Nach der Schicksalsschlacht von "Stalingrad" (1993) widmet sich Regisseur Joseph Vilsmaier nun dem "Schicksalsberg der Deutschen", dem schon in der Nazizeit die besten deutschen Bergsteiger zum Opfer gefallen waren - zwei Projekte mit erstaunlichen Parallelen. Denn wer den im westlichen Himalaja gele genen Nanga Parbat erobern will, braucht zuallererst eiserne Disziplin und den richtigen Angriffsplan.
"Am Ende", verkündet der Expeditions leiter Karl Maria Herrligkoffer (Karl Markovics), "zählt nur der Sieg."
Im Sommer 1970 erreicht Reinhold Messner (Florian Stetter) zusammen mit seinem jüngeren Bruder Günther (Andreas Tobias) den Gipfel des 8125 Meter hohen Nanga Parbat. Eigentlich hätte Günther den Rückweg sichern sollen, doch stattdessen folgt er seinem Bruder, ohne Ausrüstung und Proviant. Durch den schnellen Aufstieg ist er so erschöpft, dass er beim Abstieg höhenkrank wird. Sechs Tage später kehrt Reinhold allein ins Tal zurück - und lebt bis heute mit dem Vorwurf, seinen Bruder im Stich gelassen zu haben.
Vilsmaier nähert sich seinem spektakulären Thema mit bemerkenswerter Zurückhaltung. Die weitgehend unsentimentale Inszenierung, die grandiosen Landschaftspanoramen und das intensive Spiel der jungen, weitgehend unbekannten Darsteller machen "Nanga Parbat" zu einem großen, mitreißend gefilmten Kinoevent.
In Rückblenden zeigt der Film, wie Reinhold und Günther schon als Kinder die Friedhofsmauer in ihrem Heimatort erklimmen und wie der Dorfpfarrer in seiner Sonntagspredigt die zentrale Frage aus dem Gleichnis von Kain und Abel zitiert:
"Bin ich denn der Hüter meines Bruders?"
Das sind Szenen von großer Symbolkraft, die das spätere Geschehen umso dramatischer erscheinen lassen.
Ob der Film die Wahrheit erzählt, weiß vermutlich noch nicht einmal Reinhold Messner, der bei den spektakulären Dreharbeiten in Pakistan als Berater dabei war. Doch unabhängig davon ermöglicht Vilsmaier dem Zuschauer einen ebenso faszinierenden wie verstörenden Blick in das Gefühlsleben fanatischer Bergsteiger, die sich in Extremsituationen begeben, um für die "Eroberung des Nutzlosen" ihr Leben aufs Spiel zu setzen.
Ralf Blau
"Am Ende", verkündet der Expeditions leiter Karl Maria Herrligkoffer (Karl Markovics), "zählt nur der Sieg."
Im Sommer 1970 erreicht Reinhold Messner (Florian Stetter) zusammen mit seinem jüngeren Bruder Günther (Andreas Tobias) den Gipfel des 8125 Meter hohen Nanga Parbat. Eigentlich hätte Günther den Rückweg sichern sollen, doch stattdessen folgt er seinem Bruder, ohne Ausrüstung und Proviant. Durch den schnellen Aufstieg ist er so erschöpft, dass er beim Abstieg höhenkrank wird. Sechs Tage später kehrt Reinhold allein ins Tal zurück - und lebt bis heute mit dem Vorwurf, seinen Bruder im Stich gelassen zu haben.
Vilsmaier nähert sich seinem spektakulären Thema mit bemerkenswerter Zurückhaltung. Die weitgehend unsentimentale Inszenierung, die grandiosen Landschaftspanoramen und das intensive Spiel der jungen, weitgehend unbekannten Darsteller machen "Nanga Parbat" zu einem großen, mitreißend gefilmten Kinoevent.
In Rückblenden zeigt der Film, wie Reinhold und Günther schon als Kinder die Friedhofsmauer in ihrem Heimatort erklimmen und wie der Dorfpfarrer in seiner Sonntagspredigt die zentrale Frage aus dem Gleichnis von Kain und Abel zitiert:
"Bin ich denn der Hüter meines Bruders?"
Das sind Szenen von großer Symbolkraft, die das spätere Geschehen umso dramatischer erscheinen lassen.
Ob der Film die Wahrheit erzählt, weiß vermutlich noch nicht einmal Reinhold Messner, der bei den spektakulären Dreharbeiten in Pakistan als Berater dabei war. Doch unabhängig davon ermöglicht Vilsmaier dem Zuschauer einen ebenso faszinierenden wie verstörenden Blick in das Gefühlsleben fanatischer Bergsteiger, die sich in Extremsituationen begeben, um für die "Eroberung des Nutzlosen" ihr Leben aufs Spiel zu setzen.
Ralf Blau