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Ryan Gosling

Ein echter Hammer-Typ

The Ides of March Filmszene Screenshot
Der Kanadier Ryan Gosling ist der kommende Superstar Hollywoods

Er war auf dem Weg zum Rapper, dann wurde aus Ryan Gosling doch ein Schauspieler. Besser so ("Crazy Stupid Love" - DI, 11.9.)

Ryan Goslings Karriere begann mit einer Schnulze. Gemeint ist nicht der Film "Wie ein einziger Tag", der Ryan Gosling und seine damalige Freundin Rachel McAdams 2004 zum verführerischsten Kanada-Export seit Ahornsirup machte.

Bereits 1988, mit acht Jahren, trat Klein Ryan mit seiner älteren Schwester bei Hochzeiten auf und schmachtete dem Brautpaar "When a Man Loves a Woman" ins Ohr, bevor er in weiten Hosen rappte

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"Die Talentsucher nannten ihn den nächsten MC Hammer", erinnert sich sein Vater. Dass der Teenager 1993 für den "Mickey Mouse Club" gecastet wurde, erscheint nur logisch. Der Beginn einer große Popkarriere war der TV-Job dennoch nicht.

Denn leider gehörten zu seinen Co-Moderatoren Britney Spears, Justin Timberlake und Christina Aguilera. "Verglichen mit ihnen war ich ein so mieser Tänzer, dass sie mit der Kamera an mir vorbeifilmten", erzählte der 31-­Jäh­­­rige dem Magazin "Interview".

Undenkbar heute, schließlich gilt der Mann, der seine Freizeit im Ballettstudio verbringt, nicht nur als einer der Sexiest Man Alive, er ist vermutlich auch der talentierteste Schauspieler seiner Generation. Bereits 2007 erhielt Gosling als drogensüchtiger Lehrer in "Half Nelson" eine Oscar-Nominierung. Dass in diesem Jahr nicht die zweite folgte, lag wohl nur daran, dass die Academy-Mitglieder nicht wussten, für welche seiner herausragenden Rollen sie stimmen sollten.

Im Politthriller "The Ides of March" war Gosling so kraftvoll und verletzlich, dass Kritiker in ihm den würdigen Nachfolger von Regisseur George Clooney sahen. Mit seinem wortkargen Spiel als Stuntfahrer in "Drive" definierte der in Ontario geborene Kanadier mal eben die Figur des Actionhelden neu, und in "Crazy, Stupid, Love" spielte er so gekonnt mit seinem Image als Sexsymbol, dass er für eine vermeintliche Klischeerolle mit einer Golden-Globe-Nominierung bedacht wurde.

Zählt man noch die auf einem wahren Fall basierende Rolle eines Ehefrauenmörders in "All Beauty Must Die" und seine fünf aktuellen Projekte dazu, ist Gosling in drei Jahren in neun Filmen zu sehen. Dabei nahm er früher nur einen Job pro Jahr an, weil er sich so intensiv vorbereitet: Vor "Half Nelson" lebte er 6 Monate in New York, für "Drive" bastelte er sein Flucht­auto selbst zusammen.

"Die Möglichkeiten sind momentan so gut, dass ich keine Lust habe, unproduktiv rumzusitzen", entschuldigt sich Gosling fast. Bereut hat er's nicht. Beim Dreh zu "The Place Beyond the Pines" verliebte er sich in Eva Mendes, die als Erstes mit ihm nach Disneyland musste: Gosling entführt alle, ob Freundinnen oder Regisseure, an den Ort, an dem er den Großteil seiner Kindheit verbrachte. Denn so cool er auch wirkt, innerlich ist er immer noch das Kind, das sich für MC Hammer hält.

Rüdiger Meyer

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