Die Rahmenbedingungen für ein Gespräch mit Johnny Depp und Amber Heard sind heikel: Bis vor Kurzem wollte sich Depp nicht mal mit seiner Kollegin ablichten lassen. Schließlich hatten Gerüchte über eine Affäre mit der rassigen 26-Jährigen seine ohnehin kriselnde Beziehung mit Vanessa Paradis im Juni wohl endgültig scheitern lassen.
Um die Romanverfilmung "The Rum Diary" zu promoten, standen sie uns dennoch Rede und Antwort. Anmerken ließen sich die mutmaßlichen Turteltäubchen aber nichts.
TV SPIELFILM: Die offensichtlichste Frage zuerst: Wie ist Ihre Beziehung zu Alkohol?
AMBER HEARD (lacht) Auweia! Der Rum und ich, das ist eine richtige Hassliebe. Rum pur ist überhaupt nicht mein Fall. Aber ein schöner eiskalter Mojito? Es gibt nichts Besseres!
Und Sie, Mr. Depp?
JOHNNY DEPP Mojito ist super, aber ich ziehe Champagner vor. Wenn ich eine lange Reise hinter mir habe und zerknautscht, verschwitzt und mit Jetlag im Hotel ankomme, dann ist er das Einzige, was mich wieder auf Trab bringt.
In "The Rum Diary" plündern Sie eine Minibar. Haben Sie diese Erfahrung auch privat schon gemacht?
JOHNNY DEPP Eine ganze Minibar geplündert? Noch nie! (lacht) Ganz ehrlich, das würde mich ins Krankenhaus bringen.
Wir lernen Ihre Figur als Alkoholiker, Frauenheld und Lebemann kennen. Man könnte meinen, Ihnen fielen diese Rollen besonders leicht...
JOHNNY DEPP Was soll das denn heißen? (lacht) Das liegt vielleicht daran, dass ich schon in "Fear and Loathing in Las Vegas" ein Alter Ego des Autors Hunter S. Thompson gespielt habe. Trotzdem war diese Rolle eine Herausforderung.
Können Sie das genauer erklären?
JOHNNY DEPP Nun ja, der Film spielt Anfang der 60er-Jahre, also noch vor Hunters großem Durchbruch. Für mich war wichtig, seine Entwicklung vom galanten Südstaaten-Gentleman hin zum exzentrischen Schriftsteller glaubhaft rüberzubringen.
Miss Heard, inwieweit unterscheidet sich Ihre Figur von der im Roman?
AMBER HEARD Natürlich gab es gewisse Erwartungen, wie Chenault aussehen sollte, was sie fühlen und wie sie sich verhalten sollte. Aber alles andere war mir überlassen. Ich habe mich an Sandy Dawn Conklin orientiert, Thompsons damaliger Freundin und späterer Frau. Ihre Beziehung war sehr turbulent. Ich wollte Chenault als eine getriebene Frau mit echten Problemen darstellen.
Um die Romanverfilmung "The Rum Diary" zu promoten, standen sie uns dennoch Rede und Antwort. Anmerken ließen sich die mutmaßlichen Turteltäubchen aber nichts.
TV SPIELFILM: Die offensichtlichste Frage zuerst: Wie ist Ihre Beziehung zu Alkohol?
AMBER HEARD (lacht) Auweia! Der Rum und ich, das ist eine richtige Hassliebe. Rum pur ist überhaupt nicht mein Fall. Aber ein schöner eiskalter Mojito? Es gibt nichts Besseres!
Und Sie, Mr. Depp?
JOHNNY DEPP Mojito ist super, aber ich ziehe Champagner vor. Wenn ich eine lange Reise hinter mir habe und zerknautscht, verschwitzt und mit Jetlag im Hotel ankomme, dann ist er das Einzige, was mich wieder auf Trab bringt.
In "The Rum Diary" plündern Sie eine Minibar. Haben Sie diese Erfahrung auch privat schon gemacht?
JOHNNY DEPP Eine ganze Minibar geplündert? Noch nie! (lacht) Ganz ehrlich, das würde mich ins Krankenhaus bringen.
Wir lernen Ihre Figur als Alkoholiker, Frauenheld und Lebemann kennen. Man könnte meinen, Ihnen fielen diese Rollen besonders leicht...
JOHNNY DEPP Was soll das denn heißen? (lacht) Das liegt vielleicht daran, dass ich schon in "Fear and Loathing in Las Vegas" ein Alter Ego des Autors Hunter S. Thompson gespielt habe. Trotzdem war diese Rolle eine Herausforderung.
Können Sie das genauer erklären?
JOHNNY DEPP Nun ja, der Film spielt Anfang der 60er-Jahre, also noch vor Hunters großem Durchbruch. Für mich war wichtig, seine Entwicklung vom galanten Südstaaten-Gentleman hin zum exzentrischen Schriftsteller glaubhaft rüberzubringen.
Miss Heard, inwieweit unterscheidet sich Ihre Figur von der im Roman?
AMBER HEARD Natürlich gab es gewisse Erwartungen, wie Chenault aussehen sollte, was sie fühlen und wie sie sich verhalten sollte. Aber alles andere war mir überlassen. Ich habe mich an Sandy Dawn Conklin orientiert, Thompsons damaliger Freundin und späterer Frau. Ihre Beziehung war sehr turbulent. Ich wollte Chenault als eine getriebene Frau mit echten Problemen darstellen.
Im Wasser machen Sie jedenfalls eine ziemlich gute Figur.
AMBER HEARD Da kamen mir wohl meine Erfahrungen als Model zugute. (lacht) Aber es war eine sehr mühselige Szene: Wir mussten sie dreimal drehen, weil es zu der Zeit sehr viele Unwetter auf Puerto Rico gab. Dann musste alles zack, zack gehen: Klamotten aus, ab in die trübe Brühe, sexy wieder rausklettern. Und das Ganze noch einmal von vorn. Gar nicht so einfach, es war nämlich schweinekalt. Beim letzten Versuch hat dann aber doch noch alles wunderbar geklappt.
War bestimmt nicht angenehm...
AMBER HEARD ...vor allem weil man nicht weiß, was da so alles unter einem schwimmt. Man hat mir gesagt, dass immer ein Taucher in meiner Nähe sei, aber ich glaube, das war nur, um mich zu beruhigen.
Stimmt es, dass Sie den Film eigentlich schon 2003 drehen wollten?
JOHNNY DEPP Ja, es war ein sehr langwieriger und schwieriger Prozess. Umso erleichterter bin ich jetzt. Und ich bin überzeugt, dass wir einen Film geschaffen haben, der in Hunters Sinne gewesen wäre.
AMBER HEARD Ich denke, der Film steht der Vorlage in nichts nach, weil er deren einzigartigen Charme eingefangen hat.
Mr. Depp, woher kommt Ihre enge Verbindung zu Hunter S. Thompson?
JOHNNY DEPP Nach "Fear and Loathing in Las Vegas" waren wir eng befreundet. Für mich war er eine Mischung aus großem Bruder, bestem Freund und Mentor. Vor allem seine moralische Integrität, sein Verständnis von Richtig und Falsch, habe ich sehr geschätzt. Nicht jeder durfte ihn so erleben wie ich: Wir haben manchmal nächtelang in seiner Küche gesessen und uns über Literatur unterhalten.
Thompson hat sich 2005 erschossen. Sein letzter Wunsch war es, dass die Urne mit seiner Asche mit einer Kanone in den Himmel geschossen wird...
JOHNNY DEPP Was für eine großartige Idee! Er wusste aber wohl, dass ich der Einzige sein würde, der verrückt genug ist, um das in die Tat umzusetzen.
Was bedeutet Ihnen die Romanvorlage?
JOHNNY DEPP "The Rum Diary" war das einzige Buch, bei dem ich jemals laut gelacht habe. Die Leute meinen, Hunter hätte diese abgefahrenen Storys frei erfunden, aber ich schwöre Ihnen: Er hat all diese Geschichten wirklich erlebt.
AMBER HEARD Da kamen mir wohl meine Erfahrungen als Model zugute. (lacht) Aber es war eine sehr mühselige Szene: Wir mussten sie dreimal drehen, weil es zu der Zeit sehr viele Unwetter auf Puerto Rico gab. Dann musste alles zack, zack gehen: Klamotten aus, ab in die trübe Brühe, sexy wieder rausklettern. Und das Ganze noch einmal von vorn. Gar nicht so einfach, es war nämlich schweinekalt. Beim letzten Versuch hat dann aber doch noch alles wunderbar geklappt.
War bestimmt nicht angenehm...
AMBER HEARD ...vor allem weil man nicht weiß, was da so alles unter einem schwimmt. Man hat mir gesagt, dass immer ein Taucher in meiner Nähe sei, aber ich glaube, das war nur, um mich zu beruhigen.
Stimmt es, dass Sie den Film eigentlich schon 2003 drehen wollten?
JOHNNY DEPP Ja, es war ein sehr langwieriger und schwieriger Prozess. Umso erleichterter bin ich jetzt. Und ich bin überzeugt, dass wir einen Film geschaffen haben, der in Hunters Sinne gewesen wäre.
AMBER HEARD Ich denke, der Film steht der Vorlage in nichts nach, weil er deren einzigartigen Charme eingefangen hat.
Mr. Depp, woher kommt Ihre enge Verbindung zu Hunter S. Thompson?
JOHNNY DEPP Nach "Fear and Loathing in Las Vegas" waren wir eng befreundet. Für mich war er eine Mischung aus großem Bruder, bestem Freund und Mentor. Vor allem seine moralische Integrität, sein Verständnis von Richtig und Falsch, habe ich sehr geschätzt. Nicht jeder durfte ihn so erleben wie ich: Wir haben manchmal nächtelang in seiner Küche gesessen und uns über Literatur unterhalten.
Thompson hat sich 2005 erschossen. Sein letzter Wunsch war es, dass die Urne mit seiner Asche mit einer Kanone in den Himmel geschossen wird...
JOHNNY DEPP Was für eine großartige Idee! Er wusste aber wohl, dass ich der Einzige sein würde, der verrückt genug ist, um das in die Tat umzusetzen.
Was bedeutet Ihnen die Romanvorlage?
JOHNNY DEPP "The Rum Diary" war das einzige Buch, bei dem ich jemals laut gelacht habe. Die Leute meinen, Hunter hätte diese abgefahrenen Storys frei erfunden, aber ich schwöre Ihnen: Er hat all diese Geschichten wirklich erlebt.
Als Johnny mich anrief, wäre mir fast das Telefon aus der Hand gefallen (Amber Heard)
AMBER HEARD Ich habe "The Rum Diary" als Teenager zum ersten Mal gelesen und wurde ein Fan von Hunter S. Thompson. Als ich dann hörte, dass das Buch verfilmt werden sollte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich hätte nur nicht gedacht, dass ich die Rolle bekomme. Bis dann Johnny anrief...
Wie fühlt es sich an, wenn das Telefon klingelt und Johnny Depp ist dran?
AMBER HEARD Johnny ist eigentlich ein Mensch, bei dem man sich sofort wohlfühlt, aber in der ersten Minute wäre mir vor Aufregung fast das Telefon aus der Hand gefallen.
Wie war der Dreh in Puerto Rico?
JOHNNY DEPP Sehr ungewöhnlich. (lacht) Die Menschen sind einfach ans Set gekommen, haben es sich gemütlich gemacht und uns beim Drehen zugesehen. Aber das ist normal, das Leben findet dort nun einmal zum großen Teil auf den Straßen statt: überall kleine Restaurants, Kneipen, Cafés und Stände. Alles pulsiert.
AMBER HEARD Dazu kommt noch die Vielseitigkeit der puertoricanischen Kultur. Es gibt eine schmutzige, düstere und eine offene, freundliche Seite. Als Location für den Film war dieser Ort also ideal: Er dient als Spiegel für unsere Geschichte. Wir haben uns sehr wohlgefühlt und hatten auch nach Drehschluss eine sehr tolle Zeit.
Wie fühlt es sich an, wenn das Telefon klingelt und Johnny Depp ist dran?
AMBER HEARD Johnny ist eigentlich ein Mensch, bei dem man sich sofort wohlfühlt, aber in der ersten Minute wäre mir vor Aufregung fast das Telefon aus der Hand gefallen.
Wie war der Dreh in Puerto Rico?
JOHNNY DEPP Sehr ungewöhnlich. (lacht) Die Menschen sind einfach ans Set gekommen, haben es sich gemütlich gemacht und uns beim Drehen zugesehen. Aber das ist normal, das Leben findet dort nun einmal zum großen Teil auf den Straßen statt: überall kleine Restaurants, Kneipen, Cafés und Stände. Alles pulsiert.
AMBER HEARD Dazu kommt noch die Vielseitigkeit der puertoricanischen Kultur. Es gibt eine schmutzige, düstere und eine offene, freundliche Seite. Als Location für den Film war dieser Ort also ideal: Er dient als Spiegel für unsere Geschichte. Wir haben uns sehr wohlgefühlt und hatten auch nach Drehschluss eine sehr tolle Zeit.
Gesunde Kinder, ein Job, der Spaß macht - ich habe alles erreicht im Leben (Johnny Depp)
In "The Rum Diary" werden wir Zeugen, wie die einzigartige Landschaft Puerto Ricos ausgebeutet wird. Eine Frage an den Inselbesitzer Johnny Depp: Wie bewahren Sie Ihr eigenes kleines Paradies?
JOHNNY DEPP Ich versuche einfach, alles so zu belassen, wie es ist. Ich liebe die Ruhe zwischen Sand, Palmen, Sonne und Meer. Deswegen herrscht auf meiner Insel auch absolutes Handyverbot! Mit den Dingern hat man da eh keinen Empfang! (lacht)
Stimmt es, dass Sie einen Strand nach Heath Ledger benannt haben?
JOHNNY DEPP Ja, ich habe einige Strände und Buchten nach meinen Freunden, meiner Frau, meinen Kindern oder geschätzten Kollegen benannt: Hunter S. Thompson, Marlon Brando, Keith Richards - und eben auch Heath Ledger. Ich habe ihn und seine Arbeit sehr bewundert.
Sie machen immer einen sehr zufriedenen Eindruck. Glauben Sie,dass Sie schon alles erreicht haben im Leben?
JOHNNY DEPP Ich glaube, wenn man zwei gesunde Kinder hat und einen Beruf ausübt, der einem Spaß bereitet und mit dem man die Familie versorgen kann, dann hat man alles erreicht.
Scott Orlin
JOHNNY DEPP Ich versuche einfach, alles so zu belassen, wie es ist. Ich liebe die Ruhe zwischen Sand, Palmen, Sonne und Meer. Deswegen herrscht auf meiner Insel auch absolutes Handyverbot! Mit den Dingern hat man da eh keinen Empfang! (lacht)
Stimmt es, dass Sie einen Strand nach Heath Ledger benannt haben?
JOHNNY DEPP Ja, ich habe einige Strände und Buchten nach meinen Freunden, meiner Frau, meinen Kindern oder geschätzten Kollegen benannt: Hunter S. Thompson, Marlon Brando, Keith Richards - und eben auch Heath Ledger. Ich habe ihn und seine Arbeit sehr bewundert.
Sie machen immer einen sehr zufriedenen Eindruck. Glauben Sie,dass Sie schon alles erreicht haben im Leben?
JOHNNY DEPP Ich glaube, wenn man zwei gesunde Kinder hat und einen Beruf ausübt, der einem Spaß bereitet und mit dem man die Familie versorgen kann, dann hat man alles erreicht.
Scott Orlin