Jeden Morgen um kurz vor sechs dreht Ove (grandios: Rolf "Wallander" Lassgård) seine Runde durch die Siedlung. Auf seinem Kontrollgang schreibt er nicht nur Falschparker auf, er überprüft auch, ob die Nachbarn ihren Müll ordnungsgemäß getrennt haben. Der 59-jährige Frührentner ist ein verbitterter Pedant, der nach dem Tod seiner Frau und dem Verlust seines Arbeitsplatzes beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. Doch die neuen Nachbarn machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Beim Einparken haben sie doch glatt seinen Briefkasten gerammt. Das kann ihnen Ove unmöglich durchgehen lassen.

Zwei Jahre nach "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" kommt nun eine weitere Bestsellerverfilmung aus Schweden in unsere Kinos. Im Gegensatz zur arg zerfahrenen Adaption von Jonas Jonassons Romandebüt funktioniert "Ein Mann namens Ove" auch auf der Leinwand. Hannes Holm hat den trockenen Humor von Fredrik Backmans Buchvorlage genau getroffen. Im wahren Leben möchte man einem Mann wie Ove nicht über den Weg laufen. Umso vergnüglicher ist es, ihm im Kino zu begegnen.

Mit der Free-TV-Premiere von "Ein Mann namens Ove" startet Das Erste hochkarätig in seine diejährige "Sommerkino"-Reihe. Unter anderem ebanfalls im Sommer in der ARD laufen das deutsche Roadmovie "Tschick" und "Picknick mit Bären" mit Robert Redford und Nick Nolte.

US-Remake mit Tom Hanks

Verleih

Rolf Lassgard in "Ein Mann namens Ove"

Was passiert mit erfolgreichen europäischen Filmen in den USA? Sie werden nicht synchronisiert oder untertitelt, sie bekommen gleich ein Remake mit Hollywood-Stars. Die deutschen Kinohits "Honig im Kopf" (mit Nick Nolte) und "Toni Erdmann" (mit Jack Nicholson) bekommen gerade die Hollywood-Behandlung verpasst, bald ist auch "Ein Mann namens Ove" dran.

Kein geringerer als Tom Hanks ist an der Neuverfilmung des Schwedenhits dran, in Personalunion als Produzent und Hauptdarsteller. Ausgerechnet der netteste Mensch von Hollywood wird also eines der größten Ekel der jüngeren Filmgeschichte spielen.

Der restliche Cast ist noch offen, genauso wie die Besetzung des Regiepostens. Bei vielen US-Remakes ist es üblich, dass der Macher des Originals auch in Hollywood Regie führt, wie gerade Til Schweiger bei "Honig im Kopf". Hannes Holm kann sich also Hoffnungen machen.