Eigentlich ist so ein Filmkuss ja die einfachste Sache der Welt. Die Kamera läuft, die Schauspieler wenden sich einander zu. Idealerweise schauen sie sich noch tief in die Augen, bevor sie die Lippen aufeinander pressen. Schnitt.
So etwa hatten sich die Regisseure des Netflix-Films "You People" den Dreh zur Schlussszene ihres Films wohl auch vorgestellt. Doch beim romantischen Kuss zwischen den Hauptdarstellern Jonah Hill und Lauren London hatten sie die Rechnung ohne ihre Stars gemacht.
"You People": Unmögliche Liebe
Im Film "You People" aus dem Jahr 2023 werden der Finanzmakler und Podcaster Ezra Cohen (Jonah Hill) und die Stylistin Amira Mohammed (Lauren London) zum Paar. Doch bevor es so weit ist, müssen sie zahlreiche Hindernisse überwinden. Immerhin trennen sie nicht nur ihre beruflichen Welten. Ezra ist zudem ein weißer Jude, während Amira eine schwarze Frau ist, deren Eltern Anhänger der Nation of Isam sind.
Eigentlich ist so eine Verbindung fast undenkbar. Doch trotz aller Widrigkeiten kommen die beiden zusammen und besiegeln ihre Liebe in der Schlussszene mit einem innigen Kuss. Um diesen Kuss realistisch zu gestalten, mussten die Produzenten allerdings ganz tief in die Trickkiste greifen.
Andrew Schulz verrät Geheimnis
Im Podcast "The Brilliant Idiots" hat Schauspieler Andrew Schulz, der im Film Ezras Cousin Avi spielt, die Szene noch einmal Revue passieren lassen. Laut Hollywood Reporter reagierte er damit auf eine Aussage von Podcast-Gast Nyla Symone. Sie hatte festgestellt, dass die Chemie zwischen Ezra und Amira im Film nicht stimmt, was auch viele Zuschauer so sahen. Schulz verriet daraufhin, dass sich die besagte Kussszene niemals so zugetragen hat.
"Es gibt da eine winzige Sache – ich weiß nicht einmal, ob ich diesen Quatsch erzählen sollte – aber in der Schlussszene küssen sie sich nicht einmal", sagte er. Der Schauspieler berichtete, dass er bei der fraglichen Szene selbst dabei war. Er habe gesehen, wie die beiden sich küssen sollten, doch ihre Gesichter seien sichtbar auf Abstand geblieben. Er sei sicher gewesen, dass diese Szene geschnitten würde, aber im Film konnte man tatsächlich einen Kuss sehen. "Er wurde am Computer nachgebaut. Ich schwöre bei Gott", echauffierte sich der Schauspieler.
Bauchschmerzen vor dem Dreh
In einem Interview mit Harper's Bazaar hat Schauspielerin Lauren London erzählt, dass sie vor den Dreharbeiten unsicher war, ob sie die Rolle überhaupt annehmen sollte. "Warum sollten sich diese beiden Menschen wirklich mögen?", habe sie sich beim Lesen des Drehbuchs gedacht. Die Schauspielerin fügte hinzu: "Wir müssen eine echte Verbindung zeigen. Sie kommen aus zwei völlig unterschiedlichen Welten, und wenn man sie sieht, würde man nie denken, dass sie sich treffen oder zusammen abhängen würden."
Warum die Kussszene letztlich nicht zustande kam, ist nicht bekannt. Vielleicht waren es genau diese Gedanken, die Lauren London heute immer noch im Kopf herumspuken.