Salma Hayek, Tochter eines Libanesen und einer Spanierin, zeigte 2001 mit "Frida", dass es auch anders geht. Die verfilmte Biografie der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo (1907-54) ließ auf der Leinwand eine Frau auferstehen, die keine bloße Muse war, sondern eine eigenständige Malerin.

"Früher spielten Latinas nur Charaktere im Hintergrund, Dienstmädchen oder Huren. Wir haben das geändert", sagt die 42-Jährige, die vor zwei Jahren eine eigene Produktionsfirma für Latino-Filme gegründet hat. Allerdings sind Rollen wie "Frida" auch für Stars wie Hayek rar gesät. In dem Melodram "Ask the Dust" (2006) spielt sie, ganz konservativ, eine mexikanische Kellnerin, die sich in einen Weißen verliebt. Und "Elegy" (2008), in dem Penélope Cruz als Studentin aus kubanischer Familie eine Affäre mit ihrem Professor beginnt, zelebriert die Sinnlichkeit der Latina auf eine Weise, die offen lässt, ob Regisseurin Isabel Coixet die Klischees zerstört oder zementiert.

"Die Chefs von Castingagenturen sagen, dass Latinas durchaus für Hauptrollen in romantischen Kinofilmen infrage kommen", erklärt die in den USA lehrende Filmwissenschaftlerin Mary Beltrán. "Aber nur die schönen, dünnen und hellhäutigen." Frauen wie Cameron Diaz, deren Vater aus Kuba stammt und die heute die Liste der bestverdienenden Schauspielerinnen Hollywoods anführt. Oder wie Eva Longoria, Star der Fernsehserie "Desperate Housewives" mit mexikanischen Wurzeln. Wenn sie an Studiotüren klopfen, wimmelt sie keiner mit den Worten ab: "Hasta la vista, baby!"

Rainer Unruh

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