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Der Exorzist: 9 schaurige Fakten zum Horrorklassiker, die du noch nicht wusstest

Exorzist Friedkin Max von Sydow Horrorklassiker 1973
"Der Exorzist" gehört zu den gruseligsten Filmen, die je gedreht wurden. Warner Bros.

Damals ein Schock – heute ein Klassiker. "Der Exorzist" zählt zu den besten Horrorfilmen der Geschichte. Dabei haben sich einige der spannendsten Ereignisse nicht auf, sondern hinter der Leinwand abgespielt.

Inhalt
  1. 1. Die Geschichte basiert auf einem echten Exorzismus
  2. 2. Max von Sydow verbrachte täglich vier Stunden in der Maske
  3. 3. Der Name Regan stammt von William Shakespeare
  4. 4. Audrey Hepburn und Marlon Brando sollten mitspielen
  5. 5. Der Regisseur schoss ohne Vorwarnung beim Dreh mit Waffen
  6. 6. Ein Priester segnete nach mehreren Unfällen das Set
  7. 7. Ein legendärer Film-Komponist hasste "Der Exorzist"
  8. 8. Der erste Horrorfilm mit Oscarnominierung als Bester Film
  9. 9. Ein echter Mörder ist im Film als Statist zu sehen

Es gibt Filme, über die ist bereits alles gesagt worden. Meint man zumindest. Ein solcher Fall ist fraglos "Der Exorzist": Der Horror-Schocker 1973 sorgte bei seiner Veröffentlichung weltweit für Kontroverse. Blasphemisch, obszön, widerlich, und weiteres hat man ihn genannt, heute zählt das ambitionierte Projekt von Regisseur William Friedkin zu den besten Filmen aller Zeiten und ist für viele die Mutter des modernen Horrorkinos.

Wohl auch, weil der Film auf dem Höhepunkt der Post-Hippie-Ära einen Zeitgeist traf. Die Geschichte einer Zwölfjährigen, die von einem Dämon besessen ist, vulgäre Sprache nutzt und ihre eigene Mutter attackiert, passte in eine Epoche, in der sich die alte und die junge Generation entfremdet fühlten und es an Kommunikation mangelte. Doch auch heute noch ist "Der Exorzist" ein Klassiker, der einem bei jeder neuen Sichtung einen Schauer über den Rücken jagt. Wir haben daher einige interessante, teils gruselige Fakten zusammengestellt, die das nächste Sehen umso spannender machen.

Die Geschichte basiert auf einem echten Exorzismus

Wie viele Filme ist auch "Der Exorzist" eine Romanverfilmung. Der gleichnamige Roman von William Peter Blatty erschien 1971 und erzählt mit wenigen Abweichungen dieselbe Geschichte. Das Schockierende ist allerdings, worauf der Roman beruht: Tatsächlich nahm sich Blatty einen echten Exorzismus als Vorbild. 1949 zeigte der 14-jährige Junge Roland Doe in den USA plötzliche Verhaltensauffälligkeiten. Seine streng religiöse Mutter vermutete eine dämonische Besessenheit und wandte sich an den Exorzisten William S. Bowdern. Insgesamt über einen Monat exorzierten er und sein Assistent den Jungen, und sollen Roland Doe somit vom Teufel befreit haben. In Roman und Film wurden Geschlecht und Namen abgeändert, um die wahren Personen zu schützen.

Max von Sydow verbrachte täglich vier Stunden in der Maske

Foto: Warner Bros., Dank Maske war Max von Sydow als alter Pater glaubwürdig.

Obwohl Max von Sydow als Hauptdarsteller des Films gelistet ist, hat er erstaunlich wenig Leinwand-Zeit in "Der Exorzist". Dennoch gehört seine Rolle als Pater Lankester Merrin zu den wichtigsten Auftritten seiner Karriere. Um mit seinen damals 44 Lebensjahren den alten Jesuitenpater ansprechend spielen zu können, musste er jeden Drehtag zuerst vier Stunden in der Maske verbringen; wurde dort auf alt geschminkt. Amüsant: Das Make-up für die vom Dämon-besessene 12-jährige Regan brauchte im Vergleich nur zwei Stunden.

Der Name Regan stammt von William Shakespeare

Foto: Warner Bros., Furchterregend: Linda Blair als Regan in "Der Exorzist".

Für die Rolle der Regan Teresa MacNeil, an der im gruseligen Finale des Films der Exorzismus durchgeführt wird, wurde Linda Blair einst für einen Oscar als Beste Nebendarstellerin nominiert. Der Name ihrer Rolle hat dabei ganz besondere Ursprünge: Regan ist eine der Töchter von "König Lear" aus dem gleichnamigen Theaterstück von William Shakespeare. In dem Stück verrät Regan gemeinsam mit ihrer älteren Schwester ihren Vater und schmiedet ein Komplott, ihn zu entmachten. Die perfekte Namensgeberin also für ein Mädchen, dass im Wahn seine eigene Mutter angreift.

Audrey Hepburn und Marlon Brando sollten mitspielen

Beinahe wären zwei der größten Hollywood-Stars aller Zeiten in "Der Exorzist" mit von der Partie gewesen. Für die Rolle der besorgten Mutter Chris MacNeil wollte William Friedkin ursprünglich Film-Ikone Audrey Hepburn besetzen. Die willigte sogar ein – allerdings nur wenn der Film in Rom gedreht werden würde, wo Hepburn damals lebte. Das konnte und wollte das Studio Warner Bros. finanziell nicht stemmen. Stattdessen wurde Ellen Burstyn besetzt. Andersrum lief es bei Marlon Brando. Auch der Oscar-Gewinner aus "Der Pate" sollte eine Rolle im Exorzisten übernehmen – nämlich die von Pater Merrin. Doch hier legte Friedkin sein Veto gegen den Wunsch des Studios ein: Er wollte nicht, dass "Der Exorzist" nur der "nächste Marlon-Brando-Film" wird, weswegen Max von Sydow die Rolle bekam.

Der Regisseur schoss ohne Vorwarnung beim Dreh mit Waffen

Foto: Warner Bros., Um realistische Reaktionen zu kriegen, griff Regisseur Friedkin zu drastischen Mitteln…

In Hollywood hatte William Friedkin als Regisseur immer den Ruf, auf unkonventionelle Mittel zuzugreifen. Doch bei "Der Exorzist" übertraf er sich wahrlich selbst. Überall am Set versteckte der Filmemacher echte Schusswaffen – und feuerte diese während der Dreharbeiten urplötzlich ab. Der Sinn dahinter: So wollte er den Schauspielern dermaßen Angst einjagen, dass er ihre geschockten Reaktionen filmen konnte. Ein Erfolg, doch mit den Darstellern tauschen möchte man wahrlich nicht…

Ein Priester segnete nach mehreren Unfällen das Set

Foto: Warner Bros., Am Set ging nicht immer alles mit rechten Dingen zu.

Der Dreh zu "Der Exorzist" war mit vielen Problemen behaftet. Als ein Vogel in einen Schaltkasten flog, brannte so zum Beispiel das Set nieder, welches für das Haus von Chris und Regan gedacht war – einzig der Raum, der für die Exorzismus-Szenen gedacht war, blieb verschont. Sowohl Linda Blair als auch Ellen Burstyn verletzten sich außerdem schwer während der Dreharbeiten. Schließlich bat Friedkin seinen technischen Berater, den Priester Thomas Bermingham, auf dem Produktionsgelände einen echten Exorzismus durchzuführen. Da Birmingham befürchtete, dass das für Panik unter den Cast-Mitgliedern sorgen könnte, segnete er die Produktionsstätte stattdessen und versuchte, die Crew mit Gesprächen zu beruhigen.

Ein legendärer Film-Komponist hasste "Der Exorzist"

Ursprünglich sollte Bernard Herrmann, der langjährige Stamm-Komponist von Alfred Hitchcock, den Soundtrack zum Exorzisten schreiben. Zu diesem Zweck trafen sich Herrmann und Regisseur William Friedkin und schauten gemeinsam eine frühe Version des Films. Doch es lief deutlich anders als erwartet: Herrmann fand den Film entsetzlich und sprach immer wieder davon, dass er mit seiner Musik den Film retten müsste. Außerdem schlug er Friedkin vor, ganze Szenen zu entfernen, die seiner Ansicht nach katastrophal seien. Letztlich arbeiteten die zwei nicht zusammen.

Der erste Horrorfilm mit Oscarnominierung als Bester Film

Foto: Warner Bros., "Der Exorzist" verdrehte selbst der Oscar-Jury den Kopf.

Es klingt unglaublich, doch vor 1973 schaffte es kein Film aus dem Genre Horror jemals, bei den Oscars in der Königsklasse nominiert zu werden. Bis heute gilt das Horrorgenre unter Kritikern und Filmexperten als definitiver Außenseiter bei Preisverleihungen. Doch "Der Exorzist" begeisterte die Oscar-Jury und wurde für zehn Goldtrophäen nominiert, darunter auch als Bester Film. Er gewann letztlich zwei davon, in den Kategorien Bestes adaptiertes Drehbuch und Bester Ton. Weitere Horrorfilme, die bislang als Bester Film bei den Oscars nominiert wurden sind: "Der weiße Hai", "Das Schweigen der Lämmer", "The Sixth Sense" und "Get Out". Einzig "Das Schweigen der Lämmer" konnte die Auszeichnung auch gewinnen.

Ein echter Mörder ist im Film als Statist zu sehen

Zum Abschluss noch ein echter Schock: Als Assistent eines Radiologen ist im Film Paul Bateson zu sehen. Bateson wurde einige Jahre nach den Dreharbeiten als Mörder hinter Gittern gebracht. In den späten 1970ern soll er mehrere homosexuelle Männer getötet und ihre Überreste im Hudson River verstreut haben. Auch wenn ihm die sogenannten "Bag Murders" nie nachgewiesen werden konnten, gestand Bateson zumindest den Mord am Journalisten Addison Verrill, dem er nach einvernehmlichem Sex ins Herz gestochen hatte. Die "Bag Murders", mit denen Bateson immer wieder in Zusammenhang gebracht wurden, inspirierten schließlich den Film "Cruising" mit Al Pacino – der ebenfalls von "Exorzist"-Regisseur William Friedkin gedreht wurde. Bateson tritt übrigens auch in der zweiten Staffel der Netflix-Serie "Mindhunter" auf, gespielt von Morgan Kelly. Der echte Bateson ist 2003 aus dem Gefängnis entlassen worden und seitdem untergetaucht.

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