Ob "Schneewittchen", "Cinderella" oder "Arielle" – kaum jemand kommt in seinem Leben an den Titeln aus dem Hause Disney vorbei. Seit nunmehr 100 Jahren schafft das Unternehmen erfolgreiche Filme, die Jung und Alt gleichermaßen begeistern. Doch hinter der bunten Welt voller Zauber und Abenteuer steckt noch mehr: Überraschende Hintergrundfakten erlauben einen Blick hinter die Kulissen der magischen Disney-Welt. Wer hätte zum Beispiel gewusst, dass das Studio jahrzehntelang keine neue Prinzessinnengeschichte produziert hat?

30 Jahre ohne Prinzessin

Nach der Veröffentlichung von "Dornröschen" im Jahr 1959 nahm Disney eine Auszeit von den Prinzessinnenfilmen. Stattdessen wandte sich das Studio mit "Das Dschungelbuch", "Aristocats" oder "Robin Hood" anderen Themen zu. Einige der in dieser Zeit produzierten Filme, in der auch der Gründer Walt Disney starb, waren allerdings Misserfolge. Der große Erfolg kam schließlich nach 30 Jahren mit der Entscheidung, wieder einen Film einer Prinzessin zu widmen. Es war "Arielle, die Meerjungfrau", der 1989 in die Kinos kam und die Zukunft von Disney neu beleben sollte.

Walt Disney hält einen Oscar-Weltrekord

Angefangen mit einem kleinen Zeichenstudio hat Walt Disney im Laufe der Jahre ein wahres Imperium unter seinem Namen aufgebaut. Für seine zahlreichen Filme erhielt er viele Auszeichnungen – und oft auch den begehrten Oscar. Insgesamt 22 Mal gewann er die goldene Statue und hält damit einen Rekord. Seinen ersten Oscar erhielt er für den Zeichentrickfilm "Flowers and Trees", seinen letzten posthum für "Winnie Puuh und das Hundewetter".

Erfinder des Soundtracks

Auch Filmmusik, wie wir sie heute kennen, kann als eine Innovation Disneys angesehen werden. Natürlich hatten schon die Filme vor "Schneewittchen und die sieben Zwerge" einen Soundtrack. Dieser wurde jedoch nicht kommerziell vertrieben, da man davon ausging, dass niemand nur die Lieder des Films ohne das Bild hören wollte. Entgegen den üblichen Gepflogenheiten wurde zu "Schneewittchen" erstmals auch ein Album veröffentlicht.

Micky Maus sollte anders heißen

Micky Maus, die bekannteste Disney-Figur, hätte es beinahe gar nicht gegeben – zumindest nicht unter dem Namen, den wir heute kennen. Ursprünglich sollte Micky nämlich Mortimer heißen. Angeblich war es Walt Disneys Frau, die den anderen Namen vorschlug, weil sie Mortimer nicht kindgerecht genug fand. Später wurde die Figur Mortimer Maus als Rivale von Micky eingeführt.

Disneys Drogentrip

In Disneys "Fantasia" schlüpft Micky unter anderem in die Rolle des Zauberlehrlings. Der Film kombiniert Kurzfilme mit klassischer Musik und war damals revolutionär: Mit aufwändigen Orchesteraufnahmen inszenierte Disney den Surround-Sound – noch bevor dieser erfunden war. Doch der Film floppte und trieb die Firma fast in den Ruin. Erst rund 30 Jahre später wurde er zum Kult, als man seine psychedelischen Szenen erkannte, denn "Fantasia" enthielt zahlreiche ungewollte Drogenanspielungen. Disney machte sich dies zunutze und brachte den Streifen als "Trip-Film" erneut in die Kinos.

Tim Burtons Karriere begann bei Disney

Der Micky Maus-Konzern hat nicht nur erfolgreiche Kinofilme hervorgebracht, sondern auch Filmschaffende: Kein Geringerer als Starregisseur Tim Burton begann seine Karriere in dem Unternehmen. In jungen Jahren erhielt er ein Stipendium der Disney-Studios und wurde später dort angestellt. Er wirkte unter anderem an "Cap und Capper" mit.

Klage im Namen der Hyänen

Zur Vorbereitung ihrer Arbeit erhielten die Disney-Animatoren Zugang zu einer Hyänen-Forschungsstation der University of California. Dort mussten sie den Forschern angeblich versprechen, die Tiere in ihren Werken in einem positiven Licht darzustellen. Die anschließende Veröffentlichung von "Der König der Löwen", in dem Hyänen die Bösewichte darstellen, sorgte daher für Unmut. Ein Biologe soll sogar versucht haben, Disney im Namen aller Hyänen wegen "Rufschädigung" zu verklagen. Die Klage wurde jedoch abgewiesen.

Auch den Lemmingen wurde Disney nicht gerecht

Disney schuf schon früh nicht nur unterhaltsame Zeichentrickfilme, sondern wollte sein Publikum auch bilden. Mit einer Reihe von Naturdokumentationen rückte man das Leben der Tiere in den Mittelpunkt. Doch nicht alles, was gezeigt wurde, entsprach der Wahrheit: Vor allem "Weiße Wildnis" stellte die Lemminge in ein falsches Licht und schuf den Mythos ihres angeblichen Massenselbstmordes. Diesen gibt es in Wirklichkeit ebenso wenig wie Lemminge in der kanadischen Provinz Alberta, wo der Film gedreht wurde.

Mit "König der Löwen" hätte man sich fast blamiert

Noch ein kurioser Fakt über "Der König der Löwen": Eigentlich sollte der Disney-Klassiker unter einem anderen Titel erscheinen. Denn ursprünglich sollte der Film "König des Dschungels" heißen. Angesichts der Tatsache, dass Löwen eigentlich gar nicht im Dschungel leben, hätte sich das Unternehmen damit aber gehörig blamiert. Das haben auch die Verantwortlichen eingesehen und den Film rechtzeitig umbenannt.

Micky und Minni waren im realen Leben verheiratet

Micky und Minni gehören einfach zusammen – und das offenbar nicht nur auf der Leinwand. Der Sprecher und die Sprecherin der Mäuse haben sich nämlich bei der Arbeit ineinander verliebt. Wayne Allwine, Walt Disneys Nachfolger als Stimme von Micky, traf 1986 auf Russi Taylor, die damals bei einem Vorsprechen die Stimme von Minni Maus ergatterte. Fünf Jahre später heirateten die beiden.