Gut beschäftigt ist er, dieser Tom Hardy, keine Frage. Der neue Mad Max (eine Fortsetzung ist angekündigt), der auch immer wieder als möglicher nächster Bond im Gespräch ist, hat gleich zwei Filme an zwei Tagen hintereinander am Start. Im Trapperwesterndrama "The Revenant" überlässt er den vermeintlich sterbenden Leonardo DiCaprio seinem Schicksal, in "Legend" spielt Hardy gleich beide Hauptrollen der Gangsterbrüder Reggie und Ronnie Kray, Könige der Unterwelt im London der Swinging Sixties. Macht er sich gar bei der nächsten Oscar-Verleihung selbst Konkurrenz?
Was war Ihr erster Gedanke, als man Ihnen vorschlug, gleich beide Brüder zu spielen?
TOM HARDY Erst dachte ich: Lässt das Studio das überhaupt zu? Aber Regisseur Brian Helgeland und die Produzenten fanden die Idee gut. Ich war am Anfang etwas besorgt, ob ich das auch hinkriege, weil ich so etwas noch nie gemacht habe, aber am Set war es gar nicht so schwer.
Ist das nicht der Traum eines jeden Schauspielers?
Sagen wir mal so: Da ich ein ziemlich neugieriger Typ bin, der alles probieren will, passte mir das sehr. Dann ging es vor allem um die Frage, wie das technisch zu lösen ist. Wie sprechen, wie agieren zwei Individuen miteinander, die nur aus einem bestehen? Das war Puzzlearbeit.
Sind Sie eigentlich Fan von Gangsterfilmen?
Ich lasse hier mal sinnbildlich die Hosen runter: "Der Pate" habe ich nie gesehen, auch nicht "Die Sopranos", obwohl ich ein Fan von James Gandolfini bin. (Hardy spielte 2014 neben dem kurz darauf verstorbenen "Sopranos"-Star im Unterweltkrimi "The Drop - Bargeld".) "Good- Fellas" kenne ich, aber da gefällt mir zum Beispiel Scorseses "Hexenkessel" besser, weil der in gewisser Weise die Essenz des Geschichtenerzählens ist.
Wie kommt es, dass Sie so häufig so brutale Gewalttäter verkörpern?
Na ja, immerhin bin ich nicht Bane aus "The Dark Knight Rises" und nicht Tommy Conlon aus "Warrior". Dunkle Gestalten ziehen mich an, weil ich sie im wirklichen Leben sehr genau studiere und sie mir Angst bereiten. Ich will wissen, wie sie ticken, das übertrage ich auf den Film. Deswegen bin ich Schauspieler geworden, nicht Krimineller, allein schon wegen der Konsequenzen, die solche Taten haben könnten.
Klingt, als hätten Sie da Erfahrung.
Wenn ich Ihnen das verrate, wandere ich direkt ins Kittchen. (lacht) Jeder hat seine dunklen Kapitel als junger Mensch, die ich glücklicherweise überwinden konnte. Sonst würde ich heute nicht hier sitzen und mit Ihnen plaudern.
S. Orlin
Tom Hardy: Geboren am 15.9.1977 als Edward Thomas Hardy in Hammersmith, London, England
TOM HARDY Erst dachte ich: Lässt das Studio das überhaupt zu? Aber Regisseur Brian Helgeland und die Produzenten fanden die Idee gut. Ich war am Anfang etwas besorgt, ob ich das auch hinkriege, weil ich so etwas noch nie gemacht habe, aber am Set war es gar nicht so schwer.
Ist das nicht der Traum eines jeden Schauspielers?
Sagen wir mal so: Da ich ein ziemlich neugieriger Typ bin, der alles probieren will, passte mir das sehr. Dann ging es vor allem um die Frage, wie das technisch zu lösen ist. Wie sprechen, wie agieren zwei Individuen miteinander, die nur aus einem bestehen? Das war Puzzlearbeit.
Sind Sie eigentlich Fan von Gangsterfilmen?
Ich lasse hier mal sinnbildlich die Hosen runter: "Der Pate" habe ich nie gesehen, auch nicht "Die Sopranos", obwohl ich ein Fan von James Gandolfini bin. (Hardy spielte 2014 neben dem kurz darauf verstorbenen "Sopranos"-Star im Unterweltkrimi "The Drop - Bargeld".) "Good- Fellas" kenne ich, aber da gefällt mir zum Beispiel Scorseses "Hexenkessel" besser, weil der in gewisser Weise die Essenz des Geschichtenerzählens ist.
Wie kommt es, dass Sie so häufig so brutale Gewalttäter verkörpern?
Na ja, immerhin bin ich nicht Bane aus "The Dark Knight Rises" und nicht Tommy Conlon aus "Warrior". Dunkle Gestalten ziehen mich an, weil ich sie im wirklichen Leben sehr genau studiere und sie mir Angst bereiten. Ich will wissen, wie sie ticken, das übertrage ich auf den Film. Deswegen bin ich Schauspieler geworden, nicht Krimineller, allein schon wegen der Konsequenzen, die solche Taten haben könnten.
Klingt, als hätten Sie da Erfahrung.
Wenn ich Ihnen das verrate, wandere ich direkt ins Kittchen. (lacht) Jeder hat seine dunklen Kapitel als junger Mensch, die ich glücklicherweise überwinden konnte. Sonst würde ich heute nicht hier sitzen und mit Ihnen plaudern.
S. Orlin
Tom Hardy: Geboren am 15.9.1977 als Edward Thomas Hardy in Hammersmith, London, England