"Der Vorleser" provoziert mit seiner Handlung. Die Geschichte über eine verbotene Affäre zwischen dem jugendlichen Michael Berg (David Kross) und der 21 Jahre älteren Straßenbahnschaffnerin Hanna Schmitz (Kate Winslet) wandelt sich mehr und mehr in eine Erzählung über die ethischen Fragen im Zuge der Kriegsverbrecherprozesse zum Holocaust. Die Verfilmung mit Starbesetzung war nicht zuletzt durch den großen Altersunterschied der beiden Hauptdarsteller schwer zu filmen.

Dreh wegen Sexszenen mehrere Jahre pausiert

David Kross war grade mal 17 Jahre alt, als er für den 15-jährigen Michael Berg in "Der Vorleser" gecasted wurde. Da für den Film provokante Sex-Szenen gefilmt werden mussten, hatten die Macher ein großes Problem: Winslet war zum Zeitpunkt des Drehs schon über 30 und der junge Kross noch minderjährig. Kross erzählt der Zeit Online in ihrem Podcast Frisch an die Arbeit: "Die haben mit den Sex-Szenen extra noch gewartet, bis ich 18 wurde – damit uns keiner verklagen kann." Direkt am 18. Geburtstag des Schauspielers war es dann so weit: Der Dreh mit Titanic-Legende Winslet stand an.

Wie ist das so bei einer Sex-Szene mit Kate Winslet

Kross kannte die Schauspielerin nicht besonders gut. Im Podcast erzählt er: "Ich kannte Kate Winselt auch nur aus Titanic – und saß plötzlich in New York und hatte eine Probe mit ihr. Das konnte ich selber gar nicht glauben." Und dann kommt es auch noch zu den ersten Sexszenen seiner Karriere. Der junge Darsteller musste das Buch wohl mehrfach Lesen, um sich vorzubereiten. In einem Interview mit dem Stern verrät er: "Ich hatte natürlich Hemmungen, konnte mir nicht vorstellen, dass ich so was spielen könnte. Aber mit jedem neuen Lesen habe ich mehr kapiert."

Kate Winslet sagte laut Die Presse selbst dazu auf der Berlinale, sie hätten es einfach gemacht und hätten dabei viel Spaß gehabt. Die Schauspielerin war wohl sehr unterstützend bei der Szene, denn Kross erzählt dem Stern: "Sie hat ständig gefragt, ob alles okay ist. Sie sagte, jetzt machst du das, dann legst du deine Hand hierhin. Und durch ihre Sicherheit habe ich mich selbst auch sicherer gefühlt. Um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, hat sie mich zum Lachen gebracht. Ich fühlte mich dann wie eine Mischung aus Lachsack und peinlich berührt." Auch bei Sex-Szenen unter diesen Umständen bleiben die Schauspieler also professionell.