Bei der ARD hieß es gestern wieder wie versprochen: Ein Stand Up, ein Schreibtisch, eine Live Band unter der Leitung von Helmut Zerlett, ein Gast Und alles war gut so, zumal sich die redaktionellen Verstärkungen wie 3Sat-Sendergesicht Katrin Bauerfeind und Comedian Jan Böhmermann gleich einschlugen. Letzterer schaffte es als Schweinegrippenopfer "Rüdiger Alt" die Nachrichten-Abteilung von ProSiebenSat.1 sowie die Tageszeitung "WAZ" zu foppen.
In Zeiten des Kuschel-Wahlkampfs der Großkoalitionäre und der oppositionellen Heilsversprechungen haben Satiriker natürlich leichtes Spiel, aber der Zusammenschnitt der Zahlenklauberei von Westerwelle, Trittin und Lafontaine bei der ZDF-Diskussionsrunde der 2 Bundesparteienliga (FDP, Grüne, Linke) war spitzenklasse. Ebenso der gemeinsame Wahlwerbespot von CDU und SPD oder aber der Beweis dafür, dass es sich bei Guido Westerwelle um den Messias handeln muss. Früher wurde politisches Kabarett während des Wahlkampfs aus dem öffentlich-rechtlichen Programm gekippt, heute scheint es - wenn man die jüngsten Absagen von Politikertalks betrachtet - der einzige Weg zu sein, noch etwas über Charakter des Parteienwettstreits zu erfahren.
Ganz großartig war auch der Einspieler von Harald Schmidt als Bruder von Peter Scholl-Latour, der trefflich parodiert wurde. Auch im Interview mit dem Hemden-Patriarchen Wolfgang Grupp lief Harald Schmidt zu alter Form aus, als er den munter drauf los schwatzenden Schwaben einfach gewähren ließ, als der auf altväterliche Art und Weise frauenfeindliche Bemerkungen machte.
Schlagfertig, politisch unkorrekt und teilweise grandiose Beiträge: 1,39 Millionen Zuschauer wurden prächtig unterhalten. Und wenn sich die neue Klasse herumspricht, werden es bald wieder mehr sein.
Kai Rehländer
In Zeiten des Kuschel-Wahlkampfs der Großkoalitionäre und der oppositionellen Heilsversprechungen haben Satiriker natürlich leichtes Spiel, aber der Zusammenschnitt der Zahlenklauberei von Westerwelle, Trittin und Lafontaine bei der ZDF-Diskussionsrunde der 2 Bundesparteienliga (FDP, Grüne, Linke) war spitzenklasse. Ebenso der gemeinsame Wahlwerbespot von CDU und SPD oder aber der Beweis dafür, dass es sich bei Guido Westerwelle um den Messias handeln muss. Früher wurde politisches Kabarett während des Wahlkampfs aus dem öffentlich-rechtlichen Programm gekippt, heute scheint es - wenn man die jüngsten Absagen von Politikertalks betrachtet - der einzige Weg zu sein, noch etwas über Charakter des Parteienwettstreits zu erfahren.
Ganz großartig war auch der Einspieler von Harald Schmidt als Bruder von Peter Scholl-Latour, der trefflich parodiert wurde. Auch im Interview mit dem Hemden-Patriarchen Wolfgang Grupp lief Harald Schmidt zu alter Form aus, als er den munter drauf los schwatzenden Schwaben einfach gewähren ließ, als der auf altväterliche Art und Weise frauenfeindliche Bemerkungen machte.
Schlagfertig, politisch unkorrekt und teilweise grandiose Beiträge: 1,39 Millionen Zuschauer wurden prächtig unterhalten. Und wenn sich die neue Klasse herumspricht, werden es bald wieder mehr sein.
Kai Rehländer