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Kathryn Bigelow im Interview zu "Zero Dark Thirty"

Schweren Herzens

Kathryn Bigelow für Tödliches Kommando - The Hurt Locker
Das war 2010: Regisseurin Kathryn Bigelow mit den Oscars für Beste Regie und Bester Film für "The Hurt Locker" AMPAS

2010 bekam Kathryn Bigelow für den Irakthriller "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" den Regie-Oscar, als erste Frau überhaupt. Im Interview erzählt sie von ihrem für fünf Oscars nominierten Film "Zero Dark Thirty" (ab 31.1.2013 im Kino), in dem sie die Jagd auf Osama Bin Laden nachzeichnet

TV SPIELFILM Während Sie Ihren Film planten, kam es zur Entdeckung und Tötung Osama Bin Ladens. Mussten Sie alles komplett umschmeißen?

KATHRYN BIGELOW
Die ursprüngliche Geschichte spielte im Jahr 2001 in den Bergen von Tora Bora. Mark (Boal, Autor) war auch schon ziemlich weit mit dem Drehbuch. Aber wir mussten uns schweren Herzens entscheiden, die Sichtachse zu ändern.

Waren Sie überrascht, als Sie danach erfuhren, dass im Grunde die Beharrlichkeit einer einzelnen Frau Osama Bin Laden zur Strecke gebracht hat?

KATHRYN BIGELOW
Ja, und genau das war es, was mich am meisten interessierte. Die Psychologie eines Menschen, der sein gesamtes Leben dieser einen Sache opfert: den gefährlichsten Mann der Welt zu jagen und zu finden.
Wo waren Sie, als Sie die Nachricht von der Erschießung Bin Ladens hörten?

KATHRYN BIGELOW
In Marks Büro, wir arbeiteten gerade an unserem Projekt, und plötzlich standen die Telefone nicht mehr still. Wir haben den Fernseher eingeschaltet und sahen, was in New York und Washington passierte. Das war ein sehr emotionaler Moment für uns.

Wissen Sie, wo die Agenten, die Sie im Film porträtieren, heute sind?

KATHRYN BIGELOW
Ich kann nur so viel sagen, dass alle im Film dargestellten Personen heute noch leben und arbeiten, undercover arbeiten.

Welche Erinnerungen haben Sie noch an die Oscar-Verleihung vor drei Jahren?

KATHRYN BIGELOW
Ich stand komplett unter Schock, darauf war ich nicht vorbereitet, das war wirklich überraschend. Schließlich bin ich es viel mehr gewohnt, hinter der Kamera zu stehen - und nicht, Kameras auf mich gerichtet zu sehen.

Interview: Scott Orlin