Als brutaler Sergeant in Kubricks Klassiker "Full Metal Jacket" (1987) drillte er die Rekruten für den Vietnamkrieg, nun ist der Schauspieler tot. Wie sein langjähriger Manager Bill Rogin auf Ermeys Account twitterte, starb der ehemalige Marinesoldat am Sonntag an den Folgen einer Lungenentzündung. Er wurde 74 Jahre alt. Zwar wirkte Ermey in der Rolle des Sergeant Hartman knallhart, doch in Wirklichkeit sei er "ein gütiger, lieber Mensch" gewesen, so sein Manager auf Facebook.

Mit Kubricks Antikriegsfilm über die Ausbildung und den Einsatz von US-Marines im Vietnamkrieg wurde Ermey schlagartig weltberühmt. Der sadistische Vorgesetzte, der die Rekruten behandelte wie Dreck unter der Schuhsohle, galt als seine Paraderolle. Der Lohn: Eine Nominierung bei den Golden Globes.

Ermey gehörte selbst in den 1960er Jahren dem US-Marinekoprs an, weswegen ihn Regisseur Francis Ford Coppola als Berater für seinen Kriegsfilm "Apocalypse Now" (1979) anheuerte. Im Film war er als Hubschrauberpilot zu sehen.

Ermey parodierte sich selbst

Doch Ermey nahm sich selbst nie zu ernst. Im Verlauf seiner Schauspielkarriere persiflierte er die Rolle des Sergeant Hartman mehrfach im Fernsehen. So sprach er in der "Simpsons"-Folge Tingeltangel-Bobs Rache (Staffel 7, Folge 9) Colonel Hapablap, im Pixar-Animationsfilm "Toy Story" synchronisierte er den Kommandeur der Spielzeugsoldaten. Im Pilotfilm zur Serie "Space 2063" wird die Eröffnungssequenz von Full Metal Jacket mit Ermey nahezu identisch nachgestellt, wobei Ermey sich in dieser Fassung umgänglicher gebärdet als im Original.

Weitere Auftritte hatte Ermey in Filmen wie "Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses", "Auf brennendem Eis" und in David Finchers Thriller "Sieben". 1997 spielte er im Film "Switchback - Gnadenlose Flucht" die Rolle des Sheriff Buck Olmstead und 2003 verkörperte er den brutalen Hinterwäldler-Sheriff Hoyt in Michael Bays Horror-Remake "Texas Chainsaw Massacre".