eines Tages widerwillig als homosexuell geoutet wird und anschließend in ein Umformungsprogramm gesteckt wird, um seine Homosexualität loszuwerden. Crowe spielt im kleinen aber feinen Drama das väterliche Scheusal Marshall Eamons. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von mickrigen elf Millionen Dollar haben viele Menschen diese Darbietung noch nicht gesehen. Zu Unrecht.

Der Mann, der niemals lebte

Wie kann ein Film von Regiemeister Ridley Scott ("Alien", "Gladiator") mit Leonardo DiCaprio und Russell Crowe in den Hauptrollen floppen? Tatsächlich kann man das Einspielergebnis von "Der Mann, der niemals lebte", das gerade einmal 115 Millionen Dollar betrug, im Anbetracht des Budgets von 70 Millionen als Enttäuschung bewerten. Am Film und an den Stars kann es nicht gelegen haben: Das Werk punktete damals mit aktueller Brisanz, die Stars spielten stark auf. Für die Rolle des übergewichtigen Geheimdienstlers nahm Crowe stolze 23 Kilo zu!

Das Comeback

Will Smith in "Ali", Jake Gyllenhaal in "Southpaw" oder Robert De Niro in "Wie ein wilder Stier" – wer wirklich viel auf sich als Schauspieler hält, der unterzieht sich einem knallharten Training und streift sich Boxhandschuhe über. Auch Russell Crowe hat mit "Das Comeback" einen Boxerfilm in seiner Vita stehen. Bei einem Budget von 88 Millionen US-Dollar fiel das internationale Einspielergebnis von 108 Millionen ziemlich ernüchternd aus. Dafür gab es am Ende drei Oscarnominierungen. Crowe gab dafür alles und ging durch die Hölle: Er nahm circa 23 Kilo ab, kugelte sich eine Schulter aus (die Verletzung verzögerte die Dreharbeiten um zwei Monate) und erlitt zahlreiche Gehirnerschütterungen und abgebrochene Zähne. Einst beschrieb er deshalb die Arbeit an dem Film als "vier- bis fünfmal schwieriger" als die an "Gladiator".

72 Stunden - The Next Three Days

Der Thriller "72 Stunden – The Next Three Days" wurde von "L.A. Crash"-Regisseur Paul Haggis inszeniert und darin versucht Crowe, seine unter Mordverdacht stehende Frau zu befreien. Sehr großen Erfolg hatte der Film nicht, aber Crowe spielt grimmig auf und ist zu allem bereit. Ursprünglich hatte er kein Interesse an dem Projekt, da er zur damaligen Zeit "Robin Hood" drehte und von der langwierigen Produktion die Nase voll hatte. Deshalb wollte er nicht gleich der nächsten Rolle zusagen. Das Drehbuch war dann aber am Ende überzeugend genug.